Sturmflut 23 -Lebenstraum junger Familie zerstört

Hallo Ihr Lieben da draußen, seit dem 20.10.2023 ist nichts mehr wie es war.

Es war Wolfgangs Lebenstraum und wurde später unserer - ein eigenes Boot. Aber es sollte kein herkömmliches Boot von der Stange sein, sondern SEIN Boot. Und so baute Wolfgang S. von 1990-1992 gemeinsam mit dem Bremer Bootsbaumeister Ludger Wegmann, sein Boot. Vom Kasko über das Teak bis zur letzten Planke, gefertigt aus einem nach Deutschland transportierten Khaya-Mahagonistamm, steckte er sein Geld und Herzblut in jedes Detail und erschuf ein einzigartiges Unikat, die „Sylphe“.

Nach vielen Segeltörns mit seiner Familie, suchte Wolfgang altersbedingt einen Nachfolger, dem seine geliebte Sylphe genauso viel bedeutete, wie ihm selbst. Als ich das erste Mal auf Wolfgang traf, bewunderte ich gerade dieses schöne Schiff. Wir kamen schnell ins Gespräch -es war als würden wir uns schon ewig kennen- und als er erfuhr, dass wir eine junge Seglerfamilie sind, sagte er mir, er habe seinen Nachfolger gefunden. So ein Boot konnten wir uns natürlich nicht sofort leisten - drei Jahre hatte es gedauert bis die Finanzierung stand - aber Wolfgang wartete auf uns (und kam uns auch ein ganzes Stück entgegen). Er war sich sicher, wir würden seinen Traum weiter leben.... Leider verstarb er kurz nach der Übergabe 2019 und wir waren weitgehend auf uns allein gestellt. Wir taten alles, um die Sylphe - sein Vermächtnis und unsere Zukunft - in Stand zu halten. Nun hat ein einziger Sturm alles zerstört.

(Und um es gleich vorweg zu nehmen, wir haben die Sylphe doppelt und dreifach gesichert - aber keiner hat erwartet, dass das Wasser über 2 Meter ansteigt, die Mole überspült wird und 2-3 Meter hohe Wellen ungebremst auf die Boote im Hafen treffen - da hält keine Leine. Die Sylphe wurde durch den Hafen geschleudert und landetet letztlich auf der Kaimauer)

Ich kann Euch gar nicht beschreiben, wie weh es tut, die Sylphe in diesem jämmerlichen Zustand zu sehen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und wir haben die Baupläne, Fotos und Beschreibungen von Wolfgang sowie den festen Willen die Sylphe wieder aufzubauen.

Natürlich sind wir versichert, aber wir haben Angst, dass es nicht reicht, die Sylphe wieder zu dem zu machen, was sie einmal war. Ihr alle kennst das mit den Ausschlüssen und Dingen die nicht versichert sind (und teilweise nicht versichert werden können). Das volle Ausmaß des Schadens können wir noch garnicht abschätzen, da wir nicht auf das Boot dürfen. Und da es ein Unikat ist, kann man keine seriösen Kostenkalkulierungen wie bei Großserienbooten vornehmen. Meine Erfahrung war bisher, dass jeder Kostenvoranschlag am Ende ca. 30% teurer wurde.

Wir freuen uns über jede Spende, egal wie groß oder klein sie auch sein mag, damit wir unsere geliebte Sylphe wieder seeklar machen können.

Ganz herzlichen Dank an Euch alle da draußen,

Thomas und Familie

Glückliche Zeiten