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Permakultur Projekt - Regenwald Brasilien - Suruí

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**"Suruí Permakultur: Ein Weg zu Autarkie, Nachhaltigkeit und
kulturellem Erhalt"**

INHALT: Lebensmittel-Produktion auf Basis von Perma-Kultur-Anbau für den Selbsterhalt des Volkes der Paiter Suruí, Territorium Clan Makor
ZEITPLAN: 1. November 2024 bis 31.12.2025
ORT: Terra Indigena Urwald-Reservat Linha 12, Sete de Setembro, Cacoal/Rondônia
EMPFÄNGER: Clã Makor innerhalb der Surui, vertreten durch Enoque Surui, Leiter der
Guarda Florestal
ZIEL DES PROJEKTES: Stärkung der Widerstandskraft der Ethnie** durch gesunde
Produkte aus dem Bodenanbau mit dem Ziel des Selbsterhaltes (einschließlich von
Überschüssen für den Vertrieb am Markt) ** als Pflanzer, sowie als Bewohner und Bewahrer des Regenwaldes
NOTWENDIGKEIT: Durch ein weiteres Micro-Projekt wie dieses unterstützen wir das Volk der Paiter Suruí mit schneller und zielführender Hilfe im schwersten Überlebenskampf ihrer Kultur seit dem Kontakt 1969.



Liebe Freunde und Gemeinschaft!
Mit großer Freude, aber auch in großer Eile möchten wir Ihnen unser neues Projekt zur Unterstützung der Bedarfs- und Lebensgemeinschaft des indigenen Volkes der Suruís vorstellen und um Ihre Unterstützung bitten. Ziel dieses Projekts ist es, eine nachhaltige Subsistenzwirtschaft als Permakultur aufzubauen, die nicht nur die Unabhängigkeit der Gemeinschaft stärkt, sondern auch ihren Zusammenhalt, ihre Gesundheit und ihre Kultur in Koexistenz mit dem Regenwald fördert.
Durch den gezielten Einsatz von Ressourcen und die Schaffung autarker Strukturen sollen sowohl die wirtschaftliche Stabilität als auch die ökologische Nachhaltigkeit langfristig gewährleistet werden.
In enger Zusammenarbeit mit der Suruí-Gemeinschaft entwickeln wir einen umfassenden Plan, der den Bedarf an Nahrungsmitteln ermittelt, die Anbauflächen effizient nutzt und eine nachhaltige Landwirtschaft in der Koexistenz mit dem Regenwald ermöglicht. Zudem anvisieren wir konkrete Ziele zur Deckung des Lebensmittelbedarfs und zur Erschließung von Einkommensquellen durch den Verkauf von Überschüssen.

Neben der praktischen Umsetzung liegt der Fokus auch auf der Vermittlung von Wissen, um die Suruís in ihrer Selbstbestimmung zu stärken.
Ihre Unterstützung – sei es in Form von Spenden, Fachwissen oder Netzwerken – ist von entscheidender Bedeutung, um dieses zukunftsweisende Projekt zu realisieren und den Weg für eine selbstbestimmte, nachhaltige Zukunft der Suruís zu ebnen.

Dieser Schritteplan zielt darauf ab, die Subsistenzwirtschaft der Bedarfs- und
Lebensgemeinschaft des indigenen Volkes der Suruís auf ein höheres Maß an Autarkie, fortwährender Wirtschaftlichkeit und nachhaltiger Entwicklung zu bringen. Durch eine bewusste und strategische Förderung von Permakultur werden nicht nur die materiellen Grundlagen für Ernährung und Einkünfte gestärkt, sondern auch der Zusammenhalt, die Kultur, Bildung und vor allem die Gesundheit innerhalb der Gemeinschaft. Indem wir die vorhandenen Ressourcen klug nutzen und langfristige, nachhaltige Lösungen entwickeln, sichern wir die Unabhängigkeit der Suruís und fördern zugleich ihre ökologische und kulturelle Resilienz.

Die folgenden Schritte bieten einen detaillierten Leitfaden, um diese Ziele zu erreichen, beginnend mit der Ermittlung des tatsächlichen Lebensmittelbedarfs bis hin zur
Ausarbeitung eines Anbauplans und Verkaufsstrategien für eventuelle Überschüsse. Dieser Plan dient als ganzheitliche Grundlage, um nicht nur die Selbstversorgung zu maximieren, sondern auch den wirtschaftlichen Gewinn und die soziale Stabilität zu fördern. Dabei wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit und den Schutz der natürlichen Ressourcen gelegt.

RELEVANTE FRAGEN ZUR ERMITTLUNG UND ABSICHERUNG DES PROJEKTES

1. Schritt: Erörterung des Gesamtbedarfs an Lebensmitteln
2. Was soll produziert werden? Was sind potenzielle/ sinnvolle Nutzungsflächen. Wie ist der Boden? Was kann dort angebaut werden?
3. Ziele: Bis wann? Wieviel an Deckungsmenge?
4. Materialbeschaffung: Was steht bereits zur Verfügung? Was kann/sollte/ muss beschaffen werden?
4.1 Lagerungsbeschaffenheit: Wie kann gelagert werden?
5. Samenbank:
5.1 Kostenvorstellung für jede Sorte:
5.2 Mengenbedarf:
Anbauplan: Wann soll was angebaut werden?
Was wird mit dem Überschuss gemacht? Wie könnte eine Verkaufsstrategie ausschauen?
Wie wird das Geld eingeteilt? Was wird mit dem Gewinn gemacht?
8. Arbeitskraft: Wie sollte die Arbeitseinteilung mit dem Ergebnis für mehr Gewinn und weniger an Verlusten gestaltet werden?
9. Vorbereitende Konferenz.
Abschließend ist es unser Ziel, dieses Projekt fortlaufend zu dokumentieren, regelmäßig anzupassen und die gewonnenen Erkenntnisse kontinuierlich zu integrieren. Auf diese Weise können wir nicht nur die Effizienz und Nachhaltigkeit sicherstellen, sondern das Projekt im besten Fall auch als ein Beispiel mit Modellcharakter für positive Veränderungen präsentieren. Unsere Hoffnung ist, dass die Erfahrungen und Erfolge der SuruíGemeinschaft anderen indigenen Völkern und Gemeinschaften als Vorbild dienen, um ähnliche Wege zur Selbstbestimmung, wirtschaftlichen Unabhängigkeit und ökologischen Nachhaltigkeit zu gehen.


PROJEKTPLANUNG FÜR DIE LEBENSMITTELPRODUKTION IN DER SURUÍ- GEMEINSCHAFT

Die Projektplanung dient als Leitfaden zur Selbstversorgung der Suruí-Gemeinschaft durch nachhaltige Lebensmittelproduktion.
Ziel ist es, den Bedarf der Gemeinschaft so weit wie möglich mit eigenen Anbauflächen zu decken. Die folgenden Punkte bieten eine detaillierte Übersicht über den Gesamtbedarf, die Anbauplanung, die Materialbeschaffung sowie die Arbeitsorganisation und langfristige Ziele. Dabei wird sowohl auf die Effizienz der Flächennutzung als auch auf die soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit Wert gelegt.

1. Gesamtbedarf an Lebensmittelproduktion für die Lebensgemeinschaft:
Zu Beginn des Projekts lässt sich der Gesamtbedarf an Lebensmittelproduktion noch nicht exakt bestimmen. Ziel ist es, die Eigenproduktion so auszurichten, dass sie den maximalen Bedarf aller Bewohner der Gemeinschaft deckt. Da die Gemeinschaft derzeit noch stark von industrialisierten Lebensmitteln abhängig ist, werden wöchentliche bzw. monatliche Zukäufe weiterhin notwendig sein. Langfristig ist jedoch das Ziel, Früchte, Gemüse und Salate zu 100 % eigenständig zu produzieren. Die Struktur der Lebensgemeinschaft ist sehr dynamisch: Die Präsenz der Mitglieder schwankt stark in Abhängigkeit von Arbeit und Studium, die teilweise wöchentliche bis zweimonatige Verpflichtungen in der Stadt mit sich bringen. Die dauerhafte Verfügbarkeit von kostenfreien Lebensmitteln aus eigener Produktion soll zunächst für die 61 Mitglieder der Gemeinschaft gewährleistet sein, die bereits im Projekt der Guarda Florestal (Linie 12) eingebunden sind. Der durchschnittliche tägliche Bedarf pro Kopf wird auf 1 kg geschätzt, was einem wöchentlichen Bedarf von 427 kg und einem monatlichen Bedarf von rund 2 Tonnen an Lebensmitteln für die gesamte Gemeinschaft entspricht. Um eine vollständige ²Selbstversorgung zu erreichen, werden pro Person mindestens 160 m2 Anbaufläche benötigt, davon 20 m2 für Gemüsebeete, 40 m2 für Lagergemüse und 100 m2 für Obst. Basierend auf diesen Angaben ergibt sich ein Gesamtflächenbedarf von etwa 9.760 m2. Zur Verfügung stehen bereits 27.000 m2 Anbaufläche mit gesundem Boden, einer guten Wasserversorgung in der Nähe und ohne
Notwendigkeit zur Rodung von Bäumen. Zusätzlich sei erwähnt, dass zu Beginn ein breites Spektrum an Samensorten angeschafft wird, um die Diversität der Pflanzenarten sicherzustellen. Erst nach der ersten Ernte wird es möglich sein, einzuschätzen, wie viel tatsächlich mit dem Anfangsbudget produziert werden konnte.
²Quelle: Lagerhaus.at – Selbstversorger Garten anlegen


Bild 1: Bereits genutzte Fläche für Bananenanbau - Projekterfolg 2022
Gewinne für die GF Guarda Florestal (Waldwache)


2. Anbauplanung
Frage: Was soll angebaut werden?
Alles, was keinen Winter benötigt, kann hier produziert werden. Besonders die Lebensmittel, die am häufigsten verzehrt werden, sollten im Anbauplan Priorität haben. Ebenso ist es sinnvoll, Produkte anzubauen, die aufgrund ihrer hohen Beliebtheit im Supermarkt oft teuer sind, wie zum Beispiel die Pitaya, die herausragende gesundheitliche Vorteile bietet. Der Fokus soll auf einem diversen, gesundheitsfördernden und vor allem regional orientierten Anbauplan liegen. Hier eine Liste von 156 Lebensmittel, die in der Region gedeihen und eine vielfältige sowie gesundheitsfördernde Ernährung unterstützen. Sie umfasst Früchte, Blattgemüse, Gemüse, Getreide, Gewürze.

Früchte:
1. Açaí
2. Cupuaçu
3. Bacaba
4. Buriti
5. Camu-camu
6. Taperebá (Cajá)
7. Pupunha
8. Murici
9. Jenipapo
10. Tucumã
11. Sapucaia
12. Passionsfrucht
13. Mangaba
14. Patauá
15. Uxi
16. Piquiá
17. Pitomba
18. Graviola
19. Zimtapfel (Fruta-do-Conde)
20. Guaraná
21. Abiu
22.Araçá-boi
23. Bacuri
24. Mangostan
25. Ingá
26. Jambo
27. Jamelão
28. Cajarana
29. Sternfrucht
30. Biribá
31. Rambutan
32. Tapirira
33. Spanische Kirsche
34. Papaya
35. Banane
36. Kokosnuss
37. Mango
38. Ananas
39. Acerola
40. Guave
41. Cashew
42. Orange
43. Zitrone
44. Banana da terra
45. Avocado
46. Surinamkirsche
47. Elefantenapfel
48. Amora
49. Himbeere
50. Kiwi
51. Mangostanfrucht
52. Granatapfel
53. Pfirsich
54. Erdbeere
55. Nektarine
56. Pflaume
57. Mandarine
58. Litschi
59. Seriguela
60. Birne
61. Feige
62. Wassermelone
63. Honigmelone
64. Jackfrucht
65. Apfel
66. Tamarinde
67. Traube
68. Grapefruit (Toranja)
69. Pequi
70. Pitanga
71. Cabeludinha
72. Pitaya
Blattgemüse und Blätter:
73. Kopfsalat
74. Spinat
75. Kohl
76. Rucola
77. Brunnenkresse
78. Mangold
79. Chicorée
80. Jambu (Parakresse)
81. Taioba
82. Schnittlauch
83. Koriander
84. Petersilie
85. Minze
86. Senfkraut
87. Ora-pro-nóbis
88. Portulak
89. Süßkartoffelblatt
90. Lorbeer
91. Basilikum
92. Heiliges Basilikum (Tulsi)
93. Eskariol
94. Endivie
95. Catalogna
96. Fenchel
97. Weinblatt
Gemüse und Wurzelgemüse:
98. Maniok
99. Süßkartoffel
100. Yamswurzel
101. Cará
102. Taro
103. Kürbis
104. Zucchini
105. Maxixe
106. Jiló
107. Okra
108. Zuckermais
109. Chayote
110. Aubergine
111. Karotte
112. Rote Beete
113. Paprika
114. Tomate
115. Kirschtomate
116. Rübe
117. Radieschen
118. Gurke
119. Palmherz
120. Pilz
121. Dicke Bohne
122. Erbse
123. Spargel
Getreide und Hülsenfrüchte:
124. Feijão-Manteiguinha
125. Feijão-de-Santarém
126. Reis
127. Mais
137. Schwarzer Pfeffer
138. Kamarú-Pfeffer
139. Nelken
140. Zimt
141. Sternanis
142. Fenchel
143. Koriandersamen
144. Zitronengras
145. Kardamom
146. Zitronengras
147. Rosa Pfeffer
148. Vanille
149. Curryblatt
128. Quinoa
129. Erdnuss
130. Sorghum
131. Kichererbsen
132. Linse
133. Sesam
Gewürze und Kräuter:
134. Ingwer
135. Kurkuma
136. Paprika
137. Schwarzer Pfeffer
138. Kamarú-Pfeffer
139. Nelken
140. Zimt
141. Sternanis
142. Fenchel
143. Koriandersamen
144. Zitronengras
145. Kardamom
146. Zitronengras
147. Rosa Pfeffer
148. Vanille
149. Curryblatt
Weitere Produkte:
150. Paranuss
151. Oliven
152. Palmöl
153.Kaffee
154.Kakao
155. Sago
156.Bambussprossen

3. Ziele: Wie viel Zeit - wie viel an Deckungsmenge?
Die Suruí-Gemeinschaft steht –insbesondere mit der guarda florestal (GF) – jederzeit bereit und umarmt dankbar alle neuen Projekte und Möglichkeiten. Zu Beginn wird die Arbeit die Bodenbearbeitung umfassen, die Strukturierung und Verzeichnung der Anbauflächen und daraufhin das Anpflanzen. Ziel ist es, zur ersten Ernte im Frühjahr 2025 bereits eine gute Menge an diversen Lebensmitteln zu produzieren. Es soll reichen, um bis zur nächsten Ernte für 61 Mitglieder des Stammes (Clan Makor) mindestens die Hälfte des Einkaufsbedarfs zu decken. Ziel ist es, daraufhin die Produktion so weit zu steigern, dass es bis auf einzelne Produkte den gesamten Bedarf deckt. Bis Januar 2025 möchten wir die erste Ernte an Salaten und Kräutern bereit haben und bis März 2025 bereits erste Ernten von Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten erzielen.

4. Materialbeschaffung: Was steht bereits zur Verfügung?
Explizit der Guarda Florestal der Linha 12 stehen relativ wenige Geräte bereits zur Verfügung: Ein paar Macheten, Schaufeln und Spaten. Wir benötigen zur ersten Materialbeschaffung Haken, zur Not noch mehr Schaufeln und Spaten, 2–3 Schubkarren und Gießkannen, Schläuche für Bewässerung. Fortwährend wird zum Bau eines Lagers Bauwerkzeug nötig sein: auch wenn die Suruís alleine mit einem Spaten, Macheten, Hämmern und Seilen ganze Malocas fertigstellen können, werden Bohrer, Sägen und Zubehör dazu kommen müssen.

4.1 Schutz: Da dieses Gelände sozusagen mitten im Urwald – teilweise zumindest angrenzenden Regenwaldes – liegt, müssen professionelle Maßnahmen zur Abwehr entsprechend räuberischer Tierarten wie Affen, Waldschweinen u.a.m getroffen werden – das heißt: es muss eingezäunt bzw entsprechend abgesichert werden; evtl durch zusätzliche Netze und dem Bau einer Wach-Hütte.

4.2 Lagerungsbeschaffenheit: Wie kann gelagert werden?
Es wird vieles trocken und lichtgeschützt gelagert werden, und einiges kühl. Da wir die Lehrmaloca (Walduniversität) dafür nicht nutzen möchten, wird der Bau einer Lagermaloca nahe am Feld ins Visier genommen. Dort müssen später auch Kabel verlegt werden, um Kühlschränke und Eisfächer anzuschließen. Diese Malocas werden auch zur Säuberung und Verarbeitung genutzt werden.

5. Samenbank:
5.1 Kostenvorstellung für Samen und Stecklinge:
Um eine genaue Vorstellung der Kosten pro Samen zu gewinnen bzw. der Mengen pro Päckchen, gibt es zwei Wege. Der erste Weg ist, die Grammzahl für jede Pflanze zu ermitteln. Da wir aber sofort loslegen möchten, gehen wir den Weg, eine genügende Menge an jeder Sorte einzukaufen, um dann festzustellen, wie viel nachgekauft oder beziehungsweise gelagert werden kann (da Samen lichtgeschützt und trocken lange lagerbar sind). Die meisten Samen werden in 5-g-Päckchen verkauft. Die Preise variieren stark: Salat: 12 RS, Tomate: 15 RS, Kürbis: 17 RS, Rucola: 6 RS.
Aus dem Durchschnitt der mir vorliegenden Liste vieler Sorten kostet ein 5-g-Päckchen 12RS = 2 Euro.
Ausgehend davon, dass 2/3 im Doppelpack eingekauft werden, sind es für 80 Sorten die als Samen gekauft werden: 1593RS = 265,6€ (80 x 12 x 1,66).
Ausgehend das die Fruchtsorten als Stecklinge eingekauft werden, bei einem
Durschnittspreis von 24RS = 4€ sind es für 70 Sorten, wovon 2/3 wieder doppelt eingekauft werden: 2788,8RS = 464,8€. (70 x 24 x 1,66)
Insgesamt würde der Gesamteinkauf nach dieser Rechnung auf etwa 4382,4 RS = 730,4 € kommen.

5.2 Mengenbedarf: Wie wird mit Überschüssen umgegangen?
Der genaue Mengenbedarf, um die Ziele samt Überschüssen zu errechnen, wird ein ganzes Jahr dauern. Um den Investitionsrahmen mit den Zielen abzugleichen, ist es unser Ziel, so viel anzubauen, dass die Überschüsse zum Einkauf aller Samen reichen und neue Projekte finanziert werden. Projekte, die zum Teil schon anlaufen, wie die Überwachung des Regenwaldes durch die GF, oder die Universität auf dem Pawentiga in der Lehrmaloca.


6. Anbauplan: Wann soll was angebaut werden?
Für das Amazonasgebiet, das ein tropisch-feuchtes Klima aufweist, ist es wichtig, den Regenrhythmus und die gleichbleibenden Temperaturen im Jahresverlauf zu berücksichtigen. Zur besseren Übersicht habe ich die Pflanzen in Hauptkategorien unterteilt und allgemeine Pflanzempfehlungen für die Bedingungen im Amazonasgebiet gegeben.
Tropische Früchte des Amazonas:
Die beste Zeit für das Pflanzen der meisten tropischen Früchte ist zu Beginn der Regenzeit, etwa von Oktober bis Dezember. Das hilft den Setzlingen, sich gut zu entwickeln und die Feuchtigkeit im Boden zu nutzen.
• Oktober bis Dezember: Açaí, Cupuaçu, Camu-Camu, Bacaba, Buriti, Tucumã, Mangaba, Piquiá, Taperebá (Cajá), Graviola, Ingá, Araçá-Boi, Jamelão, Mango und Ananas. • Trockeneres Klima (Alternative für widerstandsfähigere Arten): Früchte wie Uxi, Pupunha und Bacuri können nach der Regenzeit gepflanzt werden, etwa von Juli bis September, da sie besser an weniger feuchte Böden angepasst sind.

Gemüse und Salat:
Bei Gemüsesorten wie Kopfsalat, Spinat und Rucola ist der Anbau das ganze Jahr über möglich. Am besten wachsen sie in halbschattigen Bereichen mit kontrollierter Bewässerung in den trockeneren Monaten (August bis Oktober).
• Ganzjährig mit kontrollierter Bewässerung: Kopfsalat, Kohl, Spinat, Rucola, Jambu und Endivie.
• Beste Pflanzzeit zu Beginn der Regenzeit: Taioba, Koriander, Basilikum und Minze. Hülsenfrüchte und Knollen:
Pflanzen wie Maniok und Süßkartoffeln passen sich gut an den Amazonasboden an und können zu Beginn der Regenzeit gepflanzt werden.
• Oktober bis Dezember: Maniok, Süßkartoffel, Yamswurzel, Cará, Maxixe und Okra.
• Ganzjährig mit kontrollierter Bewässerung: Zucchini, Karotten, Rote Bete, Paprika, Tomaten und Auberginen.
Getreide und Körner:
Diese Körner benötigen gut durchlässige Böden, daher ist die Regenzeit besser geeignet, sofern der Boden nicht zu stark durchnässt wird.
• Beginn der Regenzeit (Oktober bis Dezember): Butterbohne, Santarém-Bohne, Reis und Mais.
• Nach der Regenzeit: Sorghum und Sesam, die in Böden mit weniger Feuchtigkeit gepflanzt werden können, meist von Juni bis August.
Gewürze und Kräuter:
Die meisten Gewürze können das ganze Jahr über mit Bewässerung angebaut werden, profitieren jedoch am meisten von einer Pflanzung zu Beginn der Regenzeit. • Oktober bis Dezember: Ingwer, Kurkuma, Chili, schwarzer Pfeffer, rosa Pfeffer und Zitronengras.
• Alternative im Juli bis August: Nelken und Zimt, die Böden mit moderater Feuchtigkeit benötigen.
Sonstige Produkte:
Für Produkte wie Paranüsse und Ölpalmen ist die Pflanzung zu Beginn der Regenzeit ideal. • Oktober bis Dezember: Paranüsse und Palmöl (Dendê).
• Ganzjährig im Schatten: Kakao und Kaffee, vorzugsweise ebenfalls zu Beginn der Regenzeit für eine bessere Anpassung.
Diese allgemeinen Pflanzzeiten sind ideal für das Amazonasgebiet. Für genauere Angaben empfiehlt sich jedoch eine lokale Klimabeobachtung.

7. Wie wird mit dem Überschuss im Zusammenhang mit Verkaufsstrategien verfahren?
So genannte „Atravessadores“ erreichen monatlich die Aldeia. Sie sind auf der Suche nach Produzenten und Extraktivisten, um günstig ihre Produkte an den Markt zu verkaufen. Mal zahlen sie gut, wenn das Angebot niedrig ist und die Nachfrage hoch. Meistens aber zahlen sie niedrig, was die Suruís jährlich nach der Sammlung der Paranüsse zu beklagen haben. Daher entstand die Kooperative der Castanheiros CO-Paiter, die bessere Bezahlung ermöglichen möchte. Als dritte Verkaufsstrategie gibt es den Markt in Cacoal, der wöchentlich hohe Besucherzahlen an Endkonsumenten hat. Dort würden sich die
Überschüsse am besten verkaufen. Bedingung ist jedoch ein sicherer Transport dorthin und eine Marktlizenz, die in Aussicht genommen werden kann, sobald die ersten Überschüsse erreicht werden.
Gewinne sollten in eine Gemeinschaftskasse unter Aufsicht eines Rats geleitet von Enoque Suruí fließen. Diese Gewinne können folgendermaßen eingeteilt werden: 1/3 Sparfond für den Gartenbau; 1/3 für zukünftige Projekte³ und 1/3 unter den Beschäftigten (bisher haben sich 12 bereitgestellt) am Projekt als Vergütung. Angenommen, es wird im Wert von 40.000 RS verkauft, wäre der Gewinn für 1.111,11 RS pro Beteiligten.

³ Zur Unterstützung der Waldwache GF (wie zum Beispiel beim Kauf eines Flussbootes)


Bild 2 (Erfolgreiche Spendenaktion 2023 zum Kauf einer Drohne zur Überwachung des Waldes)

Bild 3: Waldbrand identifiziert durch die Guarda Florestal


Bild 4: Teil der Equipe (Mannschaft) der GF Claus Friese erste Reihe links - Lukas Bock Leão erste Reihe rechts (Projekt 2022 Klimakonferenz mit CO² Prämie)



8. Arbeitskraft: Wie sollte die Arbeitseinteilung aussehen, um mehr Gewinn und weniger Verluste zu erzielen?
Wichtig ist es, eine Rotation an Beschäftigten zu haben. Zweimal täglich muss mindestens jemand kontrollieren, sobald alles gepflanzt ist, um nach Bodenfeuchte, Unkraut und sonstigen Entwicklungen zu schauen. Solches wird in Listen festgehalten werden, damit die Arbeit nicht belastend wird, und alle sich möglichst gleichermaßen beteiligen. Es muss in Betracht gezogen werden, dass die Bodenbearbeitung - dabei auch Unkrautarbeit - mehr Zeit kosten kann, sowie auch das Samenlegen. Bei solchen Aktionen sollten möglichst viele anpacken; eine Person –wahrscheinlich zunächst Enoque Suruí selbst - alles koordinieren, einschließlich der Breite der Beete, des Abstands und der Tiefe der Samen. Eine weitere Person sollte Berichte schreiben, damit wir wöchentlich Information haben, um gute Auswertungen erstellen zu können.

9. Vorbereitende Konferenz:
Nachdem die ersten Spenden eingetroffen sind, werden wir einen Prioritäten- und genauen Aufgabenplan festlegen: Fläche kartieren – Geräte kaufen – Boden bearbeiten - Samen einkaufen – Pflanzen – Nachbesprechung.
Alles soll per Video dokumentiert und später editiert werden. Somit können wir die Gemeinschaft und den Spenderkreis erweitern, weitere Projekte verwirklichen, mehr Menschen erreichen, positiv beeinflussen und gewinnen.

-Text und Inhalt: Lukas Bock Leão/ Durchgesehen: Claus Friese, Supervising -
São Paulo/Dorfmark 31.OKTOBER 2024


PROJEKT BUDGET

ZEITPLAN 1. NOV 2024 – 31.12.2025

Einkauf Samen und Stecklinge EUR 730,-
Bodenarbeit 300,-
Geräte und Werkzeuge 700,-
660m Zaun sowie Maßnahmen Geländesicherung 1.800,-
I. Prämie für 12 arbeitende Suruís 1.200,-
Wasserpumpe mit Solarmodul ab März 2025 (Trockenzeit) 700,-
Reisekosten Brasilien: Sao Paulo – Reservat Suruí 480,-
Mietzuschuss Koordinations-Büro Brasilien 1.200,-
Pauschal-Betrag Supervision Europa 250,-
Unvorhergesehene Kosten EUR 740,-
GESAMT- BUDGET EUR 8.100,-

Überschüssige Spenden werden für weitere Projektziele verwendet.

Bild 5: Luftaufnahme der Aldeia (Linie 12) mit Einzeichnung von Brunnen und Anbaufläche zur Selbstversorgung



*EMPFÄNGER: ASSOCIAÇÃO PAMAUR²
CNPJ: 4396576000170 Leiter Enoque Suruí/GF verantwortlich für die gesamte Durchführung an der Linha 12, clã Makor
² Prosas | Empreendedor - Associação Pamaur www.prosas.com.br/empreendedores/5067-associacao-pamaur Consulta CNPJ Associacao Pamaur Makor Povo Paiter Surui Terra In

*Koordination (Brasilien): Lukas Bock Leão (01218-020 São Paulo) verantwortlich für Empfang und Verwaltung der Spenden und des Haushaltes, für Transparenz und Dokumentation des Projektes.
*Supervision (Europa): Claus Friese 29683 Bad Fallingbostel)
- Beide als berufene Vertrauenspersonen der Paiter Suruí in deren Namen handelnd - *KTO (Empfangsbestätigung - Später Information zum Verlauf des Projektes - Dokumentation)


Bild 6: Alfeu Suruí- Mitglied der GF, mit der Pawentiga (Lehrmaloca) im Hintergrund


Bild 7: Enoque Suruí - Mitglied und Leiter der GF
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