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Fionas schwerer Unfall und der Kampf um Gerechtigkeit

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Meine Nichte lebt. Vor 14 Monaten hätte ich sie fast verloren.
Als Tante habe ich ein Privileg.. ich kann sie einfach ansehen und froh sein, dass sie noch da ist.
Wenn sie mich anlacht bin ich glücklich und dankbar.

Ihre Familie aber lebt heute ein anderes Leben. Fiona wurde bei einem Verkehrsunfall schwerverletzt und kämpft heute noch mit den Folgen. Ihre Mama, ihr Papa und ihr kleiner Bruder mussten das Mädchen reglos auf der Straße liegen sehen. Die Bilder des Unfalls und der Kampf um Fionas Leben haben Spuren hinterlassen.

Der Fahrer gibt zu, abgelenkt gewesen zu sein. Er sagt aus, nicht auf die Straße geschaut zu haben, sondern auf das Feuerwehrhaus auf der linken Straßenseite. Er sah die Kinder von rechts nicht kommen. Trotzdem stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein, Fiona soll die Alleinschuld tragen. Sprachlos und fassungslos mussten wir alle diese Entscheidung hinnehmen.

Die Familie braucht jetzt finanzielle Unterstützung. Um ein unabhängiges Gutachten erstellen zu können und einen Zivilprozess zu starten, werden 15.000 Euro benötigt.
Geld, dass nach der langen Reha-Zeit einfach nicht mehr da ist.

Der Unfall

Fiona und ihr Bruder Jonas sind auf einem Hof unweit des Wohnhauses. Ihr Pferd Bine ist dort untergestellt und wird täglich von den Kindern besucht.
Als sie sich mit den Fahrrädern auf den Heimweg machen, kann Papa Hans die Kinder im Garten hören.
Um nach Hause zu kommen, müssen die Kinder eine Bundesstraße überqueren. Auf Höhe des Feuerwehrhauses gibt Fiona ihrem Bruder das Zeichen zum Überqueren, ruft jedoch kurz darauf „Stopp“. Jonas kann anhalten und umdrehen, Fiona aber wird von einem Auto erfasst.
Der Kotflügel des Wagens bricht Fiona sofort das Bein. Sie schlägt mit dem Kopf auf die Windschutzscheibe und wird dann auf die Straße geschleudert. Dabei erleidet sie Scherverletzungen, es kommt zu eine Hirnblutung. Außerdem erleidet sie mehrere Brüche im Gesicht und am Schädel.
Jonas sieht seine Schwester bewusstlos und blutend auf der Straße und bemerkt ein Auto, dass auf sie zukommt. Unter Schock denkt er, er muss seine Schwester retten und versucht, sie von der Straße zu ziehen.
Hans arbeitet im Garten und hört den Knall und quietschende Reifen. Er rennt über das Feld, das Haus und Bundesstraße voneinander trennt, zum Unfallort. Als er dort ankommt, „funktioniert“ er einfach. Hans versucht die Lage zu überblicken und leistet Erste Hilfe.
Eine Nachbarin hört ebenfalls den Unfall. Sie eilt heraus, nimmt sich Jonas und bringt ihn nach Hause. Auf dem Weg dahin kontaktiert sie Fionas Mama Sandra, die dann ebenfalls kurz darauf den Unfallort erreicht.

Auf der Straße wurde es dann langsam voll. Ersthelfer trafen ein, Nachbarn wollten helfen.
Rettungswagen, Notarzt und Polizei kamen dazu. Die nur wenige Meter entferne Feuerwehrsirene wirkte surreal. Die eintreffenden Männer der freiwilligen Feuerwehr kennen die Familie gut. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde Fiona dann mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

Die Tage danach

Noch in der Nacht wurde Fiona am Unterschenkel operiert. Wegen einer Hirnblutung wurde sie ins künstliche Koma versetzt.
Gegen Mittag wurde Fiona dann ins Krankenhaus Bremen Mitte geflogen.
Nach Sichtung aller Untersuchungen bekamen wir eine Diagnosenliste:

Polytrauma bei Verkehrsunfall
Schweres Schädel-Hirn-Trauma
Tibiaschaftfraktur links
Mittelgesichtsfrakturen rechts
Schädelbasisbruch, Felsenbeinquerfraktur links

An Tag 2 wurde der Tubus gezogen um zu sehen, ob sie aufwachen kann. Leider musste sie mittags wieder intubiert werden, da die Sauerstoffsättigung zu schlecht war.
Eine weitere Operation stand an, um einen Zahn aus der Speiseröhre zu entfernen.

An Tag 3 wurden im CT die Brüche im Gesicht und die Hirnblutung nochmals gesichtet.
Die Blutung war gestoppt. Welche neurologischen Bereiche durch die Raumforderung beeinträchtigt sein werden, konnte nicht gesagt werden.
Es wurde erneut versucht, die Narkose auszuleiten.

Am 4. Tag wurde Fiona sehr unruhig. Sie bekam nochmals ein Beruhigungsmittel, die die Atmung für sie sehr anstrengend war. Durch die Bewegungen brach ihr Gips, dieser musste erneuert werden.
Abends atmete sie mit Hilfe einer Sauerstoffmaske selbstständig, aber sie wollte noch nicht aufwachen.
Die Eltern bekamen die Information, dass die Blutung einen wichtigen Bereich gequetscht hat. Es sei mit Einschränkungen in den Bereichen Motorik, Gestik und Konzentration zu rechnen.

Die nächsten fünf Tage gab es keine Veränderungen.
Am 10. Tag zeigte Fiona das erste Mal bei der Körperpflege Abwehrreaktionen.
Am 11. Tag hat sie das erste Mal kurz die Augen geöffnet.
Von diesem Moment an wurde Fiona immer unruhiger. Sie fing an sich sehr viel zu bewegen, aber die Bewegungen waren unkoordiniert. Mehrmals zog sie sich die Magensonde raus.

Nach 14 Tagen wurde Fiona dann in eine Früh-Reha verlegt.

Die Reha

Die Zeit in der Reha startete im sogenannten Durchgangssyndrom. Das ist ein Delirium, das nach Narkosen häufig vorkommt. Fiona wurde immer aktiver, war aber kognitiv noch sehr weit weg.
Sie bekam viele Therapien und wurde mobilisiert. Ihren rechten Arm konnte sie noch nicht benutzen.
4 Wochen nach dem Unfall hat sie das erste Mal gelacht. Ein paar Tage später konnte sie dann die ersten Bissen selber schlucken.
5 Wochen nach dem Unfall hat sie gelernt, bei Zustimmung den Daumen nach oben zu zeigen.
Von da an kamen jeden Tag kleine Fortschritte und nach 6 Wochen war die Durchgangsphase überstanden. Ein letztes Mal durfte Fiona sich die Magensonde ziehen.
8 Wochen nach dem Unfall kam dann eine Sprachnachricht in der Familiengruppe. Eine kleine zarte, noch wackelige Stimme sagte: „Hallo, ich bin Fiona.“
Sie machte weiterhin ganz tolle Fortschritte, hat sich zurück ins Leben gekämpft.
Nach 5 Monaten konnte sie wieder laufen und sprechen, die erste Reha war beendet und sie durfte nach Hause zurück.

Das Leben danach

Die Mutter schreibt:

Fiona ist ein immer fröhliches Mädchen und nimmt Vieles einfach hin.
Unsere Tage laufen recht stressig ab.
Wir stehen morgens früh auf. Fiona schafft es leider nicht, in ihrem Zimmer zu schlafen. Sie kann nicht allein sein und hat immer das Gefühl alles unter Kontrolle haben zu müssen. Sie muss wissen und sehen was ich mache oder wo ich hin gehe.
Am liebsten kommt sie einfach überall mit hin wo ich bin. Wenn ich morgens leise aufstehen will bekommt sie es mit und steht auch auf. Wenn sie abends im Bett ist, muss sie noch öfters mal runter kommen und gucken ob alles in Ordnung ist.
Wir bringen morgens gemeinsam meinen Sohn zum Schulbus, der an der Unfallstelle hält. Wenn wir wieder zuhause sind gibt es Frühstück.
Fiona wird dann von einem Fahrdienst abgeholt und zur Schule gebracht. An der Schule nimmt ihre Schulbegleitung sie im Empfang. Fiona hat offiziell nur 80 Minuten Unterricht. Leider schafft sie nicht mal die. Nach etwa 60 Minuten muss sie mit der Begleitung in den Nebenraum gehen und dort weiter machen. Es ist ihr oft zu laut, sie versteht das Thema nicht, die Konzentration ist weg und sie fängt an zu träumen oder ist erschöpft.
Sie hat einen festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen.
Wir haben das große Glück, dass Fiona weiterhin auf ihre Schule gehen darf und in ihre alte Klasse zurück durfte. Natürlich wird Fiona anders beschult. Sie kann schlecht neu dazu lernen und kann am besten den Stoff aus der 5. Klasse (da war sie vor dem Unfall) .
Am Nachmittag hat Fiona meistens einen Termin. Ergo, Physio, Arzt, Reiten oder einfach mal mit ihrer besten Freundin spielen.
Fiona braucht bei den regelmäßigen Dingen im Alltag Unterstützung, sie ruft dementsprechend oft nach mir. Deswegen haben wir für sie den Pflegegrad 2 zugesprochen bekommen.
In der Öffentlichkeit muss ich uns oft erklären oder entschuldigen. Fiona ist seit dem Unfall sehr offen, wild und distanzlos. Sie kann Gefahren überhaupt nicht mehr einschätzen und zeigt Menschen und Tieren gegenüber wenig Empathie. Sie scheint nicht mehr zu wissen, welches Verhalten in einer Situation angemessen ist.
Da Fiona nun seit längerer Zeit keine weiteren Fortschritte macht, werden wir in Kürze mit der zweiten Reha beginnen.

Wer ich bin und warum ich das mache

Danke, dass du bis hierhin gelesen hast.

Mein Name ist Steffi, ich bin 43 Jahre alt und habe selber drei Kinder. Mein Mann ist der Bruder von Fionas Papa.
Vom Unfall erfahren habe ich kurz vor Mitternacht beim Zähneputzen.
Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zum Wohnhaus der Familie. Unterwegs sollte ich eine Hundeleine vom Unfallort holen. Die Zeichnungen auf der Straße haben sich in mein Gehirn gebrannt.
Grundsätzlich bin ich ein eher kühler und ernster Mensch. Als ich Sandra im Garten sah, hab ich die Beherrschung komplett verloren und ich glaube, dieser Moment war das erste und einzige Mal, dass sie mich hat weinen sehen.
Heute kann ich sagen, dass diese Tage und Wochen der Angst um Fiona die schlimmste Zeit meines Lebens war.
Jonas kam erstmal für ein paar Tage zu uns. Ich hoffe wirklich, dass wir für ihn eine kleine Stütze sein konnten.

Diese Kampagne habe ich gestartet, weil es in unserem Rechtssystem nicht nur darauf ankommt recht zu haben und recht zu bekommen, sondern auch darum, es sich leisten zu können, um sein Recht kämpfen zu können.
Der Fahrer gibt ja zu, abgelenkt gewesen zu sein. Er hat nicht auf die Straße geschaut und damit fast ein Kind getötet. Dass dieser Fahrer wirklich zu null Prozent Schuld daran sein soll, ist für mich einfach unbegreiflich.
Das Gutachten soll Antworten darauf geben, wie sich der Unfallhergang verändert hätte, wenn er die Kinder gesehen hätte. Wenn er eher gebremst hätte oder ausgewichen wäre, dann wären die Unfallfolgen wahrscheinlich weniger drastisch gewesen oder der Unfall hätte sogar ganz vermieden werden können. Aber das muss jetzt ein Profi bewerten.
Jede noch so kleine Spende hilft dieser Familie, endlich zu einem Abschluss zu kommen und mit der Verarbeitung der Geschehnisse anfangen zu können. Ich möchte mich für jeden einzelnen Euro bedanken.

Zum Schluss noch eine kleine persönliche Danksagung. Danke Steffi, für Alles was du getan hast. Du warst für mich die größte Stütze in dieser Zeit. Du bist nicht nur eine tolle Therapeutin sondern auch ein großartiger Mensch.

Danke.















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