
Natalie hat noch so viele Träume!
Beschermde donatie
Und plötzlich stand meine Welt kopfüber …
Im Frühjahr diesen Jahres hatte ich hin und wieder Blut in meinem Stuhl festgestellt, jedoch an nichts Böses gedacht, da ich mich ansonsten fit und gesund gefühlt habe. Nichtsdestotrotz ging ich halt mal zum Arzt…
Das war im März
Die hierfür angesetzte „Vorsorgeuntersuchung“ habe ich dann allerdings erst im Juni bekommen, denn: als Kassenpatient muss man sich dem System fügen…
Am 19. Juni 2024 dann hat sich allerdings von einer Sekunde auf die andere meine Welt geändert, denn an diesem Tag hatte ich eine Koloskopie (Darmspiegelung-Vorsorgeuntersuchung).
Bei dem Arztgespräch nach der Untersuchung wurde mir mitgeteilt, dass leider kein positiver Befund vorläge und der Verdacht auf ein Rektum-Karzinom bestünde.
Ich verfiel in eine Schockstarre und die Tränen schossen nur so aus meinen Augen! Wie konnte das sein??? Ich fühlte mich doch gut! Ich achte auf meine Ernährung, mache Sport, bin viel an der frischen Luft und unterstützte meinen Körper schon seit einigen Jahren mit hochwertigsten Vitalstoffen!?!?!?
Eine Woche nach der Koloskopie musste ich mich im Darmkrebs-Zentrum in der Stadtklinik Baden-Baden vorstellen. Dort wurden an 2 Tagen weitergehende Untersuchungen durchgeführt wie CT der Lunge und Leber, Becken MRT, Blutuntersuchung, nochmal eine Koloskopie und eine Rektoskopie, bei der eine Gewebeprobe entnommen wurde und ich wurde dann ohne! endgültiges Ergebnis nach Hause geschickt!
Ich musste dann tatsächlich eine Woche warten, bis das Tumorboard getagt hatte und ich glaube, es braucht keine weitere Erklärung, was ich in diesen 2 Wochen vom 19.6.bis zum 4.7. durchleben mussten - es waren die schlimmsten Wochen seit der Diagnose
Am 4. Juli eröffnete mir meine Ärztin das Ergebnis der eingehenden Untersuchungen: , ein „high-grade Adeno-Karzinom“ des mittleren Rektums mit suspekten Lymphknoten und Lungenmetastasen.
Aufgrund der gebotenen Dringlichkeit wollten mit die Ärzte in der Klinik auf der Stelle gleich mit einer 3 monatigen neo-adjuvanten Chemotherapie behandeln mit anschließender Operation und dann wiederum Chemo.
Nachdem sich der erste Schock gelegte hatte, habe ich allerdings schon intuitiv einige Stellschrauben verändert, denn mir wurde bewusst, dass mir das Leben anhand der Krebserkrankung eine Aufgabe stellt und ich eben diese Aufgabe/die Erkrankung annehmen darf um daraus zu lernen und zu verstehen.
Ich hatte mich dazu entschieden, meine Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen und selbst zu entscheiden, was gut für mich ist (und was nicht).
Mir war sofort klar, dass, wenn ich Chemo mache, ich auf jeden Fall zweigleisig fahren werde.
Und ich wollte mich nicht nur mit der einen Meinung zufriedengeben, weshalb ich mich im Folgenden in der Uniklinik Freiburg vorgestellt habe. Dort wurden noch weitere 2 MRTs gemacht, da den Ärzten die ersten Aufnahmen nicht aussagekräftig genug waren.
Die Bildaufnahmen haben den Grad bzw. das Stadium der Erkrankung nochmals eine Stufe erhöht
Das Tumorboard der Uniklinik kam allerdings auch zu dem gleichen Ergebnis:
neo-adjuvante Chemotherapie aufgrund der Lungenherd-Degression.
Wie ging es nun weiter?
Ich machte mich auf die Suche nach alternativen Krebstherapien und begab mich auf Recherche mit folgendem Ergebnis:
Es gibt in Deutschland einige Privatpraxen und -kliniken, die in diese Richtung arbeiten und letztlich habe ich mich für eine Privatpraxis im Münstertal bei Freiburg entschieden. Diese Praxis hat jahrelange Erfahrungen in Alternativen Therapien.
Nach dem Erstaufnahme-Gespräch mit dem Arzt am 2. September war mir sofort klar: hier bin ich richtig
Und auch hier wurde mir empfohlen, die Chemotherapie zu machen, jedoch begleitend in der Chemo-freien Woche durch die biologische Alternativen mein Immunsystem zu stärken und die Nebenwirkungen einigermaßen erträglicher zu machen.
Mein Therapieplan sieht nun so:
Alle 14 Tage Chemo (die erste hatte ich am 4./5.9 und es hat mich total zusammenfegt -nicht schön). Die Chemo bekomme ich ambulant und heimatnah in der Klinik In Baden-Baden.
Dazu bin ich alle 14 Tage im Münstertal in der Privatpraxis zum Aufbau (die ersten 3 Behandlungstage (11/12/13.) hatte ich schon. Das ist wie Wellness im Vergleich zur Chemo und ich merke: mein Immunsystem arbeitet!.
Diese Behandlungen werden allerdings nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen und selbst von privaten Krankenversicherungen werden hier nicht alle Kosten übernommen.
Ich bin gesetzlich krankenversichert und so ist meine Alternative Therapie eine Eigenleistung. Einen Teil können mein Lebenspartner und ich sicher selbst stemmen, aber die Kosten gehen vorab geschätzt in den höheren 5-stelligen Bereich (~ 50.000,--€ +). Vor allem weil meine Therapie weit über die 3 Monate Ersttherapie hinausgehen wird.
Ich bin normalerweise ein Mensch, der gerne andere Menschen unterstützt, allerdings auch gerne ohne größere Hilfe auskommt…
Für mich folgte ein intensiver Prozess mit meinen Innersten.
Und das nicht nur, weil ich gelernt habe Hilfe annehmen zu dürfen.
Ausschlaggebend war unter anderem auch das sehr spannende Buch „Neun Wege in ein krebsfreies Leben“ von Dr. Kelly A. Turner. Das Buch stand schon lange in meinem Regal. Gelesen hatte ich es bis zu meiner Diagnose noch nicht. Einer der neun Wege ist Hilfe und Unterstützung annehmen dürfen, ohne das Gefühl haben zu müssen, eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Mit Dankbarkeit darf ich nun lernen Hilfe anzunehmen und vertraue auf mein seit Jahren vorhandenes Netzwert von tollen, hilfsbereiten und liebenswerten Menschen.
In den letzten drei Monaten habe ich mit Demut viele Muster ändern dürfen. Ich habe gelernt vor allem auf mich und mein Innerstes zu hören und meine Gefühle nicht zu unterdrücken. Loszulassen was schadet, zu vergeben, auch mir selbst. Nicht mehr im Mangel zu denken, sondern die Fülle in mein Leben zu lassen. Ich habe gelernt in volle Selbstliebe zu gehen. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Denn nur wenn man sich selbst liebt, ist man auch fähig echte Liebe zu geben. Ich bin noch achtsamer mit mir und meiner Umwelt geworden. Die Gedanken, die ich denke und die Worte die sage, versuche ich mit mehr Achtsamkeit zu denken und zu formulieren. Klar, manchmal kommt es vor, dass ich mich dabei ertappe in alte Muster zurückzufallen. Aber ich merke es und steuere dann gleich dagegen. Mentale Arbeit, wie z.B. Meditationen, helfen mir sehr dabei meinen Geist, meine Seele und Körper neu auszurichten.
Ich habe mir auch ganz klare Ziele gesetzt. Ich will auf jeden Fall meinen 90. Geburtstag feiern! und ich freue mich über alle Menschen, die mir bei der Erfüllung meiner Träume, die noch so sehr in mir brennen, mit einer Spende für die Mittel zu meiner Genesung helfen! Jeder noch so kleine Betrag hilft!
Ich habe genau im Kopf was ich tragen werde: ein pinkfarbenes Strickkleid, eine graue Steppweste darüber und graue Stiefeletten und wie mein Partner, meine Familie und ganz viele liebe Menschen mit mir feiern. Bis dahin werde ich noch viele schöne Jahre mit meinen geliebten Hunden und mit meinem Kater⬛ erleben.
Ich möchte noch viele Länder erkunden, z.B. Südafrika (Elefanten und Giraffen erleben), die Azoren (mit den Delphinen schwimmen), Australien (Koalas streichen), Galapagosinseln (die faszinierende Tierwelt erleben). Und ich möchte immer wieder auf meine Lieblingsinsel Mallorca.❤️❤️❤️
Und es ist schon immer ein Traum von mir eine Auffangstation für Orang-Utans oder Gorillas zu besuchen.
Im Februar 2025 hätte ich tatsächlich die Möglichkeit gehabt eine Reise nach Uganda mit humanitärem Hintergrund zu machen mit anschließendem Tracking der letzten in freier Wildbahn lebenden Gorillas.
Da ich nicht weiß, wie es mir Februar geht, nehme ich diese Reise erstmal nicht wahr. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Mit Dankbarkeit nehme ich jeden neuen Tag an, jeden Atemzug, den ich atmen darf und meine Präsenz im Hier und im Jetzt.
Organisator en begunstigde
Elke Hamann
Organisator
Bühlertal, Baden-Württemberg
Natalie Karcher
Begunstigde