
Schicksalsschläge, Schulden und verlorene Träume.
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TW: Depression, Suizid
Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll, weil es mir so schwerfällt, über all das zu schreiben. Aber ich habe das Gefühl, ich habe langsam keine andere Möglichkeit mehr, und ich weiß nicht mehr, wohin mit meiner Verzweiflung. Deshalb wende ich mich mit dieser Kampagne an euch – in der Hoffnung, dass es irgendwo Menschen gibt, die mich sehen, verstehen und vielleicht helfen können.
Mein Name ist Florian, die meisten nennen mich Fuggi, ich bin mittlerweile 26 Jahre alt, werde 27 dieses Jahr, und mein Leben als Mensch mit ADHS war nicht immer leicht, aber die letzten Jahre haben mich an meine Grenzen gebracht.
Alles begann mit der Corona-Pandemie – wie für viele andere war es auch für mich eine Zeit voller Unsicherheiten. Ich verlor meine Jobs, meine Existenzgrundlage. Doch das war erst der Anfang.
Ich war damals in einer toxischen Beziehung. Ich dachte, ich hätte jemanden an meiner Seite, der mit mir durch schwere Zeiten geht, aber stattdessen wurde ich immer mehr in eine Abhängigkeit gezogen. Meine Ex-Partnerin war irgendwann finanziell nicht in der Lage, ihren Teil der Miete zu zahlen, und so übernahm ich es. Anfangs dachte ich noch, das würde sich bald ändern, doch es wurde immer schlimmer. Ich kämpfte ums Überleben, während die Schulden langsam, aber sicher wuchsen.
Irgendwann konnte ich nicht mehr. Die Rechnungen stapelten sich, die Mahnungen kamen, und der Stress überrannte mich. Ich landete schließlich durch den ganzen Druck und der Beziehung in einer Klinik wegen eines Selbstmordversuches.
Nach dem Aufenthalt trennte ich mich verlor meine Wohnung und musste all meine Sachen in ein Lager stecken und hatte nun kein Zuhause mehr. Eine gute Freundin nahm mich auf – sieben Monate lang lebte ich bei ihr, während ich versuchte, mich wieder auf die Beine zu stellen.
Dann kam ein Moment, in dem ich dachte, das Blatt würde sich endlich wenden: Ich lernte jemanden kennen, und ich war überzeugt, dass ich endlich meine große Liebe gefunden hatte. Gleichzeitig fand ich nach langem Suchen eine neue Wohnung. Nach all den Tiefschlägen fühlte es sich an, als könnte ich endlich neu anfangen. Ich war glücklich – zumindest für eine Weile.
Doch das Glück war nicht von Dauer. Nach einem Jahr begann die Beziehung zu kippen. Aus Liebe wurde Schmerz, aus Hoffnung wurde Angst. Ich versuchte, es irgendwie auszuhalten, doch meine Kräfte reichten nicht mehr aus. Der Druck aus allen Richtungen wurde zu viel: die Beziehung, die Schulden die ich nicht ganz abbezahlen konnte, die ständige Sorge um die Zukunft.
Ich zerbrach daran und erlitt einen Burnout.
Als die Beziehung schließlich zerbrach, fiel ich in ein tiefes Loch. Ich hatte alles verloren – schon wieder. Meine Hoffnung, meine Liebe, meine Energie. Ich konnte mich um nichts mehr kümmern. Rechnungen blieben unbeantwortet, Mahnungen wurden zu Inkassoforderungen, Anwaltskosten kamen dazu, weil meine Ex begann, Lügen über mich zu verbreiten und meinen Ruf zu zerstören. Menschen, die ich für Freunde hielt, wandten sich gegen mich. Ich wurde mit falschen Anzeigen überhäuft, und um mich zu verteidigen, musste ich Schulden für Anwälte aufnehmen. Dazu war ich so depressiv gewesen das ich meine Ausgaben einfach nicht mehr wirklich im Blick hatte. Ich hab Geld ausgegeben für Sachen die ich nicht brauchte. Geld ausgegeben obwohl ich keines hatte weil mir einfach alles so egal war. Estwas entwickelte ich wahrscheinlich Angststörungen, konnte keine Telefonate mehr annehmen, keine Briefe öffnen. Ich schottete mich ab, weil die Welt draußen zu viel für mich wurde. Ich war gefangen – in meiner Wohnung, in meinen Gedanken, in meinen Schulden. Zeitgleich starben zwei meiner engsten Freunde an Drogen – ein Gefühl, das ich vorher noch nie erleben musste. Die Zeit war irgendwie einfach Mist.
Und so rutschte ich immer weiter ab. Durch die Inflation wurde alles noch schlimmer: Strom wurde teurer, Lebensmittel kaum noch bezahlbar. Mit dem Geld vom Amt konnte ich kaum überleben, geschweige denn meine Schulden abbauen. Ich stand vor dem Nichts. Schon länger sind meine Schulden jetzt so hoch dass ich nichtmal mehr Strom oder Gaß zahle seit über einem Jahr und öfter auch meine Miete nicht mehr vernüftig zahlen kann.
Dabei hatte ich immer große Träume. Musik war schon immer meine Leidenschaft. Ich liebe es zu singen – das ist mein größter Traum. Ich wollte Sänger werden, wollte meine eigenen Songs schreiben, aufnehmen und mit der Welt teilen. Doch Musik machen kostet Geld – Studiozeit, Equipment, all das war für mich immer unerreichbar.
Ich spiele Klavier, und es war lange mein Rückzugsort, wenn mir die Worte fehlten. Doch in den letzten Jahren fehlte mir die Kraft, mich überhaupt noch kreativ auszuleben. Mein Klavier stand oft unberührt da, und mit der Zeit fühlte es sich an, als hätte ich nicht nur meine Lebensfreude, sondern auch meine Identität verloren. Ich mache Musik in verschiedenen Bereichen – von Rap über Pop und R’n’B bis hin zu allem, was mein Herz bewegt. Doch ohne finanzielle Mittel war es mir nie wirklich möglich, meinen Traum zu verfolgen.
Heute, nach einiger Zeit, stehe ich an einem Punkt, an dem ich endlich wieder nach vorne blicken will. Seit fast zwei Jahren bin ich in einer liebevollen Beziehung, und langsam finde ich wieder zu mir selbst. Auch habe ich meine Ausgaben runtergeschraubt auf das aller mindeste um irgendwie auch meine Miete zu zahlen. Ich versuch die dummen Fehler, die ich begangen habe, aus zu baden. Ich gehe wieder bedachter und normaler mit meinem Geld um weil ich wieder aus dem Loch rauskomme und ein Leben will. Aber mein Leben fühlt sich immer noch an, als würde es nicht mir gehören. Ich wollte eine Ausbildung beginnen, mir ein normales Leben aufbauen – doch die finanziellen Altlasten halten mich gefangen. Auch Arbeit zu finden ist leider nicht so einfach, vor allem mit so einer langen Pause im Lebenslauf. Ich geh kaum noch aus dem Haus damit ich kein Geld ausgebe. Versuche iwie aktuell einfach zu überleben, Idk.
Ich bin auch den schweren Weg der Privatinsolvenz gegangen. Doch selbst das geht nicht gut voran. Ich hänge in der Luft und weiß nicht mehr weiter.
Mein erstes Ziel sind 1.000 €, um wenigstens einen Teil der Rechnungen zu begleichen – um ein kleines Stück dieser erdrückenden Last loszuwerden. Auch will ich einfach in Ruhe meine Miete zahlen können. Ich liege meiner Vermieterin die wirklich eine unglaublich nette ältere Dame ist jetzt schon lange genug auf der Tasche.
Jeder Euro hilft mir, einen Schritt weiter aus diesem Albtraum herauszukommen. Vielleicht finde ich dann endlich auch wieder die Kraft, meine Musik zurück in mein Leben zu holen.
Ich weiß, dass es vielen Menschen derzeit nicht leicht fällt, etwas zu geben, und ich verstehe, wenn nicht jeder helfen kann. Aber wenn ihr könnt – sei es durch eine Spende oder einfach, indem ihr meine Geschichte teilt – wäre das für mich ein Hoffnungsschimmer in dieser dunklen Zeit.
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Geschichte zu lesen. Danke für jede Form der Unterstützung – sei es finanziell oder durch liebe Worte. Ihr wisst nicht, wie viel es mir bedeutet.
Von Herzen,
Fuggi
Instagram @Fuggifan
Organizer

Florian Fuggs
Organizer
Osnabrück, Niedersachsen