Ich möchte Ihnen heute eine Geschichte erzählen, die uns allen im Hospiz Christophorus unter die Haut geht. Es ist die Geschichte von Rudolf Busch.
Herr Busch kämpfte gegen den Knochenkrebs. Seine tiefste Überzeugung war, dass am Ende des Lebens die Menschlichkeit nicht aufhören darf.
Ein Tag, der alles verändert: Die Erfüllung eines letzten Wunsches
Herr Busch hatte einen Wunsch, der ihm sehr am Herzen lag: Er wollte ein letztes Mal an den Stausee.
Dank Ihrer Spenden konnten wir diesen unschätzbaren Moment möglich machen und das Projekt "Wunsch eines geliebten Ortes wieder zu besuchen" ins Leben rufen. Es war mehr als nur ein Ausflug; es war die Rückkehr an einen Ort voller Erinnerungen, ein stiller, friedlicher Moment, der ihm tiefste Freude schenkte.
Herr Busch ist mittlerweile verstorben.
Seine Worte sind für uns ein Auftrag und die eindringliche Erinnerung daran, was auf dem Spiel steht.
"Es wäre traurig, wenn keiner mehr kommen würde..."
Seine Worte waren ein klarer Auftrag: Mehr Unterstützung für das Hospiz Christophorus.
Herr Buschs Wunsch war, dass dieser Ort des Trostes und der Menschlichkeit auch zukünftigen Gästen offensteht. Aber seine Sorge, die er mit diesem Satz ausdrückte, ist unsere tägliche Realität und betrifft drei Ebenen der Wärme:
Die Lücke der Menschlichkeit: Die Angst, dass wir die Zeit und Mittel verlieren, um letzte Wünsche zu erfüllen und eine Hand zu halten.
Die Angst vor der Einsamkeit: Die Sorge, dass die Gäste keine Besuche von Verwandten und Freunden mehr erhalten oder diese aus der Ferne scheuen.
Der stille Abschied: Die Befürchtung, dass wir nicht genügend Menschen finden, die diese zutiefst erfüllende Arbeit im Hospiz leisten möchten.
Es geht bei unserer Begleitung um so viel mehr als nur um Medizin. Es geht um Würde, Trost und das Versprechen, nicht allein zu sein.
Sein leidvoller Weg ist die harte Realität, die wir täglich sehen. Unsere tiefste Überzeugung ist: Wir dürfen diese Menschen nicht nur medizinisch versorgen. Wir müssen sie vor allem menschlich begleiten in jedem Augenblick begleiten.
Was wir für unsere Gäste tun: Wir feiern das Leben!
Ich kann Ihnen versprechen: Bei uns wird das Leben bis zum letzten Tag gefeiert. Obwohl wir höchste medizinische Standards und Hygiene gewährleisten, legen wir Wert darauf, dass unsere Räume Trost ausstrahlen und nicht Sterilität. Wir schaffen ein Zuhause, in dem die Seele zur Ruhe kommen kann.
Unsere Zimmer tragen Namen von Bäume, die sollen symbolisieren für Kraft und Ruhe. Wir geben Raum für die wichtigen Dinge: die Fotos der Familie, die alte Lieblingsdecke. Wir versuchen, das Leben so lange wie möglich festzuhalten.
Die wahre Essenz unserer Arbeit ist es, alles möglich zu machen, was Freude schenkt:
Die Küche des Lebens: Wir haben eine hauseigene Küche. Jeder Gast bekommt frisch gekocht, was er sich wünscht von den Lieblingsspeise oder dem Versuch den Kuchen der Mutter nach zu backen. Ein Teller voller Erinnerungen ist oft mehr Medizin als jedes Medikament.
Die letzte Reise: Wir organisieren Ausflüge zu einem besonderen Ort, der für unsere Gäste eine tiefe Bedeutung hat. Ein letzter Blick aufs Meer, ein Besuch im alten Garten.
Zeit, die unbezahlbar ist: Wir schenken ungeteilte Aufmerksamkeit. Wir sind die Hand, die hält, das Ohr, das zuhört, die Stille, die Trost spendet. Diese Zeit ist das Herzstück unserer Begleitung – sie ist ein Geschenk, das wir unseren Gästen machen.
Das sind die Momente, die Herz und Seele berühren und die die Würde unserer Gäste erhalten.
Die medizinische Grundversorgung ist gesichert. Aber die Wärme, die Menschlichkeit, das Stück gelebte Würde – das wird es nicht. Es gibt eine kleine, aber entscheidende Lücke in unserer Finanzierung, die über alles entscheidet.
Wenn diese Lücke nicht geschlossen wird, müssen wir kürzen. Und dann passiert das, wovor Herr Busch implizit warnte:
Die unbezahlbare Zeit für die schweigende Hand wird knapper.
Die persönlichen Wünsche nach dem besonderen Essen oder dem Ausflug müssen unerfüllt bleiben.
Die Kälte der Bürokratie zieht ins Haus ein, und die Menschlichkeit muss weichen.
Das ist die Angst, die uns antreibt: Wir wollen nicht, dass der Ort, den Herr Busch als so wertvoll empfunden hat, für die nächsten Gäste kälter wird.
Wir bitten Sie heute von Herzen:
Helfen Sie uns, die Menschlichkeit zu finanzieren, die unsere Kassen nicht bezahlen. Jeder Betrag schließt diese Lücke.
Bitte sorgen Sie dafür, dass zukünftige Gäste im Hospiz Christophorus nicht in Kälte oder Einsamkeit gehen müssen. Sondern an einem Ort wie das von uns.





