
Rechtsanwaltskosten Gerichtskosten Klage Ruhen Schulpflicht
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Update:
Gemeinsam mit euch haben wir entschieden: wir lassen die Aktion laufen, schauen wieviel zusammen kommt und versuchen, mit dem was unsere Anwaltskosten übersteigt, möglichst viele andere Familien zu unterstützen, die den gleichen Kampf führen. Wofür die Gelder verwendet werden, wird ganz transparent offen gelegt.
Wer sind wir?
Hallo, ich bin Verona, Mutter von T., 10 Jahre, Asperger Autist, seit ein paar Monaten im autistischen Burnout und dadurch nicht in der Lage, zur Schule zu gehen. Leider hat das Schulamt unseren Antrag auf Ruhen der Schulpflicht und Genehmigung der Onlinebeschulung zum 2. Mal abgelehnt, trotzt dass 3 Kinder- und Jugendpsychiater attestierten und begutachteten, dasss er aktuell keine Präsenzbeschulung umsetzen kann und sogar Gesundheit und Entwicklung dadurch bedroht ist.
Um meinem Sohn den notwendigen Zugang zur Onlineschule zu ermöglichen und vor allem den erneuten Druck mit Androhung eines Gerichtsverfahrens wegen Kindeswohlgefährdung durch Verletzen der Schulpflicht zu verhindern, habe ich nun einen Anwalt eingeschaltet.
Diese Spendenaktion habe ich ins Leben gerufen, nachdem einige meiner Follower es mir vorgeschlagen haben, um den finanziellen Druck etwas zu mindern.
Denn leider kann ich durch die Pflegebedürftigkeit meines Sohnes aktuell meinem Beruf nicht nachgehen wie ich es gern würde und unsere finanzielle Situation ist dadurch etwas schwierig.
Zu unserer Geschichte:
Mein Sohn ist aktuell nicht in der Lage, die normale Schule zu besuchen. Durch seinen Autismus ist er in der Präsenzschule überfordert, extrem schnell überreizt und leider hat er auch viel Mobbing und Ausgrenzung erfahren.
Irgendwann wurde er immer öfter krank und entwickelte immer stärkere Zwänge und Ängste.
Wir wurden leider nicht ernst genommen, da wir die Diagnose noch nicht schwarz auf weiß hatten "Ich sehe so gar nichts Autistisches an ihm, der provziert doch nur" (Klassenlehrerin) und so wurde der Zwang und Druck seitens Schule und Ämtern immer stärker, genauso wie seine Ticks und Symptome.
Eine Schulbegleitung wurde uns verwehrt, einen Diagnostikplatz fanden wir nicht, außer mit einer Wartezeit von 1 Jahr.
Das Jugendamt wies mein Hilfegesuch 3 malig ab, sie sei für mich nicht zuständig, sagte die Sachbearbeiterin.
Das Schulamt verwehrte mir eine beantragte Hospitation.
Als auch stundenweises Beschulen keine Entlastung brachte, beschlossen wir, nach Dänemark auszuwandern. Wir hatten bereits eine kleine deutsche Schule mit 7 Kindern in der Klasse gefunden und hatten auch eine Wohnung. Der Termin zur Abmeldung stand für einen Freitag im Februar.
2 Tage vor der Abmeldung, es war ein Mittwoch, stand eine fremde Frau vor unserer Tür, forderte Einlass und eröffnete mir, dass besagte Mitarbeiterin vom Jugendamt, die mich 6 Wochen zuvor 3x abgewiesen hatte, nun eine Eilklage gegen mich eröffnet hat.
Sie konnte sich nicht an mich erinnern, hatte aber auch keinen Kontakt zu mir vorab aufgenommen.
Der Termin stand schon für den kommenden Dienstag.
Man wollte mir das Sorgerecht entziehen und ob ich meinen Sohn nach dem Gerichtstermin wieder mit nach Hause nehmen dürfe, das konnte mir nicht einmal mein Anwalt sagen.
Dabei hatte mein Autist nicht einen Tag unentschuldigt gefehlt, war immer krank geschrieben.
Diese Angst, mein Kind zu verlieren, obwohl ich doch gar nichts falsch gemacht und so sehr überall gekämpft hatte, die werde ich wohl nie vergessen und ich spüre sie aktuell wieder, da durch die Ablehnung des Schulamtes wieder Schulpflicht besteht, obwohl 3 KJPs dringend davon abraten.
Das Gerichtsverfahren haben wir überstanden, ohne Konsequenzen, da ich alles mit Belegen gut von mir weisen konnte. die Angst bleibt trotzdem.
Es folgten 3 Monate noch heftigerer Schulzwang unter der Androhung, das Kind aus dem Haushalt zu nehmen, wenn er weiter so oft fehlt.
Meinem Sohn ging es immer schlechter, niemand war bereit ihn krank zu schreiben, denn "Kinder müssen doch in die Schule gehen".
Der morgendliche Schulbesuch wurde immer schwerer, jeder Morgen startete mit Meltdown und Tränen, oft musste ich ihn anziehen, weil er schon vor der Schule völlig entkräftet war.
Aber wir hatten keine Wahl, wir wollten zusammen bleiben und ich war stets sehr behutsam und verständnisvoll, nahm den Zeitdruck raus, schaffte es meist irgendwie.
Irgendwann riet mir der Kinderarzt zur Anwendung von Gewalt, um ihn morgens gegen seinen Willen, unter Tränen und Meltdowns, in die Schule zu bekommen. "Der gewöhnt sich das dann schon schnell ab".
Er verweigerte mittlerweile das Essen, vor allem in der Schule, ebenso den Toilettenbesuch. Selbstverletzung, kompletter Rückzug und heftige Wut und Depressionen prägten unseren Alltag.
Irgendwie haben wir das Schuljahr geschafft und im August haben wir endlich die Diagnose erhalten, die ich eigentlich schon so lange vermutete: Asperger Autist.
"Jetzt wird alles besser" glaubte ich, denn das Gutachten war eindeutig, die Onlineschule als alternativlos darin definiert.
Ich stellte in den Sommerferien schon den ersten Antrag auf Ruhen der Schulpflicht und Beschulen per Onlineschule. Dieser wurde abgelehnt, weil der Befund von KJP 1 und die Atteste von KJP2 angeblich nicht ausreichten. Wir würden ein Gutachten nach §35a benötigen, begründete das Schulamt.
Mit der Diagnose stellte ich einen 2. Antrag und auch dieser wurde nun ganz frisch abgelehnt. Das Kind soll wieder zur Schule, sofort. Theoretisch in die Schule, in der er krasses Mobbing erlebt und von den Lehrern vorgeführt und angeschrieen und weinend stehen gelassen wurde.
Die Gutachten werden einfach ignoriert. Obwohl eine Gefährdung der körperlichen Unversehrtheit diagnostiziert ist, soll erneuter Schulzwang erfolgen.
Ich habe noch nicht einmal die Ablehnung per Post erhalten, aber der Anruf vom Jugendamt ereilte mich heute bereits. 2 Anrufe zu je 45-50 Minuten. Unter Androhung von Konsequenzen wegen Verletzen der Schulpflicht drängt man auch dort auf schnellst möglichen Schulbesuch. "Das Kind hat jetzt schon wieder so lange gefehlt!!!"
3 Monate hat er nun in diesem Schuljahr gefehlt, weil das Schulamt sich mit dem Bescheid Zeit gelassen hat. Er war die ganze Zeit von der Präsenzpflich befreit. Da war es kein Problem, sich Zeit zu lassen.
Jetzt, wo ich als Mutter wieder in der Pflicht bin, wird schon Druck ausgeübt, bevor ich den Bescheid überhaupt per Post habe.
Ich bin fassungslos und ich schaffe das nicht noch einmal.
Noch einmal diese Angst haben, die ich im Februar hatte, das überstehe ich nicht.
Deshalb habe ich heute einen Anwalt eingeschaltet.
Die genauen Kosten kenne ich noch nicht.
Deshalb stelle ich hier erst einmal 1000 Euro ein. Ich werde euch auf Instagram (und wenn es hier geht, dann auch hier) ganz transparent die Kosten offen legen. Sollte hier mehr zusammen kommen, als der Anwalt kostet, wird der Rest gespendet. Auf Instagram stimmen wir dann gemeinsam über den Zweck ab.
Ich möchte mich hier nicht bereichern, mit der Aktion werden ausschließlich die Kosten für diesen Rechtsweg beglichen.
Ich danke Jedem, der uns hier unterstützt. Solltest du selbst nur weenige Mittel haben, möchte ich bitte nicht, dass du spendest. Niemand sollte sich genötigt fühlen. Ich bin dankbar über jeden Euro, den wir hier zudammen bekommen.
Liebe Grüße Verona.
Auf Instagram findest du mich unter hallo.neues.leben
Organizer
Verena Schaefer
Organizer
Magdeburg, Sachsen-Anhalt