„Viva L.A. Villa“ – Das Haus Auf den Holln 3 muss bleiben!“
Seit dem 24.10.2025 liegt uns, den Bewohner*innen der Denkmalgeschützten Villa „Auf den Holln 1–3“ in Bochum (oft: „Villa Kunterbunt“) eine Räumungsaufforderung der Stadt vor; begründet wird sie mit akuten bau- und brandschutztechnischen Mängeln. Sollte diese Verfügung umgesetzt werden, verlieren wir - rund 15 Menschen - innerhalb kürzester Zeit unser Zuhause – und mit uns verschwindet eines der ältesten, kontinuierlich selbstverwalteten, nicht-kommerziellen Wohn- und Kulturprojekte des Ruhrgebiets. Das darf nicht passieren.
Die Villa ist mehr als ein Haus. Sie ist ein erprobter Ort solidarischen Zusammenlebens, ein Erinnerungsort der Bochumer Hausbesetzer- und Jugendzentrumsbewegung und aktuell schlicht der einzige Ort, an dem 15 Menschen nicht auf einem ohnehin überfüllten Wohnungsmarkt landen müssen.
Die Villa muss erhalten bleiben. Und das geht, denn bestehende Mängel können beseitigt werden und rechtfertigen nicht, dass wir alle auf der Straße landen. Dafür brauchen wir Ressourcen – und eure Hilfe. Unterstützt und beim Erhalt des ältesten besetzten Hauses und unseres geliebten Gemeinschaftsprojekts. Jede Spende bringt Zeit – für Rechtsschutz, für bauliche Sicherung und für politische Verhandlungen.
1. Warum gerade dieses Haus zählt
> Wir sind eine Gruppe Leute verschiedener Altersklassen, die in diesem Haus ein unersetzliches zu Hause gefunden haben. Über die letzten 44 Jahre hat dieses Haus viele Bewohner gesehen, ihnen aus manchen Nöten geholfen und ein neues Zuhause geboten. Einigen von uns hat die Gemeinschaft und der Ort sogar das Leben gerettet. So etwas ist anderswo kaum zu finden
> Die Villa ist bis heute das am längsten besetzte Haus Deutschlands und hat in mehr als vier Jahrzehnten unzählige Menschen aus verschiedensten Szenen und Subkulturen aufgenommen, politisch-soziale Arbeit ermöglicht und einfache, solidarische Wohnformen erprobt. Über all die Jahre haben die Bewohner das Haus selbst repariert und es vor dem Verfall geschützt – aus eigener Tasche, obwohl es Eigentum der Stadt ist. Ohne all die Menschen, die ihre Zeit hier reingesteckt haben, würde es längst nicht mehr existieren
> Das Gebäude ist nicht irgendein Altbau, sondern Teil der Stadt- und
Bewegungsgeschichte Bochums. 1898 wurde es als Direktorenvilla der Westfälischen Drahtwerke errichtet und 1981 von einer Bochumer Initiative instand-besetzt, weil es leer stand und abgerissen werden sollte. Noch im selben Jahr kam es – nach erheblichen Eigenleistungen – zu Nutzungsvereinbarungen mit der Stadt; 1991 wurde die Villa wegen seines besonderen späthistorischen Baustils unter Denkmalschutz gestellt.
> Jetzt soll sie geräumt werden, obwohl die anfallenden Aufgaben durchaus zu bewältigen sind. Etwa müssen Brandschutz und Bausubstanz gesichert werden. Genau dafür brauchen wir aber Geld und eure Hilfe.
2. Wofür die Spenden konkret benötigt werden
>> Sofort-Sanierungen am Haus
Provisorische Brandschutzmaßnahmen (freizuhaltende Fluchtwege,
brandschutzkonforme Türen/Abschottungen, Elektrosicherungen) sowie Notreparaturen an Dach bzw. feuchtegeschädigten Bauteilen – Maßnahmen dieser Art sind typischerweise deutlich günstiger als eine Vollräumung, werden aber nicht von der Stadt finanziert, solange sie auf Räumung setzt.
>> Rechtskosten
Die Villa hat Klage bzw. Eilrechtsschutz beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen angekündigt bzw. eingereicht – dafür fallen Anwalts- und ggf. Gerichtskosten an, die eine kleine, überwiegend prekär lebende Hausgemeinschaft nicht allein tragen kann.
3. Unser Argument
Eine kurzfristige Räumung mit Verweis auf „Bauschäden“ und Brandschutzgefahren“ ist nicht verhältnismäßig. Die Stadt selbst beteiligt sich nicht und bietet keine andere Option. Genau hier setzt die Spendenkampagne an: Wir wollen beweisen, dass es eine andere Option gibt – nämlich die denkmalgeschützte, stadtgeschichtlich bedeutsame Villa zu erhalten, nicht leerzuräumen; Menschen zu schützen und Wohnraum zu sichern, nicht zu vertreiben; ein seit 44 Jahren bestehendes soziales Projekt zu stärken, nicht abzuwickeln. Dass die Stadt dieses Haus jahrzehntelang geduldet hat und vertraglich einbezogen hat, macht eine Räumung aus unserer Sicht politisch wie moralisch unhaltbar. Wir wollen die Instandhaltung – und das packen wir mit eurer Hilfe an!
4. So kannst du spenden
Bitte überweise – am besten sofort – einen Betrag deiner Wahl mit dem Stichwort: „Villa bleibt!“ an oder Link zur Campagne auf Gofundme
Kevin Ott
DE 53 3701 9000 1010 8229 60
Verwendungszweck: „Villa bleibt!“
(Wenn ihr Spendenquittungen braucht, gebt im Verwendungszweck eure Mailadresse an.)
5. Und sonst?
> Verbreite diesen Aufruf in deinen Netzwerken, Lokalgruppen, Gewerkschaften, Kirchengemeinden, Hochschulen.
> Nimm Kontakt zu Bochumer Initiativen auf – sie können Öffentlichkeit herstellen und die historische Bedeutung für die Stadtgesellschaft noch einmal stärker nach vorne holen.
> Frag lokale Politiker*innen im Rat, warum ein denkmalgeschütztes Haus geräumt statt gesichert werden soll.
> Wenn du handwerkliche Kenntnisse hast, Handwerker*innen oder andere Personen kennst, die unser Projekt tatkräftig unterstützen möchten, melde dich bei
Email: [email redacted]
Instagram: villa.kunterbunt1981
Facebook: Villa Kunterbunt 1981
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Villa Kunterbunt
Organizer
Bochum, Nordrhein-Westfalen


