In Erinnerung an meinen Bruder, zur Hilfe meiner Eltern

Mein Spendenaufruf geht an meine Eltern. Wir haben ihren Sohn und meinen Bruder plötzlich und viel zu früh durch den inneren Schmerz seiner Depression den er nicht mehr ausgehalten hat verloren, 2 Tage vor seinem 23. Geburtstag.

Nun möchte ich meinen Eltern gerne all die Kosten für Beerdigung und Verlassenschaft abnehmen, damit sie wenigstens in Ruhe trauern können und sich nicht noch finanzielle Sorgen machen müssen. Allerdings ist mir dies durch eigene Mittel in meiner Situation unmöglich.

Ich bin von Herzen dankbar über jeden noch so kleinen Betrag

Sollte der Spendenbetrag mein gesetztes Ziel überschreiten, möchte ich den Rest an Stiftungen der Suizidprävention in Deutschland und Österreich spenden.

Meine Abschiedsrede an meinen Bruder:

(ich teile diese hier mit euch um ihn euch ein bisschen vorzustellen)

12.03.2002, dein Geburtstag. Mein Bruder, endlich kein Einzelkind mehr. Das Dorfleben ist jetzt endlich nicht mehr langweilig dachte ich mir mit meinen 6 1/2 Jahren. Und so war es dann auch. Bücher könnten wir füllen mit unseren Geschichten der Kindheit. Wir waren wie Feuer und Wasser. Wir hätten unterschiedlicher nicht sein können, doch trotzdem war da immer diese tiefe Geschwisterliebe. Haben uns verstanden obwohl gestritten wurde, haben gelacht obwohl’s was ernstes war und haben zusammengehalten wenn’s mal schwierig wurde. Du bist unsere Familie, wir sind deine Familie.

Tief verwurzelt in die Heimat, Stolz auf seine Herkunft. So hat er sein Leben gelebt, so wird er in Erinnerung bleiben.

Das Landleben, wo Menschen sich auf der Straße grüßen, Traktoren unterwegs sind und jeder jeden kennt. Er hat’s geliebt. Keinen eigenen Bauernhof zu haben war da nie ein Problem. Die Türen der Nachbarn im Dorf standen immer weit offen für ihn. Traktor fahren, Felder bewirtschaften, Stall ausmisten oder Kühe füttern. Willi war mittendrin, ist aufgegangen darin, hat von nichts anderem geredet - seine Leidenschaft.

Mit handwerklichem Geschick hat er sich dann seiner Lehr- und Berufsjahre dem Metall gewidmet. Gebastelt, gebaut, geschaffen. Für ihn war es pure Freude und Faszination. Etwas erschaffen aus dem nichts. Für was steht Metall eigentlich? Metall steht fürs Abschied nehmen, fürs Loslassen und für die Trauer.

Ein großer Teil seines Lebens war auch die Kammeradschaft der Feuerwehr, und somit auch die verankerte Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Immer abrufbereit, immer da. Jetzt sind wir da, für ihn, für immer.

Er hat gekämpft, doch hat er nicht verloren sondern sich befreit, kann nun ruhen und sich von allen Schmerzen befreien.

In Liebe

deine Schwester

Luciene