Vier Pfoten für mehr Freiheit - PSB-Assistenzhund

Hallo,

ich heiße Frida, bin achtzehn Jahre alt und wohne in Köln. Ich habe die letzten Jahre in einer Wohngruppe für psychisch kranke jugendliche Mädchen gelebt. Vor einem halben Jahr bin ich in meine erste eigene Wohnung gezogen – gemeinsam mit zwei meiner besten Freundinnen.

In psychotherapeutischer Behandlung bin ich seit knapp zehn Jahren und wurde in den letzten vier Jahren jedes Jahr stationär in verschiedenen Psychiatrien behandelt. Ich bin chronisch und komplex an verschiedenen psychischen Beeinträchtigungen erkrankt: schwere Depression, eine Persönlichkeitsstörung, dissoziative Symptome wie eine Bewegungsstörung, Bindungstraumatisierung, Symptome von Angst und Panik, Flashbacks, Ticstörungen, Zwangsgedanken, unpassend starke Emotionen und Suizidgedanken machen meinen Alltag zu einer großen Herausforderung.

Ich bin auf einem guten Weg in meinem Leben und fange langsam an, viele alte Muster aufzubrechen und meine Vergangenheit zu bearbeiten. Allerdings stellt mich das im Alltag noch vor große Herausforderungen. Zurzeit bin ich nicht arbeitsfähig und kaum in der Lage, einem normalen Alltag nachzugehen.

Ich melde mich nun hier, da die meisten Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind. Ich habe ein Praktikum bei einer Trainerin für Assistenzhunde begonnen und dort entdecken können, wie hilfreich Hunde im Alltag für Menschen mit psychiatrischen Krankheitsbildern sein können.

Jetzt also die Frage, was so ein Hund in meinem Alltag bewegen könnte:

• Alltagsstrukturierung – aufgrund der schweren Depression für mich wahnsinnig schwierig

• Mich ans Essen erinnern

• Flashbacks unterbrechen und zur Not begleiten

• Dissoziative Zustände auflösen durch Körperkontakt

• Trost spenden bei starkem Weinen

• Mich an Straßen stoppen – oft bin ich überreizt und dadurch nicht in der Lage, auf meine Umwelt zu achten

• Aus Menschenmengen herausbegleiten und sichere Orte/Ausgänge suchen

• Mich gezielt auf Anspannung aufmerksam machen, damit ich, bevor es zu einer Krise kommt, intervenieren kann

• Sicherheit vermitteln

• Zwänge unterbrechen

Und zuletzt der große Punkt Bindung:

Ich habe durch verschiedenste Lebenslagen schwere Bindungstraumata erleben müssen, die sich bis heute enorm auf mein Leben auswirken. Freundschaften zu führen ist für mich schwer, außerdem ist Alleinsein ein riesengroßes Thema. Ich lebe in ständiger Todesangst, ungeliebt, verlassen und wertlos zu sein – das führt zu enormer Unterwürfigkeit und birgt Konfliktpotenzial. Ich muss mich oft bei meinen Mitmenschen vergewissern, dass ich genug bin. Konflikte sind aufgrund der oben beschriebenen Symptome kaum aushaltbar für mich.

Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich schon viele positive Bindungserfahrungen sammeln konnte. Ein Hund würde als korrigierende Beziehungserfahrung zusätzlich wirken: kein Alleinsein, bedingungslose Liebe und eine Nähe, die mir vergewissert, dass ich sicher bin.

Ein Hund könnte mir vermitteln, dass ich gebraucht werde, dass ich einen Wert habe. Er könnte mir helfen, mich täglich wieder für das Leben zu entscheiden.

Mit einem Assistenzhund könnte ich mich auf ein Berufsleben vorbereiten und hoffentlich in naher Zukunft eine Ausbildung beginnen – das wäre großartig und mit Hilfe eines Hundes deutlich leichter umzusetzen.

Es ist tatsächlich schon ein passender Hund gefunden worden: Winnipeg, eine wunderschöne, sensible Whippet-Hündin. Sie ist sanft, sehr treu und liebt es, zu kuscheln. Sie ist perfekt für mich.

Ein Assistenzhund kostet leider ordentlich Geld – bis zu 15.000 €. Geld, das ich nicht habe.

Dementsprechend melde ich mich hier, um Unterstützung zu bekommen, damit ein Assistenzhund in mein Leben kommen kann.

Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meine Geschichte anzuhören!

Viele liebe Grüße

Frida