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Spende für 3 Familien aus dem Flutgebiet an der Ahr

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Hallo, mein Name ist Sebastian. Meine Frau, meine Eltern, meine Schwiegereltern und ich sind Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021.
Aufgrund der aktuellen Situation (Besorgung von Baustoffen, fehlendes Geld um diverse Unternehmen zu beauftragen, Anschaffung von neuem Hausrat etc.) starten wir über eine gemeinsame Freundin einen Spendenaufruf.

Am Mittwoch, den 14.7.21, sind wir zu meinen Schwiegereltern an die Ahr zum Absichern wegen des Hochwassers helfen gefahren. Während der Arbeiten sind wir bereits von der Flutwelle überrascht worden und standen innerhalb sehr kurzer Zeit bis zur Hüfte im Wasser. Wir sind sofort ins Haus gegangen um uns zu schützen. Das Wasser stieg weiter an. Gegen 21 Uhr wurden wir endlich aus dem Haus gerettet und konnten in der Nacht bei Bekannten unterkommen.

Am nächsten Morgen sahen wir die Ausmaße, die die Flut angerichtet hat. Gegen 8 Uhr morgens gelang uns endlich die Heimfahrt mach Heimersheim, die sich aber sehr schwierig aufgrund von überfluteten Straßen verhielt. Wir hatten große Sorgen, da wir zunächst meine Eltern nicht erreicht haben und die Info bekommen haben, dass in unserem Heimatort eine Frau im Keller ertrunken ist. Nach 30 Minuten Fahrt und ständiger Panik, kam endlich ein Anruf meiner Eltern. Nach einer Stunde Fahrt sind wir angenommen und waren schockiert, was die Flut für Ausmaße angenommen hat und was alles zerstört wurde. Die Straßen waren überflutet und es gelang uns nicht die Straße zu Fuß zu überqueren. Nach 2 Stunden Wartezeit auf dem Balkon unseres Nachbarn bin ich langsam und durch hüfthohes Wasser zu meinen Eltern, die in einem Bungalow wohnten, gegangen. Bei meinem Eltern ist der Bungalow und der gesamte Hausrat zerstört worden. Danach bin ich mit meinem Vater in das Haus von meiner Frau und mir gegangen, um zu schauen wie es dort aussah. Das komplette Erdgeschoss war zerstört. Alle Möbel, alle Erinnerungen und Fotos. Nachdem wir sahen, dass auch die Garage komplett zerstört war gingen wir zurück zu meinen Eltern.

Die Zeit nach der Flut war geprägt von gemischten Gefühle. Freude und Dankbarkeit durch die extrem vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, Existenzängste und Wut auf Versicherungen. Dazu kamen des öfteren Suizidgedanken, da man nicht wusste wie es weitergehen soll. Als zu der Zeit 30-Jähriger, bereits seit 3 Jahren in Frührente, konnte man nichts ansparen. Meine Mutter, die auch schon seit vielen Jahren krank ist, kann seit der Flut nicht mehr alleine ins Dorf fahren und hat bereits beim Duschen Panikattacken. Man kann sagen, dass meine Eltern über Nacht 10 Jahre älter geworden sind. Verständlich wenn man von der Flut überrascht wird, weil wir nicht gewarnt wurden und sie über 8 Stunden auf einem kleinen Speicher verbringen mussten.
Es stellte sich heraus, dass unser Versicherungsmann, den man schon Jahrzehnte kannte, das Haus nur zur Hälfte versichert hat. Ebenso bei meinen Eltern. Nach einer für uns langen Wartezeit wurde uns gesagt, dass unser Haus, welches wir erst 2016 kernsaniert und angebaut hatten, stehen bleiben kann.
Das Haus meiner Eltern wurde zum Totalschaden erklärt und muss abgerissen werden. Die "unbürokratische und schnelle Hilfe" bemerkt man bis heute nicht. Die Ruine meiner Eltern steht heute noch, 3 1/2 Jahre nach der Flut.
Unser Haus wurde gesäubert und versucht zu trocknen. Durch Freiwillige und Familienmitglieder konnten wir recht schnell mit dem Wiederaufbau anfangen. Wir waren sehr glücklich, aber es stellte sich raus, dass wir durch die Eigenleistung keinen ISB Antrag stellen konnten. So bleibt man auf der Hälfte der Schadenssumme sitzen.
Zum jetzigen Zeitpunkt hat man einfach keine Kraft mehr. Meine Eltern sind beide krank und sagen öfter "mal sehen, wenn es so weitergeht, ob man noch den Einzug ins Haus erlebt". Die Menschen, die extrem positiv anfangs waren, ihren Nachbarn geholfen haben wo und wie sie nur konnten (da ihr Haus ja abgerissen werden muss), bringen nun solche Sätze. Auch, weil sie noch keinen finanziellen Plan aufstellen können

Vielen lieben Dank für die Hilfe

Liebe Grüße aus dem Ahrtal
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    Sebastian Kuepper
    Organizer
    Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz

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