
Hilfe für einen Schulabschluss
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Hallo, mein Name ist Sarah. Ich bin 26 Jahre alt und Mutter von 3 Kindern (10, 5, 2).
Kindheit und Schulzeit
Ich hatte keine leichte Kindheit und vor allem auch keine leichte Schulzeit. Ich habe mit 12 meinen
ersten Suizidversuch begangen und wurde danach ziemlich schnell mit Depressionen diagnostiziert.
Ich bin nicht mehr in die Schule gegangen, weil egal in welche Schule ich gewechselt bin, es nichts
an den Mobbing-Attacken geändert hat. Ich wurde beworfen, misshandelt, in Schränke gesperrt
oder bloßgestellt. Seitdem kann ich keinen Klassenraum mehr betreten. Auch deswegen ist eine
reguläre Volkshochschule für mich nicht möglich.
Frühes Muttersein und berufliche Laufbahn
Ich bin dann mit 16 Mutter geworden und habe mein Leben umgekrempelt. Ich habe angefangen zu
arbeiten wie ein Tier, weil ich das Klischee der jungen Mutter mit Hartz IV nicht annehmen wollte.
Ich habe als Altenpflegeassistentin begonnen, später im KFC gearbeitet und bin dort durch meine
gute Arbeit relativ schnell zur Schichtführerin aufgestiegen. Ich habe dort knapp sechs Jahre
verbracht, meinen Mann kennengelernt und noch zwei Kinder bekommen. Nach unserem Umzug
habe ich mir einen neuen Job im Einzelhandel gesucht. Durch meine Erfahrungen bin ich auch dort
relativ schnell zur stellvertretenden Marktleiterin geworden.
Gesundheitliche Probleme und Diagnose
Dann hat sich mein Leben verändert. Ich bin plötzlich krank geworden und fühlte mich schrecklich,
wie bei einer schlimmen Grippe. Nach ein paar Tagen bin ich zur Ärztin gegangen und wurde mit
einem sehr hohen Entzündungswert ins Krankenhaus geschickt. Ich wurde untersucht und 20
Minuten nach meiner Lumbalpunktion mit einem Breitbandantibiotikum nach Hause geschickt. Am
nächsten Morgen bekam ich zusätzlich zu den Schmerzen noch schlimme Rückenschmerzen.
Ich ging wieder zur Ärztin, die mir Schmerzmittel und Bettruhe verschrieb. Von Tag zu Tag wurde
es aber nicht besser. Ich habe versucht, weiterzuarbeiten und meine Schichten durchzuziehen, bis
ein Zittern in meinen Händen und Beinen hinzukam. Ich fühlte mich schrecklich, wollte aber meine
Kollegen nicht im Stich lassen und habe weitergemacht. Nach ein paar Wochen war ich gebrochen
und konnte mich kaum noch bewegen.
Daraufhin begann eine lange Ärzte-Odyssee. Währenddessen wurde ich von meinem Arbeitgeber
gekündigt, was mich zusätzlich belastet hat. Kein Arzt konnte etwas finden, bis meine Ärztin den
Verdacht auf eine psychosomatische Krankheit äußerte. Ich begann eine Therapie, aber die
Schmerzen wurden nicht besser. Schließlich erhielt ich die Diagnose Fibromyalgie, was meine
Symptome erklärt.
Leben mit Fibromyalgie
Meine Krankheit ist unberechenbar. Mit Schmerzmitteln liege ich täglich auf einer Schmerzskala
von 3-4. Zurzeit habe ich jedoch täglich Schübe, die mich auf eine 10 bringen. Diese Schübe
kommen und gehen unberechenbar. Ich kann fast nichts mehr planen, sondern nur spontan schauen,
wie es mir geht.
Zukunftspläne und finanzielle Sorgen
Warum suche ich jetzt Hilfe für einen Schulabschluss? Mein Mann arbeitet in Vollzeit. Er verdient
okay, aber nicht gut. Unsere Fixkosten sind hoch und mit meiner Diagnose ist es finanziell eine
Katastrophe. Glücklicherweise haben wir beim Autokredit eine Versicherung gegen Krankheit
abgeschlossen, die uns hilft. Krankengeld allein ist jedoch kaum genug.
Ich habe darüber nachgedacht und fühle mich nutzlos. In meine alten Jobs komme ich nicht mehr
zurück. Wie kann ich in Zukunft arbeiten und wieder ein Teil der Gesellschaft werden? Durch die
unberechenbaren Schübe oder den Zwang meines Körpers einzuschlafen, fühle ich mich nutzlos –
aber das will ich nicht sein.
Mein Wunsch und Ziel
Ich möchte etwas machen und am Ende in der IT oder Ähnlichem arbeiten – ein Job, den ich von zu
Hause aus machen kann, ohne feste Zeiten, sondern mit gesetzten Deadlines. So könnte ich
arbeiten, wenn es mir okay geht, ohne mich schlecht fühlen zu müssen, wenn ich vor Schmerzen
einschlafe. Ich warte auf den Beginn meiner Schmerztherapie und hoffe, dass sie mir hilft.
Bis dahin möchte ich etwas Sinnvolles tun. Ohne Schulabschluss kann ich mich nicht weiterbilden,
deshalb habe ich eine Online-Schule gesucht und auch gefunden, bei der ich lernen kann, wann es
mir passt. Leider kostet diese Schule monatlich 165 €, was ich mir aktuell nicht leisten kann.
Wenn ich zur Agentur gehe und mich arbeitslos melde, bekommen wir finanzielle Probleme. Der
Kredit würde nicht mehr bezahlt, und mein Arbeitslosengeld wäre noch weniger als das
Krankengeld. Ich schäme mich, nach Geld zu fragen. Das habe ich mich schon in meiner Kindheit
nicht getraut – selbst wenn es bedeutet hat, dass es nichts zu essen gab.
Heute möchte ich den Mut finden, es zu tun. Ich weiß nicht, ob das klappt. Ich weiß nicht, ob
jemand sich das alles hier durchlesen wird. Aber ich wünsche mir einen Schulabschluss. Ich möchte
eine vorbildliche Mutter sein. Ich will mein Leben wieder anpacken und aus diesem Loch
herauskommen.
Falls du bis hier gelesen hast, danke ich dir erstmal aus tiefstem Herzen und wünsche dir alles Gute
in deinem Leben – und vor allem, dass du gesund bleibst.
Für jede Unterstützung bin ich sehr dankbar, denn jeder Beitrag hilft.
Danke an alle für alles.
Sarah
Organizer

Sarah Valiukas
Organizer
Wathlingen, Niedersachsen