Privilegierte und weniger Privilegierte

(english version below )

Hallo,

Schön, dass du vorbeischaust. Mein Name ist Nina-Fátima. Geboren und aufgewachsen bin ich in der Schweiz und seit dem Jahr 2021 lebe ich in Sansibar, einer zu Tansania gehörenden Inselgruppe vor der Küste Ostafrikas.

Hast du bereits von Sansibar gehört oder warst sogar schon einmal da? An was genau denkst du, wenn du von Sansibar hörst/liest? Vielleicht an wunderschöne weisse Sandstrände und kristallklares, blaues Wasser? Süsse Früchte, intensive Gewürze, Fisch und Kokosnüsse?

Wahrscheinlich hast du nicht als erstes an Armut, Korruption und ein unstrukturiertes System gedacht - oder doch?

Ich habe sehr viel vom Leben hier lernen dürfen. Über die Kultur und über mich selbst.

Die Möglichkeit in ein anderes Land auszuwandern hatte ich, weil ich zu den privilegierteren Menschen dieser Welt gehöre. Das wurde mir hier bewusster denn je.

Seit zwei Jahren bin ich mit Ali, einem Sansibari verheiratet. Durch ihn lernte ich Sansibar erst richtig kennen. Er führte mich in seine Welt. Es ist eine herzliche und berührend bescheidene.

In seinem Elternhaus lebt seine Mutter und sein Stiefvater, zusammen mit sechs, bald sieben Geschwistern. Seine 42 Jährige Mutter ist hochschwanger und wird demnächst ihr 10. Kind gebären. Das Haus ist noch lange nicht fertig gebaut. Im Moment wird über Feuer gekocht und mit Wasser aus Kanistern geduscht. Das Dach ist stark beschädigt und lässt Wasser durch wenn es regnet. Fensterscheiben gibt es keine - genau so wie Türen, welche die Räume trennen. In einem Zimmer teilen sich die fünf jüngeren Kinder die Matratze, im anderen schlafen die zwei ältesten.

Ein Luxus wie Rennovation, geschweige denn Möbel können sich die Eltern nicht leisten.

Sie kämpfen um andere Dinge wie zum Beispiel täglich genug Essen und Trinken für alle zu bekommen.

Dieses Leben ist keine Ausnahme auf der touristischen Insel; so geht es einem Grossteil der Bevölkerung. Während die Reisenden ihre Meeresfrüchte im Hotel am Strand geniessen - leben die meisten Einheimischen auf Sansibar täglich von der Hand in den Mund.

Manchmal frage ich mich wieso ich so privilegiert bin, während andere es nicht sind. Doch anstatt mich auf der Antwort danach zu verirren, möchte ich zu einem Gleichgewicht beitragen.

Mit dieser Aktion hier können wir leider nicht allen helfen - doch gemeinsam und mit einem (für uns) "kleineren" Betrag, können wir es Alis Familie ermöglichen ihr Haus fertig zu bauen und somit ihren Lebensstandard deutlich zu verbessern.

Die Gelder gehen direkt an mich und werden für Bauarbeiter, Baumaterial und je nachdem wie weit es reicht das eine oder andere Möbelstück eingesetzt.

Alle Spender werden auf Wunsch über die Fortschritte und Ergebnisse auf dem Laufenden gehalten.

Noch so gerne schicke ich dir weitere Fotos vom Haus, wenn du möchtest.

Im Namen von Alis Familie bedanke ich mich jetzt schon von ganzem Herzen für dein Engagement und verabschiede mich mit einem Zitat vom Dalai Lama:

"Mitgefühl und Liebe sind keine blossen Luxusgüter. Als die Quelle von innerem und äusserem Frieden, sind sie grundlegend für das Überleben unsere Spezies."

Hi,

Nice of you to drop by. My name is Nina-Fátima. I was born and raised in Switzerland and since 2021 I have been living in Zanzibar, an archipelago off the coast of East Africa that belongs to Tanzania.

Have you already heard of Zanzibar or have you even been there? What exactly do you think of when you hear/read about Zanzibar? Perhaps beautiful white sandy beaches and crystal clear blue water? Sweet fruits, intense spices, fish and coconuts?

You probably didn't first think of poverty, corruption and an unstructured system - or did you?

I have learnt a lot about life here. About the culture and about myself.

I had the opportunity to emigrate to another country because I am one of the more privileged people in the world. I realised that more than ever here.

I have been married to Ali, a Zanzibari, for two years now. It was through him that I really got to know Zanzibar. He introduced me to his world. It is a warm and touchingly humble one.

His mother and stepfather live in his family home, together with six, soon to be seven siblings. His 42-year-old mother is heavily pregnant and will soon give birth to her 10th child. The house is far from finished. At the moment they are cooking over a fire and showering with water from canisters. The roof is badly damaged and lets water through when it rains. There are no windows - just like there are no doors separating the rooms. The five younger children share the mattress in one room, while the two eldest sleep in the other.

The parents cannot afford luxuries such as renovations, let alone furniture.

They struggle for other things, such as getting enough food and drink for everyone every day.

This life is no exception on the tourist island; it is the same for the majority of the population. While the travellers enjoy their seafood in the hotel on the beach - most of the locals on Zanzibar live from hand to mouth every day.

Sometimes I ask myself why I am so privileged while others are not. But instead of getting lost in the answer, I would like to contribute to a balance.

Unfortunately, we can't help everyone with this campaign - but together and with a (for us) "smaller" amount, we can enable Ali's family to finish building their house and thus significantly improve their standard of living.

The money will go directly to me and will be used for construction workers, building materials and, depending on how far it goes, one or two pieces of furniture.

All donors will be kept up to date on progress and results on request.

I would be happy to send you more photos of the house if you like.

On behalf of Ali's family, I would like to thank you from the bottom of my heart for your commitment and say goodbye with a quote from the Dalai Lama:

"Compassion and love are not mere luxuries. As the source of inner and outer peace, they are fundamental to the survival of our species."