Straßenbäume selbst pflanzen - ANPACKEN statt AUSGEBREMST!

Liebe Freunde von Natur und Umwelt,

ich, René Landmann und meine Familie – Baumpfleger, Arborist und Baumgutachter beschäftige mich seit nunmehr 20 Jahren mit Bäumen. Es war und ist uns eine Herzensangelegenheit in unserer direkten Nachbarschaft für die Allgemeinheit und nächsten Generationen etwa 50 Bäume in Reihe neben die Straße zu pflanzen. Leider trägt nicht jeder den Baumsinn und die Wichtigkeit der Bäume in sich, so wurde ich bei den Behörden angezeigt.

Diese hat kurz auf den Gesetzestext verwiesen … nur der Straßenbaulastträger darf auf den Straßenkörper pflanzen… Ohne weitere Begründung musste ich nach kürzester Frist heute ALLE gut angewachsenen, gesunden und belaubten Bäume wieder entfernen. Sollte dies nicht fristgemäß geschehen, werden Firmen diese Aufgabe übernehmen (Ersatzvornahme) und die dabei entstehenden Kosten mir zu Lasten legen.

Die Aussagen der Behörde sind eindeutig und von Interesselosigkeit dem Thema gegenüber gekennzeichnet. Das Vorgehen der Behörde kann ich sehr schwer nachvollziehen.

Bitte nehmen Sie sich Zeit und fragen Sie beim Kreisstraßenbaumamt Meißen nach, wie der Verlust sämtlicher alter Straßenbäume von öffentlicher Stelle aufgehalten wird. Dafür gibt es das Sächsische Transparenzgesetz.

https://www.datenschutz.sachsen.de/transparenz.html

Nahezu jede Privatperson wird über Baumschutzsatzungen verpflichtet Ersatzpflanzungen für Fällungen im eigenen Grundstück vorzunehmen, dieser Pflicht entzieht sich der Landkreis, nur dieser ist zur Pflanzung berechtigt aber leider nicht verpflichtet!

Hier wiehert der Amtsschimmel gewaltig.

Angesichts der allgegenwärtigen Geldmittelkürzungen auf Landesebene und untergeordneten Verwaltungseinheiten und der damit einhergehenden Reduzierung sämtlicher öffentlicher Aufgaben, sind wir der Ansicht…

Jeder sollte vor seiner Haustür selbst aktiv werden und dies auch dürfen!

Unsere Heimat ist die gut bekannte „Lommatzscher Pflege“ im Landkreis Meißen.

Gute Böden machen eine vergleichsweise einfache Landwirtschaft möglich. Schon zu DDR-Zeiten wurden Flächen zusammengelegt, um die Arbeit für größere Feldtechnik zu optimieren.

In unserer direkten Nachbarschaft gibt es Ackerflächen mit 275 Hektar ohne EINEN Baum oder sonstigem Unterschlupf für Tiere. Angebaut wird der Standard. (Getreide, Mais, Raps und Rüben).

Die früher, vielleicht noch vom Bauern zum Nebenerwerb, gesetzten Obstbaumreihen sind fast gänzlich verschwunden. Nebenerwerb macht niemand mehr und aus Maschinensicht sind Bäume eher Hindernisse. Nacheinander fallen die „Veteranen“, diese werden in der Regel nicht ersetzt. Inzwischen ist die Landschaft vielerorts leer gefegt. Die Straßen werden zu Rennstrecken.

Über die letzten 50 Jahre sind viele Verbindungswege zwischen Ortschaften verschwunden und damit auch die grünen Gürtel.

Seit 2016 dokumentiere ich beruflich als zertifizierter Baumkontrolleur den Zustand und den Verlust der Straßenbäume in verschiedenen sächsischen Landkreisen.

Im Landkreis Meißen wurden 2018 unglaubliche 8000 Bäume weniger an Straßen gezählt als 10 Jahre früher! (Quelle: Sächsische Zeitung „Warum es im Kreis Meißen künftig weniger Straßenbäume geben wird“ vom 17.07.2023)

Die angrenzenden Ackerflächen werden nicht rechtskonform vergrößert und haben zudem keine Ackerfurche, der Schutz der Fahrbahn vor Schlamm ist somit nicht gewährleistet.

2023 wurde das sinnvolle Projekt "Sonderprogramm Straßenbegleitgrün" (2500 Straßenbäume pro Jahr im LK Meißen) wieder abgewickelt, in meiner Heimat kam nicht ein Baum an.

Öffentlich kann bzgl. Straßenbaumneupflanzungen mangels Flächen, Abstandsregelungen zur Fahrbahn (mehr als 4,5m), Geld und Personal auf absehbare Zeit nichts unternommen werden.

Deswegen haben wir in anstrengender Eigeninitiative im Erdreich im maximalen Abstand zur Fahrbahn gepflanzt und nicht in den technischen Straßenkörper bzw. dem Bankett eingegriffen.

Im Glauben für die Allgemeinheit etwas Gutes getan zu haben, waren wir der Meinung die Behörde würde die für sie kostenlose Maßnahme tolerieren. Zumal ich meine Expertise in der Pflege und Betreuung der Bäume zur Verfügung stellte. Leider haben wir uns getäuscht.

B I T T E U N T E R S T Ü T Z E N S I E U N S E R V O R H A B E N

Wir lassen uns nicht entmutigen. Mit Ihrer Unterstützung möchten wir ab Herbst 2025 dennoch wieder Bäume pflanzen.

Da uns die Vernetzung von Ortschaften und Menschen wichtig sind, sind wir auf Empfehlungen geeigneter Flächen und dem Verteilen dieser sinnstiftenden Idee und somit auf die Zustimmung privater Flächeneigentümer angewiesen. (vorerst lokal begrenzt)

Ziele dieser Pflanzungen:

• Strukturierung dieser strukturarmen Landschaft

• Funktion als Windbremse

• Verringerung der Giftabdrift (Ackerpestizide)

• Grüne Gürtel, Habitate ermöglichen

• Schutz der Straßen durch reduzierte Geschwindigkeiten

• aktiver Klimaschutz

• ansprechende Entwicklung eines Landschaftsbildes

zukunftsweisend, professionell und lösungsorientiert

Wir würden uns freuen und glücklich schätzen, wenn es Gleichgesinnte gibt, die den gemeinschaftlichen Mehrwert schätzen und selbst mit aktiv werden und/oder finanzielle Zuwendungen für Pflanzenmaterial, Schutzmanschetten, Befestigung und Bewässerung, Vermessungskosten sowie den zeitlichen Aufwendungen zur Verfügung stellen.

VIELEN DANK !