
Seelentröster - Assistenzhund für Tabea
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Hallo liebe Menschen,
Mein Name ist Tabea und ich leider unter anderem an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und einer Dissoziativen Identitätsstörung (DIS). Diese äußern sich mannigfaltig wie z.B. durch starke Depression, Suizidgedanken und –wünschen. Auch habe ich sehr starke Angst- und Panikattacken, welche sich wiederum in Zwangshandlungen und Schlafstörungen zeigen. Alleine Zuhause zu sein ist für mich kaum möglich ebenso das Besuchen fremder Orte, Arzt- oder Behördengänge, Einkaufen, die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder der Aufenthalt an öffentlichen Orten – primär nachts oder bei Kontakt mit männlich gelesenen Personen. Auch ist das Schlafen für mich – aufgrund von starken Angst- und Panikattacken ein großer Stressor und eine große Herausforderung. Mein Angst- und Paniklevel ist stetig sehr hoch wodurch mein Leben für mich eine enorme Belastung und kaum Lebenswert ist. Nebst der Angst- und Panik beeinträchtigen mich vor allem meine Dissoziativen Störungen meinen Alltag, die sich nicht selten in Dissoziativen Krampfanfällen, dissoziative Bewegungs-/Sprach-/Sehstörung, Lähmungserscheinungen zeigen aber auch in Derealisation und Depersonalision auftreten bzw. konstant vorhanden sind. Seit meinem 13 Lebensjahr befinde ich mich – primär aufgrund der Dissoziativen Krampfanfälle – in Therapeutischer Behandlung und habe dort auch schon viele Fortschritte gemacht. So konnte ich einige Achtsamkeitsübungen für meine Angst- und Panikstörungen erlenen sowie Trigger im Alltag wahrzunehmen. Auch der Aufenthalt in mehreren Kliniken sorgte dafür, dass ich trotz meiner Erkrankungen meinen Alltag halbwegs meistern konnte und neben meinem Studium auch einem Beruf nachgehen konnte. Ende 2021/Anfang 2022 kam es jedoch zu einem völligen Zusammenbruch mit starken Suizidgedanken weswegen ich mich von März 2022 bis September 2022 in der Psychiatrie befand und versuchte wieder stabil zu werden um mein Leben wieder aufnehmen zu können. Eine weitere Trauma- Aufarbeitung in einer speziellen Traumaklinik ist angedacht umso meine Traumatisierung aufzuarbeiten und mein Leben besser gestalten zu können. Jedoch musste ich mir eingestehen, dass durch meine Erkrankung und die Ausübung eines Berufes eine zu hohe Belastung vorhanden ist und ich die Kapazität hierfür nicht langfristig aufbringen kann. Einen Alltag zu haben – und auch Arbeiten gehen zu können, ist mir jedoch sehr wichtig weswegen mir die Idee zur Anschaffung eines Assistenzhundes durch Therapeut_Innen und Mitpatient_Innen der Psychiatrie nahegelegt wurde. Ein Assistenzhund würde mir ermöglichen mich aus Dissoziationen primär Dissoziativen Krampfanfällen herauszuholen, mir helfen meine Angst- und Panikattacken zu regulieren und mir im Kontakt mit Menschen ein Gefühl der Sicherheit geben. Auch könnten die Anwesenheit und die Verantwortung für ein Tier präventiv starke Depressive Phasen vorbeugen und Suizid(versuche) verhindern.
Aufgrund meiner Biographie sind Hunde und ihre Ausbildung mir nicht unbekannt und auch über die Pfleg und Verantwortung der Haltung eines Hundes bin ich mir bewusst und kann hier auch Dankbar auf einen sehr unterstützenden Freund_Innenkreis blicken, die bei künftigen Kliniksaufenthalten oder Erkrankungen die Verantwortung für meinen Assistenzhund (kurzfristig) übernehmen könnten. Ebenso ist mir bewusst, dass ein Hund nicht meine Probleme vollständig beheben oder sogar lösen kann. Eine Therapie empfinde ich als absolute Notwenigkeit jedoch würde ein Hund mir in meinem Alltag und primär beim Einschlafen eine nicht zu ersetzende Unterstützung und Hilfe sein. Ein Assistenzhund ist von daher nicht nur eine hilfreiche und therapeutische Anschaffung, sondern auch eine Suizidprävension.
Seit August 2024 lebt Kiera, meine Assistenzhündin in Ausbildung bei mir und ich könnte nicht glücklicher sein. Gemeinsam mit dem Verein "Assistenzhundezentrum Retriever vom Eichelberg" wird Kiera in den nächsten Jahren zu einer Assistenzhünding ausgebildet und speziell für meine Bedürfnisse trainiert. Die positiven Auswirkungen auf mein Leben merke ich deutlich und Kiera ist eine so große Bereicherung und Hilfe. Vielen vielen herzlichen Dank für all die Unterstützung!
Leider sind noch nicht alle Kosten gedeckt, weswegen trotz des Einzuges meines Assistenhundes, diese Spendenaktion erstmals bleibt. Neben dieser Spendenaktion kann auch jederzeit an den Verein direkt gespendet werden. Sowohl für mich als natürlich auch einfach um die Arbeit dieses Vereines zu unterstützen oder anderen Menschen auf ihrem Weg zu einem Assistenzhund zu helfen. Die Kontodaten sind unten angegeben.
Wissenschaftliche Theorien
Tiere – und zuvörderst Hunde – werden in der Geschichte als auch in gegenwärtigen Diskursen als beste Freund_Innen des Menschen beschrieben, und das ganz zu Recht. Primär im Bereich der Tiergestützen Intervention entwickeln sich immer neue Modelle über die Wirkmechanismen und Bedeutung von Tieren auf die Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen. Der Zoologe Josef H. Reichholf äußert, dass die Geschichte des Menschen und des Tieres untrennbar miteinander vereint ist. Innerhalb der Forschung gelten Spiegelneuronen, die Biophilie sowie die Du-Evidenz als Grundlegende Faktoren für die Mensch- Tier- Beziehung. Auch konnte in der Forschung die Ausschüttung des Hormones Oxytocin. Wobei sich herauskristallisierte, dass ein Kontakt mit einem Tier eine erhöhte Freisetzung des Neurotransmitters und Hormon Oxytocin mit sich bringt, primär bei einem aktiven und direkten Körperkontakt lassen sich signifikante Einflüsse manifestieren (vgl. Julius 2014: 81).
„Das Hormon Oxytocin ist ein im Hypothalamus synthetisiertes Nonapeptid, dass durch ein Nervennetz im Gehirn sowie durch die Hypophyse in den Blutkreislauf freigesetzt wird. Die Freisetzung dieses Hormones wird v.a. durch intensive, sensorische Stimulation, wie sie z.B. während der Geburt, des Stillens oder beim Sex stattfindet, angeregt. Aber auch durch eine weniger intensive sensorische Stimulation, wie z.B. durch Streicheln, Hautkontakt oder sogar Blickkontakt, sofern sie in vertrauensvollen Beziehungen stattfindet, wird eine zentrale Freisetzung von Oxytocin gefördert. Oxytocinerge Nerven projektieren in Gebiete des Gehirns, die Sozialberhalten, Angst, Stress, Schmerz, Ruhe, Wohlbefinden, Gedächtnis und Lernen regulieren. Sowohl in Tierversuchen als auch in Humanexperimenten konnte nachgewiesen werden, dass Oxytocin prosoziales Verhalten stimuliert, Angst reduziert, die Schmerzschwelle erhöht und ein Gefühl der Ruhe induziert.“ (ebd.:83)
Durch das Hemmend er Stressachse senkt das Oxytocin den Blutdruck und den Kortisolspiegel und stimuliert das parasympathische Nervensystem. Auch Lern- und Heilungsprozesse werden gefördert. Stress kann zum einen durch körperliche als auch durch Angst und Schmerz ausgelöst werden woraus Stressreaktionen sowohl körperliche als auch psychische Komponenten besteht, welche die Akteur_Innen befähigt mit Krisen besser umgehen zu können.
„Die von Canon erstmals 1929 beschriebene ‚Flight- or- Fight“-Reaktion ist ein Beispiel für eine integrative Stressantwort, die sowohl mentale als auch physiologische Anpassungen beinhaltet. Furcht, Erregung und Ärger sind die affektiven Begleiter dieses Reaktionsmusters. Im Stresszustand werden die Muskeln stärker durchblutet, sodass sie besser mit Nährstoffen und mit Sauerstoff versorgt werden. (…) Soziale Kompetenzen nehmen ab. Die ‚Fight-or-Flight‘-Reaktion ist durch eine hohe Aktivität der Hypothalamustems, sowie durch eine geringe Aktivität des parasympathischen Nervensystems charakterisiert. Es gibt aber auch ein entgegengesetztes Reaktionsmuster, in dem soziale Fähigkeiten gefördert, Stresszustände reduziert und Nährstoffe für das Wachstum und die Regernation des Körpers eingesetzt werden. (Aktiviert wird dieses Reaktionsmuster durch Berührungen, Wärme und leichten Druck auf der Haut in Situationen, die als sicher, ruhig und vertraut bewerten werden (…). In solchen Situationen entsteht das Gefühl der Ruhe, des Wohlbefindens sowie der Entspannung.“ (Julius 2014-84)
Die Aufnahme sowie Sensitivität für als angenehm empfundene Reize sowie Mitgefühl zu empfinden und emphatisch zu agieren sind hoch. Julius et al. äußern, dass durch den engen und stetigen Kontakt sowie durch soziale Interaktion eine bessere Gesundheit als auch empathische Fähigkeiten gesteigert und verbessert werden. Auch werden Angst, Furcht, Aggression und Depression reduziert und eine aufgehellte Stimmung und eine verbesserte Bewältigung von Schmerz sind zu verzeichnen.
„Insgesamt weisen (…) Studien darauf hin, dass positive, soziale Beziehungen zwischen Menschen und Hunden mit erhöhten Oxytocin-Spiegeln sowohl beim Menschen als auch beim Hund einhergehen. Oxytocin ist wahrscheinlich von zentraler Bedeutung bei der Orchestrierung der Effekte, die mit Mensch- Tier- Interaktion assoziiert sind. Körperlicher Kontakt – das Streicheln des Tieres ist in der Regel Teil der Interaktion zwischen Mensch und Tier – sowie die Bindung zum Tier scheinen dabei die gleiche zentrale Rolle zu spielen, wie im zwischenmenschlichen Bereich. (…)“ (ebd.:105)
Innerhalb der Mensch- Tier- Beziehungen können dieselben Merkmechanismen aktiv und wirken wie in Elter(n)-Kind- Beziehung durch das Stillen greifen.
Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse verdeutlichen die Wichtigkeit der Tiere in Heilungsprozessen für Menschen, zuvörderst mit Stresssymptomatik. Auch ich durfte bereits die Erfahrung mit den positiven Wirkmechanismen der Tiere in Bezug auf meine psychische Gesundheit erleben. Aufgewachsen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb waren Tiere von Beginn an wichtige Begleiter_Innen und Bezugslebewesen, welche in Krisen als auch in alltäglichen Situationen mich unterstützt und mein Leben bereichert haben. Diese persönliche Erfahrung führte mich dazu 2021 die Ausbildung zur Tiergestützen Intervention anzugehen. Diese Ausbildung brachte mir die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Theorien um die Mensch- Tier- Beziehung nah und befähigte mich dazu meine persönlichen Erfahrungen wissenschaftlich belegen zu können: Tiere helfen Menschen exorbitant.
Zusammenfassung – Aufgaben des Assistenzhund sowie die Möglichkeiten seiner Unterstützung
- Verpflichtungen im Alltag wie Spazierengehen sorgt für Strukturen im Tagesablauf aber auch die Pflicht von Bewegung und verhindert das vesacken im Bett/auf dem Sofa
- Unterbrechen von dissoziativen Krampfanfällen, sonstigen dissoziativen Zuständen, Flashbacks und Panikattacken
- Sicherheitsgefühl in schwierigen Situationen (z.B. fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Aufenthalt an öffentlichen Orten oder bei Behördengängen) mich aus schwierigen Situationen rausholen und an sichere/geschützte Orte bringen (vor allem wenn ich nicht klar zeitlich/räumlich orientiert bin)
- Hilfe und Beruhigung bei starken Angst- und Panikzuständen
Kontaktdaten Assistenzhundezentrum
Assistenzhundezentrum Retriever vom Eichelberg
Daniela Karius, Bühlerstr. 2 in 76571 Gaggenau.
Spendenkonto:
Assistenzhundeverbund Deutschland e.V.
Volksbank pur, BIC:GENODE61KA1,
IBAN: DE37 6619 0000 0022 4951 00
Vielen Dank! Vom ganzen Herze Danke für jeden gespendeten Cent, für jedes motivierende Wort und Zusicherung von Unterstützung. Danke für das Empfehlen von Stiftungen, Verbreiten meiner Spendenaktion und für jede Hilfe für die Erfüllung meines Herzenswunsches.
Danke!!
Organizer
Tabea G
Organizer
Remchingen, Baden-Württemberg