Hilfe für Samir (trans PoC) in finanzieller Notlage

Hallo, mein Name ist Samir :) Ich komme ursprünglich aus Berlin, bin 20 Jahre alt und studiere seit März Schauspiel in Salzburg, worüber ich glücklicher eigentlich nicht sein könnte – wäre da nicht die Sache mit dem Geld.

Ich wurde, mit Beginn des Studiums aus der Jugendhilfe entlassen und warte seitdem auf mein Bafög und mein Kindergeld.

Das Jugendamt interessiert sich nicht mehr für einen, sobald man aus dem System ist. Abgesehen davon, dass meine Eltern und ich keinen Kontakt haben (weil ich queer bin), beziehen sie beide selbst staatliche Leistungen und hätten keine Mittel, um mich zu unterstützen.

Ich habe also keinen finanziellen Support, außer ein paar Freund*innen, die mir immer wieder etwas Geld leihen, oder mich Mal auf ein Essen einladen – meine Dankbarkeit darüber ist enorm, aber ich weiß, dass auch sie (die meisten am Studieren) eigentlich nicht das Geld dafür haben.

Den ersten Monat hier in Salzburg war ich wohnungslos – nun habe ich glücklicherweise ein Zimmer in einer tollen WG, doch die Miete ist sehr teuer. Mein Plan, die Zeit, die ich auf mein Bafög warte, mit dem Geld zu überbrücken, was ich in der Jugendhilfe zum Glück angespart hab, funktioniert also nur viel kürzer, als vorerst gehofft. Ich dachte allerdings auch, dass nur mein Bafög auf sich warten lässt, nicht auch das Kindergeld.

Ich arbeite nebenher mit der wenigen Freizeit, die das Studium bietet; von dem Geld mache ich meine Einkäufe, die meistens aus Nudeln mit Pesto bestehen. An dem bisschen studentischem Leben, was es hier gibt, kann ich nicht teilhaben, weil ich es mir schlichtweg nicht leisten kann und fühle mich wie ein riesiger Außenseiter. Ich bin in sehr prekären, ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, aber für die Basics war immer gesorgt. Das ist momentan nicht der Fall. Ich lebe seit Beginn meines Studiums, was ich einfach nur genießen (oder mich zumindest drauf konzentrieren) möchte, in wirklich existenzieller Armut, die mich in ein tief-depressives Loch geworfen hat. Jeder Anruf bei den zuständigen Ämtern, ist demütigend. Ich mache mich denen gegenüberunfassbar verletzlich und erzähle, dass ich mir weder Miete, noch Essen richtig leisten kann und die Antworten lauten immer "Uns sind die Hände gebunden", "Tut uns leid" & "Gedulden Sie sich noch ein wenig". Extra ohnmächtig fühle ich mich, weil ich weiß, dass Leute wie ich – trans und PoC, generell einfach marginalisiert und von Diskriminierung betroffen – statistisch eher von Armut betroffen sind. Meine Situation, wenn Leute, wie ich überhaupt die Möglichkeit bekommen zu studieren, ist kein Einzelfall, sondern hat System.

Ich möchte einfach nicht mehr hungrig ins Bett oder in den Unterricht gehen. Niemand sollte das.

Das Gute ist, dass ich weiß, dass mir diese Leistungen zustehen und diese horror re-traumatiserende Armut ein Ende haben wird. Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wann. Und neben der finanziellen Last, wächst auch die mentale Last jeden Tag. Ich habe das jetzt bereits ein Semester geschafft, weil ich mir wenig unangenehmere Dinge vorstellen kann, als nach Geld zu fragen, aber ich kann einfach nicht mehr.

Last but not least: Ich habe in ein paar Tagen meine erste geschlechtsangleichende Operation. Ich bin nervös, aber freue mich wahnsinnig. Ich würde mir gerne ein paar Produkte besorgen, die mir den Heilungsprozess angenehmer machen (z.B. Narben-Gel, Keilkissen, etc). Diese Produkte wird nach mir mein Partner verwenden, der auch transitioniert und danach würden wir sie weiterverschenken.

Vielen herzlichen riesigen Dank, dass du dir das durchgelesen hast. Jeder Betrag, bedeutet für mich eine riesige Entlastung. Möge dein Kissen immer kühl sein, dein Döner immer schön voll und dir auch sonst nur Gutes begegnen.