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Krebstod mit 38 - 3 Kinder

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Nichts deutete zu Weihnachten 2019 auf die sich anbahnenden Tragödien hin.

Bereits in der Schule hatte mein Bruder Ron seine große Liebe Janina kennengelernt. 2007 folgte die Heirat und 2008 schließlich die Geburt ihrer ersten Tochter. Mit der Geburt ihres ersten Kindes wurde die bisherige Wohnung zu klein, also beschloss mein Bruder mit seiner Frau für ihre kleine Familie ein Haus zu bauen. Um das Haus besser finanzieren zu können, wurde es ein Haus über 2 Etagen. Die untere Etage wurde vermietet, die obere Etage bezog er mit seiner kleinen Familie selbst. Nach zwischenzeitlicher Trennung und Scheidung kam es 2018 zum großen Comeback und der zweiten Hochzeit mit seiner großen Liebe Janina. Es folge im selben Jahr die Geburt ihrer zweiten Tochter. Als zu Weihnachten 2019 die Nachricht kam, dass Janina zum dritten Mal schwanger ist, schien das Glück perfekt. Nur der Platz mit dann drei Kindern auf einer Etage wurde wieder zu klein. Also beschloss mein Bruder Ron mit seiner Frau Janina, nach dem Auszug der Mieter Anfang 2020, das gesamte Haus so umzubauen, dass sie von nun an als Familie beide Etagen bewohnen können und es im Inneren keine Auftrennung zwischen zwei Wohnungen mehr gab. Auch der Garten und die Terrasse wurden neu hergerichtet. Warum auch nicht? Beruflich lief es als Filialleiter einer Bankfiliale gut und auch der Gesundheitscheck im November 2019 zeigte nichts Beunruhigendes. Es ging ihm gut. Scheinbar.

Der Albtraum begann dann im März 2020. Mit Bauchkrämpfen kam mein Bruder ins Klinikum Berlin Buch. Die bittere Diagnose dann im April kurz vor seinem 38. Geburtstag: Neuroendokriner Tumor (NET). Neuroendokrine Tumore sind seltene Tumore, die sich aus Hormonzellen bilden. Eine sehr seltene und daher recht unerforschte Krebsart, die aber wirklich jeden treffen kann! Auf die Frage, was man vielleicht anders hätte machen können, um nicht zu erkranken, antworte der Arzt: „Nichts! Sie haben einfach Pech gehabt.“ Wieviel Pech, das sollte sich erst noch zeigen. Schnell wurde im Darm mit einer Darmspiegelung der Ursprung für den Krebs und damit auch die Bauchkrämpfe gefunden. Der Tumor wucherte in den Dickdarm hinein und verursachte somit die Schmerzen. Der Teil des Darms wurde chirurgisch entfernt, allerdings hatten sich bereits Metastasen auf beiden Leberlappen gebildet. Mein Bruder wechselte ins Krankenhaus Havelhöhe und die Charité in Berlin, die über eines der wenigen NET-Kompetenzzentren in Deutschland verfügt. Die Ärzte ordneten sofort eine Chemotherapie an, die aber nach einigen Wochen abgesetzt wurde, da die Metastasen nicht schrumpften. Die Ärzte ordneten eine zweite Chemotherapie mit anderen Medikamenten an. Parallel dazu wurden thermische Verfahren (Hyperthermie-Behandlung) durchgeführt, mit der die Leber auf ca. 43 Grad Celsius erhitzt wird. Diese sollen den Erfolg der Chemotherapie verstärken und die Hitze soll dabei helfen, die Metastasen zu vernichten. Im Gegensatz zur Chemotherapie muss die Hyperthermie-Behandlung allerdings selbst gezahlt werden. 300€ pro Anwendung, bei zwei Anwendungen pro Woche über mehrere Wochen. Leider hatte auch die zweite Chemotherapie in Kombination mit der Hyperthermie-Behandlung keinen Erfolg. Die einzige Chance, die sich jetzt noch bot, um weitere Zeit zu gewinnen, war die SIRT-Therapie. Denn während der zweiten Chemotherapie wurde bereits eine Untersuchung der Krebs-DNA in Auftrag gegeben, in der Hoffnung, dass die Ergebnisse einen neuen Therapieansatz aufzeigen. Da die Analyse aber sehr kosten- und zeitintensiv ist, musste irgendwie Zeit gewonnen werden, bis die Ergebnisse vorliegen. Dabei sollte nun die SIRT-Therapie helfen. Eine 20000€ teure Therapie, bei der der Patient über die Leistenarterie kleine Kügelchen mit dem radioaktiven, chemischen Element Yttrium verabreicht bekommt. Diese wandern über die Blutbahn zur Leber, bleiben im Tumorgewebe hängen, zerfallen dort und setzen dabei radioaktive Strahlung frei, die das Tumorgewebe abtöten soll. Da die Blutwerte mittlerweile schon sehr schlecht waren und sich die Metastasen immer weiter fortbildeten, war klar, wenn die SIRT nicht wirkt, gibt es keine weitere Chance. Die SIRT zeigte Wirkung bei den Lebermetastasen, allerdings hatten sich bereits im Bauchfell weitere Metastasen gebildet.

In der Zwischenzeit war der Umbau von Haus und Garten abgeschlossen und im August 2020 kam ihr erster Sohn und drittes Kind zur Welt.

Am 06.12 dann der nächste Schicksalsschlag. Unsere Oma verstarb am Nikolaustag im Krankenhaus an Corona. Aufgrund seiner eigenen schweren Krankheit, aber auch wegen Corona, war eine Verabschiedung von der Oma für die gesamte Familie nicht möglich.

Am 17.12. dann eine grundsätzlich gute Nachricht. Die Ursache für den Krebs wurde gefunden: ein ATM-Gendefekt (Ataxia teleangiectasia mutated). Mutationen im Gen für ATM sind mit erhöhter, genetischer Instabilität und Krebsdisposition assoziiert. Entartete Zellen werden vom Immunsystem nicht erkannt und bekämpft. Außerdem kann es zu neurodegenerativen Entwicklungsstörungen kommen. Für die Ärzte gab es damit erstmals wieder einen therapeutischen Ansatzpunkt. Der Plan war die Durchführung einer Immuntherapie. Da diese aber sehr kostenintensiv ist, empfahlen die Ärzte, sich für eine entsprechende Studie zu bewerben, damit die Kosten übernommen werden. Zum ersten Mal herrschte vorsichtiger Optimismus bei den Ärzten, dass bei erfolgreicher Immuntherapie die Lebenszeit um viele Jahre verlängert werden kann.

Leider zeigte sich drei Wochen später wieder einmal, wie viel Pech mein Bruder wirklich hatte. Am 08.01.2021 wurde mein Bruder vom Hausarzt erneut ins Krankenhaus eingewiesen. Einerseits waren die Blutwerte sehr schlecht. Andererseits färbten sich seine Augen und seine Haut deutlich gelb. Die Hoffnung, dass sich nur Gallensaft im Körper staut und sich durch Legung eines Stents ein Abfluss herbeiführen lässt, erfüllte sich leider nicht. Die Ursache waren die viele Metastasten auf der Leber, die diese immer schlechter arbeiten ließen. Mein Bruder hatte leider nicht nur eine seltene Form von Krebs, sondern auch eine sehr aggressive Form, mit sehr schnell wachsenden Tumoren bzw. Metastasen. Das ist selbst für diese Krebsform extrem selten. Einen Tag nach seiner Einlieferung offenbartem ihm die Ärzte, sie können nochmal eine aggressive Chemotherapie machen, die sie bei seinen Leberwerten unter normalen Umständen niemals durchführen würden und bei der es sein kann, dass er diese nicht überlebt. Alternativ kann er nur auf den Tod warten, der vermutlich binnen einer Woche eintreten wird. Er hat sich erneut zum Kämpfen entschieden. Wenn er gehen muss, will er für seine Familie wenigstens alles probiert haben. Am 26.01 hat er den Kampf leider verloren und schlief mit gerade einmal 38 Jahren ein.

Binnen 1,5 Monaten hat die Familie damit die geliebte Uroma/Oma/Mama und den geliebten Ehemann/Papa/Sohn/Bruder verloren. Meine Schwägerin muss sich nun allein um die drei Kinder und das Haus kümmern, nebenbei noch Homeschooling und die Vorbereitungen für die Beerdigung managen. Da der Gendefekt meines Bruders vererbbar ist, muss sich die gesamte Familie zeitnah ebenfalls entsprechenden Genanalysen unterziehen und hoffen, dass sie von dem Gendefekt verschont geblieben sind. Was da noch auf die Familie zukommt, ist absolut ungewiss. Damit die Familie im vom Papa errichteten Haus bleiben kann und die schulische Bildung abgedeckt wird, möchte ich die Mama mit dieser Kampagne gerne unterstüzen.

Herzlichen Dank an alle, die unsere Familie unterstützen möchten und/oder alternativ das Krankenhaus Havelhöhe, dass mein Bruder jedem, aufgrund des herzlichen Umgangs dort, bei Bedarf empfehlen würde oder die Forschungseinrichtungen, die sich mit dieser seltenen Tumorart befassen, damit diese einen Durchbruch erzielen und weiteren Familien viel Leid ersparen können. Denn NET ist gar nicht nett und anders als bei anderen Krebsarten, hat man keinen direkten Einfluss durch sein persönliches Verhalten auf die Entstehung!
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Marvin Stammler
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Berlin, Berlin

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