Lipödem Operationen für Beine und Arme

Meine Reise mit Lipödem: Ein Kampf mit Schmerzen und Selbstzweifeln

Seit Teenager begleitet mich das Lipödem, lange blieb es unentdeckt oder gar von vielen Ärzten gar nicht anerkannt. Letztes Jahr dann die offizielle Diagnose Lipödem Stadium 2 in den Beinen und in den Armen Stadium 1. Die Worte von dem Arzt als ich ihm meinen Beine präsentierte und er nur sagte: „jawoll Diagnose ist gestellt, man sieht es sofort dass sie Lipödem haben.“

Endlich war da jemand der mein Leiden anerkannte.

Was aber als „kleines Problem“ im Teenager Alter begann, hat sich zu einer großen Herausforderung entwickelt, die mich tagtäglich begleitet

Ein Spaziergang, der früher eine willkommene Auszeit war, ist jetzt mit schmerzhaften Einschränkungen verbunden. Schon nach ein paar Minuten merke ich das Ziehen in meinen Beinen, das Gefühl, als ob sie von einem unsichtbaren Gewicht erdrückt werden. Jeder Schritt wird zur Qual und ist belastend, weil ich weiß, wie mich die Schmerzen schnell einholen.

Im Sport geht es mir genauso. Ich weiß, wie wichtig Bewegung ist, um fit zu bleiben. Aber während andere ihre Fitnessziele erreichen, kämpfe ich mit einer ständigen Einschränkung. Keine Diät, kein Trainingsplan hilft, den massiven Umfang meiner Beine zu reduzieren. Stattdessen fühle ich mich von meinem eigenen Körper im Stich gelassen. Selbst 2020 bei einer Gewicht von nur 60 Kg ließ der Umfang meiner Beine keine Verbesserung zufolge. Es ist frustrierend zu sehen, wie mein Körper sich trotz aller Bemühungen nicht veränderte die ständige Anspannung und das Gefühl, nicht genug zu tun, drücken schwer auf mein Selbstwertgefühl.

Einkaufen ist ein weiteres Kapitel der Enttäuschung. Hosen, die in den meisten Läden angeboten werden, passen mir selten. Kaum ein Modell, das richtig sitzt oder mir gut steht. Ich sehe mich vor dem Spiegel und frage mich, warum es so schwer ist, etwas zu finden, das meine Form akzeptiert. Jeder Besuch im Geschäft wird zu einem kleinen emotionalen Kampf. Ich erinnere mich an die vielen Male, als ich ein Kleidungsstück anprobierte und es einfach nicht passte, nicht nur aufgrund der Maße, sondern auch wegen des Gefühls, dass ich „nicht der Norm“ entspreche. Ein scheinbar so einfacher Moment wird zu einer Herausforderung, bei der ich mit meinem eigenen Spiegelbild hadere.

Die finanziellen Auswirkungen dieser Krankheit sind ebenso belastend. Ich habe jahrelang neben meinem Vollzeit Job noch nebenbei gearbeitet, alles versucht, um mir das nötige Geld für eine Behandlung zu sparen. Ich habe mich oft mit dem Minimum begnügt, um so schnell wie möglich diese hohe Summe zusammenzubekommen. Aber die Zeit – sie rennt. Der Umfang der Beine und die Einschränkungen werden größer. Die Krankheit beginnt sogar so langsam in den Armen sich zu verschlimmern. Ich kann nicht mehr warten, bis ich das Geld aufbringe, um mir endlich die Operationen leisten zu können die ich dringend brauche. Derzeit sind 4-5 OPs notwendig, davon 3-4 für die Beine und eine OP für die Arme. Kosten pro OP jeweils ca. 6.800€

Also musste ich einen Schritt gehen, der mich belastet: Ich muss einen hohen Kredit aufnehmen, um die Behandlung jetzt und nicht erst in Jahren zu ermöglichen.

Doch die finanzielle Last ist erdrückend. Der Kredit, die hohen monatlichen Raten – sie tun nicht nur meiner Gesundheit weh, sondern auch meinem seelischen Gleichgewicht. Ich hatte gehofft, es anders zu schaffen, aber die Umstände zwingen mich, diesen Weg zu gehen. Und jetzt, da ich mich auf die Behandlung vorbereite, fühle ich mich zugleich hoffnungsvoll und verzweifelt.

Deshalb habe ich mich dazu entschieden, eine Spendenkampagne ins Leben zu rufen. Ich hoffe, dass Menschen, die mein Leiden nachvollziehen können oder einfach bereit sind zu helfen, mich auf diesem schweren Weg unterstützen. Jeder Beitrag, jeder kleine Betrag hilft, die Last ein Stück weit leichter zu machen.

Ich hoffe, dass mit der Unterstützung der Menschen, die bereit sind zu helfen, ein Stück Hoffnung zurückkehrt und ich bald die Möglichkeit habe, die Operation zu ermöglichen, die ich brauche und die mir die Chance gibt, ein besseres Leben zu führen.