
Mastektomie für mich als non-binary
Donation protected
English below
Hallo, ich bin Lavinia (29), nicht-binär/trans* und habe immer wieder mit extremer Dysphorie zu kämpfen.
Dysphorie entsteht aufgrund der Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Körper einer trans Person und dem Körper, mit dem sie sich identifizieren kann und den sie sich wünscht.
Schon lange wünsche ich mir einen Körper ohne weiblicher Brust und möchte deswegen eine Mastek machen.
Dies hier öffentlich zu machen, ist ein sehr großer Schritt für mich, da ich erst mit sehr wenigen Menschen in meinem Leben darüber gesprochen habe. Ich habe Angst davor nicht verstanden zu werden und mich rechtfertigen zu müssen, warum ich denn unbedingt meine Brüste abnehmen möchte. Ich sehe meine Brüste als ein Körperteil an mir an, welches nicht zu mir gehört und ich weiß, dass ich meinen Körper akzeptieren kann, wenn die Brüste weg sind.
Die Kosten für eine Mastektomie liegen zwischen 6.500€ - 8.500€. Das kann ich mir als Studi leider nicht leisten. Deswegen sammele ich Spenden und hoffe auf eure Unterstützung.
Das Bundessozialgericht hat am 19.10.2023 entschieden, dass nicht-binäre Menschen nicht unter geschlechtsangleichende Kassenleistungen fallen. Somit ist es mir nicht möglich eine Mastektomie von der Krankenkasse bezahlen zu lassen.
Dies ist eine weitere Entscheidung, die sich gegen das (Über-)Leben von trans Personen und gegen trans Personen in unserer Gesellschaft im allgemeinen richtet.
Ich bin wütend und sehe diese Entscheidung des Bundessozialgerichts gleichzeitig als Aufruf um mich und andere trans Menschen sichtbar zu machen.
ES GEHT VIELEN TRANS PERSONEN SO!!!
Es kann nicht sein, dass wir uns vor Krankenkassen, Ärzt*innen, Psycholog*innen und Ämtern rechtfertigen müssen, wer wir sind und warum wir so sind. Zudem wird unsere Selbstbestimmung in Sachen geschlechtsangleichende Maßnahmen verwehrt indem wir unzählige Gutachten brauchen, um dann zu hoffen, dass eine Kostenübernähme gewährleistet wird.
Hier eine Überschicht an Hürden, die ich gerne umgehen würde.
- eine Hormontherapie für mindestens sechs Monate
- eine psychotherapeutische Betreuung mit Alltagstest für ca. eineinhalb Jahre
- zwei voneinander unabhängige Gutachten zur Diagnose der Transsexualität (darunter zählen nicht-binäre Menschen nicht)
- eine Indikationsstellung (Anzeige der medizinischen Notwendigkeit) zur Operation durch eine:n in der Behandlung von transsexuellen Patient:innen erfahrene:n Ärzt:in
- eine Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse, alternativ eine mögliche Selbstzahlung
TRANS LIVES ARE HUMAN LIVES
Ich bin für jede noch so kleine Spende dankbar und schicke liebe an meine Queere Community <3
Lavinia
Hello, I am Lavinia (29), non-binary/trans*, and I constantly struggle with extreme dysphoria.
Dysphoria arises from the discrepancy between a trans person's actual body and the body they can identify with and desire.
For a long time, I have wished for a body without female breasts and therefore want to undergo a mastectomy.
Making this public is a very big step for me, as I have only talked about it with very few people in my life. I am afraid of not being understood and having to justify why I absolutely want to have my breasts removed. I see my breasts as a part of my body that does not belong to me, and I know that I can accept my body once the breasts are gone.
The cost of a mastectomy ranges from €6,500 to €8,500. Unfortunately, as a student, I cannot afford this. Therefore, I am collecting donations and hoping for your support.
On October 19, 2023, the Federal Social Court decided that non-binary people do not fall under gender-affirming health insurance benefits. Thus, it is not possible for me to have a mastectomy covered by health insurance. This is another decision that goes against the (survival) of trans individuals and against trans individuals in our society in general. I am angry and see this decision by the Federal Social Court as a call to make myself and other trans people visible. MANY TRANS PEOPLE ARE IN THE SAME SITUATION!!!
It cannot be that we have to justify ourselves to health insurance companies, doctors, psychologists, and authorities about who we are and why we are the way we are. In addition, our self-determination regarding gender-affirming measures is denied by requiring numerous assessments in the hope of obtaining coverage.
Here is an overview of hurdles that I would like to bypass:
- Hormone therapy for at least six months
- Psychotherapeutic support with real-life experience for about one and a half years
- Two independent assessments for the diagnosis of transsexuality (non-binary individuals are not included)
- An indication (declaration of medical necessity) for surgery by a doctor experienced in treating transgender patients
- A cost coverage declaration from the health insurance company, alternatively possible self-payment
TRANS LIVES ARE HUMAN LIVES
I am grateful for any donation, no matter how small, and send love to my queer community <3
Lavinia
Organizer
Lavinia Prudentos
Organizer
Berlin, Berlin