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Papa ist jetzt Tetraplegiker

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Titelbild: Sabrina Kohler, Schweizer Paraplegiker Stiftung

«Papa ist jetzt Tetraplegiker» – Mit je 1000 Franken können 600 Menschen Familie Bühler aus Hirschthal ihr Zuhause schenken

Das Leben spielt nach seinen eigenen Regeln. Das musste auch Familie Bühler im Sommer 2023 bitter erfahren, als Ehemann und Vater Christoph nach einem Badeunfall zum Tetraplegiker wurde. Die Familie hat den Wunsch nach einem «Tetrahaus» – und ist dringend auf die Hilfe von Privaten angewiesen.

Seit mehr als einem Jahr sind Bühlers nun erfahren darin, was es heisst, als Familie zusammen mit einem Tetraplegiker zu wohnen. Ursprünglich hatten Christoph und Karin mit ihren Kindern Jonas und Liv den Wunsch, nach Christophs Reha kurz- oder mittelfristig zurück in ihr Einfamilienhaus zu ziehen. Das Haus aus den 50-ern konnten sie 2018 erwerben und anschliessend sanft umbauen. Noch ohne konkreten Plan, aber voller Hoffnung, das Haus rollstuhlgängig und nach den Bedürfnissen eines Tetraplegikers umzubauen, konnten im Dezember 2023 insgesamt 205'053 Franken gesammelt werden. Die Höhe dieser finanziellen Unterstützung hätte sich Familie Bühler nicht träumen lassen.

Ein Neubau ist die einzige Option
Aber auch was die baulichen Realitäten anbelangt, ist die Familie inzwischen erfahrener: Im Planungsprozess stellte sich heraus, dass sich das Haus aufgrund des kleinen und verwinkelten Grundrisses nicht für einen solchen Umbau eignet. Familie Bühler möchte in Hirschthal wohnhaft bleiben, damit die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung aufwachsen können. Neben dem Rückbau des Hauses und dem Neubau auf derselben Parzelle wurden auch der Verkauf des Hauses und der Kauf einer anderen Immobilie in der Gemeinde Hirschthal geprüft. Es wurden zahlreiche Gespräche mit Eigentümern geführt, jedoch ohne Erfolg. Die einzige Option bleibt somit der Rückbau des Hauses und der Neubau eines «Tetrahauses». Das Projekt hierfür steht. Die Kosten sind bekannt. Es fehlen aktuell 600'000 Franken. Das Vorhaben lässt sich nur mit Fremdmitteln bewerkstelligen, denn die Hypothek der Familie Bühler ist ausgeschöpft. Die Hoffnung der Familie für ihr Zuhause liegt somit im zweiten Spendenaufruf. Parallel werden Unterstützungsleistungen bei der IV und bei Stiftungen beantragt.

«Der Alltag ist, gelinde gesagt, anspruchsvoll»
Aktuell wohnt die 4-köpfige Familie übergangsmässig in einer Mietwohnung in Hirschthal. Diese wurde kurzfristig möglichst barrierefrei umgebaut. An Platz fehlt es dennoch. Eine private Spitex kommt täglich mehrmals vorbei, um Christoph zu pflegen. Jonas geht zur Schule, Liv in den Kindergarten. Karin darf auf Unterstützung von der Familie und Freunden bauen. Die Situation sei herausfordernd und benötige noch immer viel Energie. Christoph gehe es zurzeit auch mental nicht gut. Er fühle sich zeitweise als grosse Belastung für die Familie, was es nicht einfacher mache. Aktuell befindet er sich in einem Therapiezentrum. «Der Alltag ist, gelinde gesagt, anspruchsvoll. Wir legen, mit aller Demut und ohne Erwartungen, unsere Hoffnungen in diesen erneuten Spendenaufruf und wünschen uns nichts sehnlicher als zusammen mit Christoph unser Familienleben neu zu gestalten. In einem Haus, in dem auch Christophs Bedürfnisse als Tetraplegiker genügend Platz haben», erklärt Karin Bühler.

Jeder Geldbetrag, unabhängig von seiner Höhe, wird von Herzen geschätzt. Ihre Spende können Sie über GoFundMe (öffentlich oder anonym möglich) oder direkt über diese IBAN tätigen:

CH68 0630 0504 2881 6313 6
Christoph Bühler
5042 Hirschthal

Christophs persönliche Worte im Text «Die eine Sekunde, die alles veränderte.»

Mit meiner Familie verbrachte ich wunderschöne Zeltferien auf dem Campingplatz in Salavaux am Murtensee. Meine Familie besteht aus:

  • Liv, 5 Jahre, Kindergärtnerin, Einhornliebhaberin, Duracellhase in Person
  • Jonas, 8 Jahre, Zweitklässler, Playmobilliebhaber, Teilzeit-Buddha
  • Karin, 40 Jahre, leidenschaftliche Floristin und Mama, kreativitätswahnsinnig
  • Ich "Christoph", 44 Jahre, leidenschaftlicher Sozi und Papa, Musikus und Humorist.

Es war so schön und das Wetter so perfekt, dass wir spontan um zwei Tage verlängerten. Sonntagmorgen, den 23. Juli packten wir unsere sieben Sachen, damit wir für die Heimreise am Abend startklar waren. Aber bevor es zurück ging, genossen wir ein letztes Mal diesen wunderschönen Badestrand. Nach einem leckeren Eis nochmals ins Wasser, jede Minute auskosten und dann nachhause… das war unser Plan.
Meine Frau Karin war schon im Wasser. Mit dem Ball wollte sie unsere Tochter Liv dazu animieren, ein bisschen tiefer ins Wasser zu kommen. Es gelang. Ich half Liv die Schwimmweste anzuziehen und sie rannte ins Wasser. Voller Freude rannte ich ihr hinterher. Nach einigen Metern im See stach ich wie ein Brett ins Wasser.
Und dann kam diese eine "Sekunde".

Scheinbar blieb ich mit dem Kopf im Sande stecken. Ich spürte sofort meine Beine und Arme nicht mehr. Mir war es nicht möglich weder zu schwimmen noch aufzutauchen. Sekunden absoluter Leere vergingen. Karin merkte, dass etwas nicht stimmte und zog mich hoch. „Ich spüre meine Arme und Beine nicht mehr“, war das Erste, was ich zu ihr sagte.
Sofort waren viele Helfer vor Ort. Sie halfen mich aus dem Wasser zu bergen, mich zu stabilisieren, die Rettung zu organisieren, auf die Kinder aufzupassen, den Rettern den Weg zu zeigen und noch vieles mehr. Diesem Zusammenspiel verdanke ich einen grossen Teil meines Überlebens. Von Herzen Danke.

Die Rega flog mich ins Inselspital Bern, dort wurde die erste Notoperation vorgenommen. Mein Genick war gebrochen, was gleichbedeutend mit einer Querschnittlähmung ist. Der dritte und vierte Halswirbel wurde stabilisiert. So hoch gelähmt zu sein, bedeutet das alle vier Gliedmassen beeinträchtigt sind. Man spricht von einer Tetraplegie. Am vierten Tag wurde ich mit dem Rettungswagen nach Nottwil ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) verlegt. Mein Glück im Unglück.

In Nottwil befand ich mich anfangs auf der Intensivstation und kämpfte weiter ums Überleben.
Seit ich stabil genug bin, befinde ich mich auf der Rehabilitationsstation. Hier sind meine Tage mit diversen Therapien ausgefüllt. Jeder kleinste Fortschritt wird gewürdigt. In den Zeiten dazwischen sind meine Gedanken bei meiner Familie, die sich zuhause zurück in das neue Leben kämpft.




Die Realität der Reha weicht zunehmend der Realität des echten Lebens da Draussen. Der erste wichtige Schritt in die «Normalität» ist das Finden einer geeigneten Übergangs-Wohnform. Weil Ziele und Projekte im gemeinsamen Leben von Karin und mir immer ein grosser Antrieb waren, haben wir uns trotz der beschwerlichen Situation etwas vorgenommen: Wir wollen das Leben in die Hand nehmen und unseren Lebensalltag im gewohnten Umfeld weiter führen können.

2018 durften wir ein, im Jahr 1953 erbautes Einfamilienhaus, nach etlichen Stunden Umbauzeit zu unserem neuen Eigenheim umgestalten. Trotz eines geplanten Umbaus, welcher durch die Stiftung des Paraplegikerzentrums unterstützt worden wäre, bliebe es ein heute 70-jähriges, verwinkeltes kleines Haus. Durch meine Lähmung bin ich ganztägig auf einen relativ grossen Rollstuhl angewiesen, dessen Wendekreis Platz benötigt. Derzeit läuft die Planung für ein sogenanntes «Tetrahaus», welches den Bedürfnissen der ganzen Familie gerecht werden soll… Tetraplegie ist lebenslänglich. Ein Hausbau in der heutigen Zeit ist mit enormen finanziellen Belastungen verbunden. Zudem benötige ich diverse kostspielige Hilfsmittel, welche teils auch selbst getragen werden müssen. Dadurch wird das Leben als Tetraplegiker nicht nur psychisch und physisch zur Herausforderung, sondern auch finanziell. Damit die Pläne des neuen Eigenheimes und der damit verbundenen Mehrkosten Realität werden können, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

Für jegliche moralische Unterstützung, die wir bis jetzt erfahren durften und für jeden finanziellen Beitrag, den wir erhalten, sind wir von ganzem Herzen dankbar!


Alles Liebe, Familie Bühler
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Fundraising team (2)

Susanne Gemsch
Organizer
Hirschthal, AG
Roger Gemsch
Team member

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