Für Sichtbarkeit statt Stigmatisierung – hilf mit, dass wir nicht unsichtbar werden!
Seit kurzem wird in den Medien wieder viel über Sexarbeit gesprochen – aber weiterhin kaum mit Sexarbeiter*innen.
Die aktuell wieder aufgeflammte Diskussion um ein Sexkaufverbot bzw. „nordisches Modell“ macht vielen von uns Angst. Alte Klischees, moralische Empörung, Begriffe wie „Puff Europas“ bestimmen das Bild.
Wir sagen: So darf es nicht weitergehen.
Damit sich etwas ändert, müssen Sexarbeiter*innen sichtbarer, lauter und besser hörbar werden – in Politik, Medien und Gesellschaft.
Warum deine Spende jetzt so wichtig ist
Die eskalierte Debatte rund um ein Sexkaufverbot zeigt ganz deutlich:
Sexarbeiter*innen brauchen eigene, starke Stimmen und gute Werkzeuge, um gehört zu werden.
Wir müssen viele unterschiedliche Menschen erreichen:
- politische Entscheidungsträger*innen, die Gesetze vorbereiten
- Journalist*innen und Medien, die über unsere Branche berichten
- Menschen, die bisher nur das hören, was andere – Nicht-Sexworker – über Sexarbeit erzählen
Dafür brauchen wir:
- Fakten statt Schlagworte
- Echte Stimmen statt Stereotype
- Begegnungen auf Augenhöhe statt Moralpanik
Mit dieser Kampagne möchten wir zwei zentrale Projekte für mehr Sichtbarkeit im Jahr 2026 finanzieren.
Projekt 1: Neuer Webauftritt – unsere digitale Stimme
Unsere aktuelle Website ist über 10 Jahre alt. Sie wurde mit enorm viel ehrenamtlichem Einsatz am Leben gehalten, ist aber technisch und inhaltlich längst am Limit.
Wir brauchen dringend einen Relaunch – eine moderne Seite, die:
- gut über Suchmaschinen gefunden wird (SEO)
- barrierefrei ist (WCAG-Standards)
- mobil optimal funktioniert
- eine klare Struktur hat, in der sich alle Zielgruppen zurechtfinden
- auf sicherer, verlässlicher Technik basiert
- Veranstaltungen, Aktionen und Materialien übersichtlich darstellt
Kurz: Eine Website, die sichtbar macht, wofür wir stehen – und die Sexarbeiter*innen eine starke, professionelle Online-Präsenz bietet.
Projekt 2: Bundesweite Aktionswoche rund um den Hurentag 2026
In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam mit vielen Partner*innen Aktionswochen zum Hurentag organisiert. Ziel: Menschen einladen, hinter die Klischees und Schlagzeilen zu schauen.
Dazu gab es in ganz Deutschland u. a.:
- Kieztouren
- Tage der offenen Tür
- Bordellführungen
- „Ask a Sexworker“ und andere Online-Formate
- Lesungen & Podiumsdiskussionen
Unsere Erfahrung: Nicht nur die Bundespolitik, sondern auch Landes- und Kommunalpolitiker*innen profitieren enorm von fundierten Informationen aus der Alltagspraxis.
2026 wollen wir diese Aktionswoche wiederholen – größer, sichtbarer, besser koordiniert.
Dafür brauchen wir mindestens eine Person, die:
- die Aktionswoche bundesweit koordiniert und strukturiert
- Termine sammelt, abstimmt und nachtelefoniert
- Pressearbeit und Social Media betreut
- Gruppen vor Ort unterstützt und vernetzt
Nur mit guter Koordination kann aus vielen kleinen Aktionen eine starke, bundesweite Stimme werden.
Wer mehr wissen möchte; hier ein Link zur
Wer wir sind – der BesD e. V.
Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) wurde 2013 gegründet und ist mit über 1.000 Mitgliedern der größte ausschließlich von Sexarbeiter*innen organisierte Zusammenschluss in Europa.
Alle, die bei uns Mitglied sind oder für den Verband arbeiten, sind aktuell oder ehemalig selbst in der Sexarbeit tätig.
Wir:
- kämpfen für die Rechte aller Menschen, die Sex oder sexuelle Dienste in Deutschland verkaufen – egal ob auf dem Straßenstrich, im Bordell, im Club, im Studio, in der Wohnung oder online
- arbeiten unabhängig von Nationalität, Herkunft, Geschlecht oder Sexualität
- kooperieren mit Beratungsstellen und Hilfsorganisationen
- sprechen mit Politiker*innen, damit auch unsere Perspektiven in Gesetzen vorkommen
- organisieren Demos, politische Aktionen und Fachveranstaltungen
- schaffen Räume für Austausch und Wissenstransfer innerhalb der Sexwork-Community
Wir setzen uns u. a. ein für:
- bessere Arbeitsbedingungen für Sexarbeiter*innen
- Entstigmatisierung von Sexarbeit und der darin tätigen Menschen
- Gleichberechtigung von Sexarbeit mit anderen Berufen
- faire Bezahlung und sichere Arbeitsplätze
- besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung
- niedrigschwellige, akzeptierende Beratungsangebote
- die Verbesserung diskriminierender Sondergesetze wie des Prostituiertenschutzgesetzes
- die Verhinderung eines Sexkaufverbots in Deutschland
Warum wir deine Unterstützung brauchen
Der größte Teil der Arbeit im BesD e. V. wird ehrenamtlich von unseren Mitgliedern geleistet.
Um bei über 1.000 Mitgliedern die Verwaltung, Buchhaltung, Öffentlichkeitsarbeit und politische Arbeit leisten zu können, brauchen wir auch bezahlte Stellen. Aktuell können wir drei unserer Mitglieder in Teilzeit (10–20 Stunden/Woche) bezahlen.
Wichtig ist uns:
Die Mitgliedschaft im Verband soll für alle Sexarbeitenden möglich bleiben – auch für Menschen mit wenig Geld. Deswegen ist eine beitragsfreie Mitgliedschaft bewusst möglich. Mit Mitgliedsbeiträgen allein lassen sich unsere Kosten aber nicht decken.
Projektförderungen (z. B. für Nothilfefonds) sind zeitlich begrenzt und meistens streng zweckgebunden. Laufende Kosten wie Gehälter, Technik, Pflege der Website etc. werden dabei kaum berücksichtigt.
Als Berufsverband gelten wir rechtlich nicht als „gemeinnützig“. Das bedeutet:
Wir bekommen keine staatlichen Fördermittel, wie sie viele andere Vereine nutzen können.
Darum sind wir auf direkte Unterstützung durch Menschen wie dich angewiesen.
Deine Spende macht Sexarbeiter*innen sichtbarer
Mit deiner Spende unterstützt du konkret:
- den Relaunch einer modernen, barrierefreien Website von Sexarbeiterinnen für Sexarbeiterinnen
- eine bundesweite Aktionswoche rund um den Hurentag 2026, die Vorurteile abbaut und echte Begegnungen schafft
- starke, selbstbestimmte Stimmen von Sexarbeiter*innen in der öffentlichen Debatte
Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass über Sexarbeit nicht nur geredet wird, sondern dass Sexarbeiter*innen selbst zu Wort kommen – vielfältig, faktenbasiert und respektvoll.
Danke für deine Solidarität.
Danke, dass du Sexarbeiter*innen sichtbar machst.


