
Leukämiekind Diego
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Hallo zusammen , ich bin Diego .
ich bin 6 Jahre alt , gehe noch in den Kindergarten , spiele gern mit meinen Baustellenfahrzeugen , liebe Züge und fahre sehr gern Fahrrad. Und ich habe Leukämie.
Genauer gesagt wurde das Ende Juli bei mir diagnostiziert. Wir waren in der Südschweiz auf einem Campingplatz in den Ferien. Mir ging es eigentlich sehr gut , auch wenn ich ein paar Tage vorher so kleine rote Punkte am Hals und Oberarm bekam. Nichts schlimmes , dachten meine Eltern. Nach 2 schönen Tagen und Nächten bekam ich am Morgen Nasenbluten , den ganzen Tag . Es hörte nicht auf.
am Nachmittag wollten wir zu einem Sanitätsarzt gehen, aber leider war niemand da. Dann ist Mami und Oma mit mir zum Notfall ins Spital gefahren. Das waren eigentlich auch nette Menschen , bis sie mir Blut abgenommen haben . Das tat weh. Danach ging alles sehr schnell. Mami und Oma weinten nur noch. Warum wusste ich damals nicht. Dafür durfte ich dann ca 3 Stunden lang mit einem Krankenauto mitfahren. Zwar auf der Liege , aber dafür mit Mami.
Angekommen in einem spezialisierten Krankenhaus, welches zum Glück nur 20 Minuten Autofahrt von zuhause weg ist , ging es mitten in der Nacht schon mit Tests und Blutentnahmen und Infusionen los. Die Schläuche stören mich heute immer noch, aber man gewöhnt sich dran. Eigentlich gewöhnt man sich nicht dran, aber was soll man sonst sagen ?
Mittlerweile bin ich bei Tag 74 oder so. Der vor Wochen eingesetzte Port musste leider wieder entnommen werden , weil dieser Entzündungen und mir ganz viel aua gemacht hat. Dadurch habe ich nur noch hohes Fieber und war bisher nur selten zuhause , selten bis nie im Kindergarten , Freunde kann ich auch nicht besuchen oder mit ihnen spielen. Das vermisse ich ganz doll. Und meinen kleinen Bruder vermisse ich auch.
Nächste Woche soll ein neuer Port in meinen Körper operiert haben. Ich habe riesige Angst vor Operationen. Auch wenn alle Pflegerinnen hier sehr nett zu mir sind. Ich habe sogar 3 Pfleger-Freundinnen hier gefunden :-).
Mami und Papi kümmern sich sehr gut um mich . Es ist immer jemand bei mir , Mami ist immer unter der Woche da , wenn Papi arbeiten muss und meinen kleinen frechen Bruder aushalten muss. Dafür ist Papi immer vom Donnerstag Nachmittag bis nach dem Wochenende bei mir , wenn Mama am Wochenende arbeiten muss. Dann passt immer Oma auf den frechdachs auf.
Mama und Papa reden immer viel miteinander wegen Geld und „wie es weitergehen“ soll. Anscheinend kostet der Aufenthalt und einige Medikamente hier im Krankenhaus viel Geld und es wird nicht alles „übernommen“. Auch die zusätzliche Betreuung meines Bruders in der Kita ist mehr , weil Mami hier bei mir ist und Papi arbeiten muss. Obwohl beide nicht mehr soviel wie vor meiner Krankheit arbeiten können .
ich werde mich jetzt wieder hinlegen , da ich im Moment sehr müde bin wegen dem ständigen Fieber . Ich hoffe , dass ich bald wieder nach Hause darf , da wo ich mich wohl fühle und ich glücklicher bin als hier im Krankenhaus . Da wo meine ganzen Spielsachen auf mich warten. Zu meiner Kuscheldecke ... einfach zu meiner Familie.
Mami sagt , es ist bisher nur der Anfang geschafft und es wird noch ein weiter , harter Weg werden für mich. Für uns alle.
(geschrieben vom Papi)
Organizer
Patrick Täuscher
Organizer
Windisch, AG