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Hilfeaufruf für todkranken Vater

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Wie ist es wohl einen Kampf zu führen, den man nicht gewinnen kann? Diese Frage habe ich mir in den letzten Jahren öfter gestellt als ich vielleicht zugeben möchte. Wie ist es in die Höhle des Löwen zu gehen und zu wissen, dass man nicht mehr herauskommen wird? Wenn man Glück hat, muss man sich mit dieser Frage nie auseinandersetzten. Aber Glück ist wohl einfach nicht immer jedermanns Sache.
In dem Sinne möchte ich mich gern vorstellen: Ich bin Philipp, 28 Jahre jung, lebe und arbeite seit fünf Jahren mit meiner Verlobten in Magdeburg. Geboren und aufgewachsen bin ich jedoch in der Lutherstadt Eisleben. Ein Großteil meiner Familie lebt heute noch dort. So wie meine Eltern.
Wenn mich Leute nach meinen Eltern fragen, sage ich meistens, dass sie zur typischen Arbeiterklasse gehören. Mein Vater hat die längste Zeit seines Lebens als Logistiker gearbeitet und war in dreißig Jahren gefühlt minus eine Woche krank. Rein nach dem Motto „Chef, ich habe mir beim Skifahren den Mittelfuß gebrochen, kann ich trotzdem zur Arbeit kommen?“ (wahre Geschichte). Wenn man so darüber nachdenkt eigentlich ironisch, dass jemand, den ich in meinem ganzen Leben noch nie krank gesehen hatte, jetzt nicht mehr gesund werden kann. Vor ziemlich genau vier Jahren wurde bei meinem Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Ein Schlag ins Gesicht wäre hier mit Sicherheit eine Untertreibung, ein LKW bei dem die Bremsen versagt haben, trifft es wohl eher. Glück im Unglück, der Tumor war operabel. Nach erfolgter OP und einem halben Jahr Chemo war es geschafft. Der Krebs war weg und ich schreibe den Text hier für unsere Stubenfliege. Sie können sich sicherlich denken, dass es ganz so nicht gekommen ist.
Vor etwa drei Jahren rief mich an einem Dienstagabend meine Mutter an. Ich saß gerade im Auto und war auf dem Heimweg von der Arbeit. „Der Krebs ist zurück und ist nicht mehr heilbar“. Der LKW hatte sich in einen Schwerlasttransport entwickelt, die Bremsen hat leider niemand repariert. Seither steht aller zwei Wochen Chemo auf dem Plan. Falls Sie wissen wollen wie das so ist, trinken sie einfach zwei Flaschen Schnaps und warten Sie den nächsten Tag ab. Seit drei Jahren kämpft mein Vater also einen Kampf, den er leider nicht gewinnen kann. Die Ärzte sprechen mittlerweile von einem medizinischen Wunder, da bisher so gut wie niemand so viele Chemozyklen bei dieser Krebsart (Peritonealkarzinose) überlebt hat. Hauptgrund für sein langes Durchhalten ist mit Sicherheit meine Mutter aufgrund ihres beachtlichen Fachwissens zu diesem Thema. So arbeitet sie seit jeher als Krankenschwester auf einer Krebsstation. Wer seit dreißig Jahren jeden Tag Menschen an dieser Krankheit sterben sieht, kann sich sicher vorstellen, dass sie ihre Erfahrung nur sehr schmerzhaft in Kauf nimmt.
Als ich eingangs sagte „Glück ist nicht jedermanns Sache“, meinte ich das nämlich so. Vor fünf Jahren entschieden sich meine Eltern, den Traum vom eigenen kleinen Haus zu erfüllen. Ganz nach dem Motto „Besser spät als nie“. Dieses haben sie über ein ganzes Jahr eigenhändig saniert. Und hier liegt der Grund, weshalb ich mich an Sie wende und um Ihre Unterstützung bitte. Der Restbetrag des Kredits für das Haus beträgt zum heutigen Tag etwa 100.000 Euro. Für zwei Arbeitstätige Anfang 50 locker stemmbar - für eine zukünftige Witwe und einen Mann, der seinen letzten Weg angetreten hat, jedoch nicht. Ich kann Ihnen versichern, mein Vater hat den Kampf ums Leben noch nicht aufgegeben. Seinen Stolz hat er noch lange nicht verloren und bittet bis heute nur ungern andere um Hilfe. Deshalb tue ich es für ihn und natürlich auch für meine Mutter, die das Haus nach seinem Tod nur schwer eigenständig halten kann.
Ich bitte um Ihre Unterstützung, um meinem Vater sorgenfreie letzte Tage ermöglichen zu können und meiner Mutter einen Puffer für die Zukunft zu schaffen. Ich weiß, dass der genannte Betrag nur unwahrscheinlich zu erreichen ist und darum soll es auch gar nicht gehen. Ich oder bessergesagt wir würden uns freuen, wenn mein Vater am Tag X mit weniger Sorgen von uns gehen kann.
An dieser Stelle möchte ich mich verabschieden und setze all meine Hoffnungen in Sie.



Organizer

Philipp Stypa
Organizer
Magdeburg, Sachsen-Anhalt

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