
Adoption 3 Kinder aus Simbabwe - sie haben keine Mutter mehr
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Liebe Freunde und Unterstützer,
am 3. Juli 2024 stand unsere Welt von einem Moment auf den nächsten Kopf. Meine Frau Linda stammt gebürtig aus Simbabwe. Ihre Schwester Betha lebte in Harare/Simbabwe und war seit einigen Wochen krank. Am 3. Juli starb Betha im Alter von nur 33 Jahren an multiplen Krankheiten. Wir waren geschockt und sehr traurig. Betha war die jüngste Schwester meiner Frau und ihre Lieblingsschwester. Sie hinterließ ihre 3 Kinder: Anesu (4 Jahre), Ethan Uwe Jr. (7 Jahre) und Princess (9 Jahre). Weitere Geschwister hat meine Frau nicht, sie sind alle schon gestorben. Wir wollen die 3 Kinder adoptieren und nach Deutschland holen.
Die Vorgeschichte – warum wollen wir die Kinder adoptieren?
Betha lag seit 2 Wochen auf der Intensivstation eines städtischen Krankenhauses und ich hoffte, dass sie wieder gesund werden würde. Meine Frau war nicht so hoffnungsvoll. Betha sagte über WhatsApp „bitte Schwester, komm her“. Wir entschieden uns, sie kurzfristig zu besuchen. Linda arbeitet als Krankenschwester im Schichtdienst in Hamburg im Krankenhaus. An diesem Tag hatte sie frei und war die ganze Zeit über WhatsApp in Kontakt mit Betha und den Ärzten. Ich saß im Büro und suchte nach Flügen und einer Unterkunft. Plötzlich hörte ich meine Frau aufschreien. Betha war gestorben! Ich konnte es nicht glauben!
Ich machte eine grobe Kalkulation - die Flüge waren teuer und wir hatten das Geld nicht spontan. Deshalb nahm ich kurzfristig einen Kredit auf, um die Flüge und die Unterkunft zu buchen. Wir haben uns am 6. Juli auf den Weg gemacht. Wir wussten nicht, was uns erwarten würde. Wie wird die Beerdigung meiner Schwägerin? Was passiert mit den 3 Kindern? Wie viel Geld brauchen wir? Funktioniert die Kreditkarte in Simbabwe? Wir entschieden uns, ein Ferienhaus zu mieten und die 3 Kinder zu uns zu holen. Sie sollten etwas abgelenkt werden und aus ihrer Umgebung herauskommen, in der ihre Mutter plötzlich fehlte. Die Beerdigung fand am 8. Juli statt und sie konnte nur deshalb in einem würdigen und traditionellen Rahmen stattfinden, weil wir alles finanziert haben. Das reichte vom Bestatter, den Sarg bis hin zum traditionellen Essen und Trinken.


Wir haben Bethas Familie schon in den letzten Jahren unterstützt. Das Leben dort ist sehr schwierig, wenn man nicht auf der Sonnenseite des Lebens lebt. In diesem Umfeld hat Betha versucht, ihre 3 Kinder aufzuziehen. Ohne unsere Unterstützung wäre es noch schwieriger gewesen. So haben wir uns darum gekümmert, dass Princess und Uwe Jr. die letzten Jahre zur Schule gehen konnten. Außerdem haben wir eine Krankenversicherung für Betha und die Kinder bezahlt. Wenn Notfälle eintraten, dann versuchten wir mit unseren finanziellen Möglichkeiten da zu sein. Wir haben Pakete und große Fässer mit Kleidung, Schuhen, Handys, Spielsachen, Werkzeug, Süßigkeiten, Medikamenten, Vitaminen, Tees usw. nach Harare geschickt. Betha hat die Sachen, die sie nicht brauchte, auf der Straße verkauft und so ein kleines Geld verdient.
Warum brauchen wir Eure finanzielle Unterstützung – Eure Spenden?
Betha wollte schon vor ihrem Tod, dass die Kinder zu uns kommen. Ihre Kinder sollten in gute Hände kommen, zu ihrer Schwester Linda – das war ihr Wunsch. Durch ihren plötzlichen Tod wurde es dringend. Wir standen vor der Frage, wie die Kinder in Harare ohne Mutter leben können. Wer kümmert sich um die Kinder, wenn wir wieder abreisen?
Wegen der Dringlichkeit entschieden wir uns, in den 13 Tagen vieles vorbereitend für die Adoption zu tun. Wir haben dort einen Freund, der uns geholfen hat und ohne den wir nicht die richtigen Behörden und Stellen gefunden hätten. Wir haben Urkunden besorgt und waren mit den Kindern zur ärztlichen Untersuchung. Das alles hat viel Zeit und Geld gekostet. Meine Frau hat ein Kindermädchen engagiert, was uns schon im Ferienhaus geholfen hat. Die junge Frau hat sich zusammen mit ihrer Tante bereit erklärt, sich auch nach unserer Abreise um die Kinder zu kümmern.
Nach meiner aktuellen Kalkulation hat uns die Reise ca. 9.000 € gekostet. Dabei betrugen die Kosten für Flug und Unterkunft 4.500 €, die Kosten für die Beerdigung ca. 1.700 € und für Urkunden und Behörden ca. 1.500 €. Dazu kamen noch Kosten für das Kindermädchen, für Kleidung und kleine Geschenke für die Kinder, Kosten für die Schule, Krankenversicherung. Dann haben wir erreicht, dass der kleine Anesu in der gleichen Schule wie seine Geschwister zum Kindergarten gehen kann, auch wenn er dafür eigentlich noch zu klein ist. Aber er sollte nicht allein zu Hause sein, wenn seine Geschwister zur Schule gehen. Das kostete 250 USD einmalig und dazu kommen die monatlichen Kosten. Wir haben Anesu auch eine Schuluniform gekauft (100 USD). Er hat sich darüber so gefreut, dass er die gar nicht mehr ausziehen wollte.
Bei der Verabschiedung am Flughafen waren die Kinder sehr traurig. Sie schoben unsere Koffer zum Check-In. Anesu dachte, sie würden einfach mit uns nach Deutschland kommen. Es war auch für uns nicht einfach, die Kinder mit dem Kindermädchen dort zurückzulassen – es flossen viele Tränen.
Wie geht es mit der Adoption weiter?
Nach unserer Rückkehr nach Deutschland haben wir uns mit der Adoptionsstelle in Verbindung gesetzt, um den Adoptionsprozess in Deutschland in Gang zu setzen. Wichtig ist dabei, dass beide Länder Hand in Hand arbeiten und dass sich die Behörden austauschen. Bisher gab es keine Adoption von Simbabwe nach Deutschland – wir sind also die Ersten!
Nun kommen weitere hohe Kosten auf uns zu und uns ist klar geworden, dass wir diese nicht allein stemmen können. Ich habe die Kosten geschätzt und einen Kostenplan erstellt. Inklusive der schon verbrauchten 9.000 € kommen wir auf einen Finanzbedarf von ca. 50.000 €! So werden wir noch mindestens ein- bis zweimal nach Harare fliegen müssen. Es stehen dann Behördentermine an, ohne die die Adoption nicht abgeschlossen werden kann. Ein weiterer Kostenblock von insgesamt ca. 10.000 € sind die Kosten für die Behörden, Gerichte, Jugendamt, Botschaft usw. in beiden Ländern. Dann erfuhren wir bei der Adoptionsstelle, dass es 1-2 Jahre dauern kann, bis die Kinder endlich nach Deutschland kommen dürfen. In dieser Zeit finanzieren wir das Kindermädchen mit 200 USD pro Monat, die Schule für die 3 Kinder und Transport zur Schule mit 270 USD pro Monat, die Krankenversicherung für die Kinder mit 220 USD pro Monat und noch Unterstützung für Lebensmittel. Es kann sogar passieren, dass wir uns mehrere Wochen in Harare aufhalten müssen, um Behördengänge wahrzunehmen. Dafür brauchen wir dann auch eine Unterkunft. Diese Kosten sind bisher noch nicht in unserem Kostenplan enthalten. Am Schluss des Prozesses soll dann die Flugreise mit den Kindern nach Deutschland stehen.
In Deutschland brauchen wir auf einen Schlag 3 Kinderzimmer, für die wir eine Grundausstattung benötigen. Dann brauchen wir 3 Autositze, 3 Kinderräder und viele weitere Dinge, die Kinder so brauchen. Bei uns haben sich schon viele Freunde und Bekannte gemeldet, die uns mit Sachspenden helfen wollen. Sie haben uns Kleidung, Möbel und Spielsachen angeboten. Dafür möchten wir uns heute schon ganz herzlich bedanken! Für die lieben Freunde und Spender, die uns finanziell unterstützen möchten, freuen wir uns über jede Spende. Eine Spende von 10 € oder 20 € kann schon viel bewirken, wenn es viele Spenderinnen und Spender gibt. Wer die Möglichkeit hat, uns eine größere Summe zu spenden, macht uns und die 3 Kinder natürlich auch sehr glücklich.
Wir möchten uns heute schon ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken! Es macht uns sehr glücklich, wenn es so viele Menschen gibt, die uns dabei helfen wollen, den 3 Kindern, die so jung ihre Mutter verloren haben, eine bessere Zukunft in Deutschland zu ermöglichen.
Wir werden hier in regelmäßigen Abständen über den aktuellen Stand der Adoption berichten.
Organizer

Uwe Kudlick
Organizer