
Rettungsdienstler und Feuerwehrmann mit Krankheit in Not
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Ich war immer der, der kam, wenn andere verzweifelt waren.
Im hauptberuflichen Rettungsdienst und bei der Feuerwehr war ich viele Jahre lang für Menschen da, deren Leben in Sekunden aus den Fugen geriet. Ich habe Blut abgewischt, Hände gehalten, letzte Worte gehört. Ich war da, wenn alles zerbrach – und versuchte, etwas ganz zu halten oder Zeit zu gewinnen bis zur Versorgung im Krankenhaus.
Ich habe lange getragen, was kaum zu tragen war. Und immer weitergemacht.
Bis es mich selbst erwischte und ich von jetzt auf gleich zerbrochen bin…
Am 21. Januar 2025 hat ein Einsatz mein Innerstes erschüttert. Es war nicht der erste schlimme Einsatz. Aber es war der, der alles zum Überlaufen brachte.
Noch in derselben Nacht suchte ich Hilfe – bei der Notfallseelsorge, beim Kriseninterventionsteam. Ich tat alles, was man als „richtig“ bezeichnet. Ich meldete mich krank, wollte mich schützen, Verantwortung übernehmen – auch für mich.
Und bekam: die Kündigung. Noch am selben Tag, als meine Krankmeldung beim Dienstgeber eingegangen war.
Danach fiel ich in ein noch tieferes Loch, ein Loch aus dem ich allein nicht mehr herauskam.
Flashbacks. Albträume. Panik.
Bilder von Einsätzen, die ich längst verdrängt hatte.
Ich kannte und erkannte mich selbst nicht mehr.
Am 5. Februar wurde ich dann teilstationär in der Klinik aufgenommen.
Diagnose:
Komplexe posttraumatische Belastungsstörung (KPTBS).
Als wir dachten, es könne nicht schlimmer werden, kam der nächste Schock:
Am 1. April fand mich meine Frau am Morgen bewusstlos im Ehebett im gemeinsamen Schlafzimmer. Hirnblutung. Koma. Intensivstation. Ich wurde von den eigenen Kollegen, per Hubschrauber in die Uniklinik geflogen – drei Tage lang war nicht klar, ob ich überleben würde, die ersten Einschätzungen lauteten „Wenn er überlebt ist nicht klar ob er ein Pflegefall bleiben wird“
Ich habe überlebt. Habe gegen die Erwartung der Ärzte keine bleibenden Schäden davon getragen, was aber blieb ist das Trauma aus den Jahren während meines Dienstes für andere Menschen, das ständige Leid, die Konfrontation mit Tod und Krankheit…
Aber nun kämpfen wir als Familie an einer anderen Front: Unserer Existenz.
Seit Monaten haben wir keine Einkünfte mehr.
Die Krankenkasse, bei welcher ich Krankengeld im Februar beantragte verweist auf die Berufsgenossenschaft, welche das grüne Licht für das beantragte Verletztengeld geben solle, die Berufsgenossenschaft zurück an die Krankenkasse, welche auch nach langem noch keinen Vorschuss ausbezahlen möchte. Agentur für Arbeit nicht zuständig da noch immer Krank und stationär in Behandlung, Jobcenter und Sozialamt sehen sich nicht in der Pflicht und verweisen an die Agentur und die Krankenkasse, zumindest wollte man nun einmal beginnen zu prüfen – aber wir haben keine Zeit mehr.
Unsere Rücklagen sind aufgebraucht. Unsere Vorräte verschwunden.
Meine Frau steht allein da, mit drei kleinen Kindern – 3, 4 und 10 Jahre alt. Zwei Hunde. Zwei Katzen. Und einem Ehemann, der in der Klinik liegt und täglich versucht, den Halt nicht noch weiter zu verlieren, sondern wieder auf die Beine zu kommen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal öffentlich um Hilfe bitten muss.
Aber ich habe keine Wahl mehr.
Wenn jeder Mensch, der das hier liest, uns nur 1 Euro geben würde – könnten wir es schaffen.
Schaffen zu überbrücken. Schaffen durchzuhalten – bis geklärt ist, welche Stelle für unseren Fall zuständig ist.
Jeder Euro ist ein Zeichen:
Dass Mitgefühl mehr zählt als Vorschriften.
Dass Menschlichkeit mehr bedeutet als Zuständigkeit.
Dass jemand, der für andere durchs Feuer ging, nicht vergessen wird, wenn er selbst zu Boden geht.
Bitte helft uns.
Für unsere Kinder. Für meine Frau.
Für die Hoffnung, dass die Welt nicht vergisst, wer sie einmal mitgetragen hat.
Von Herzen danke –
Ein Vater. Ein Helfer. Eine Familie in Not.
Organizer

Hias Schoepp
Organizer
Munich, Bayern