Main fundraiser photo

Helft, Juliane & Assistenzhund Finn

Donation protected
- English version available below -


„Ich will auch mal Spaß haben und dazu kann ich dich nicht gebrauchen!“

Moin, ich bin Juliane oder Yoda. Wie auch immer ihr mögt.
Vor meiner Geburt erlitt ich einen Schlaganfall und eine Hirnblutung, welche mein Hirn dauerhaft schädigten, sodass Ärzte prognostizierten, dass ich niemals auch nur sitzen oder sprechen könnte. Dennoch stand ich nach der Grundschule mit einer Gymnasialempfehlung da und ich stand wortwörtlich zumindest zeitweise auf meinen eigenen Füßen.
Allerdings wollte mich kein Gymnasium aufnehmen. Als eins es doch tat, gaben mir meine Mitschüler sehr schnell zu verstehen, dass ich nicht erwünscht war. Sie sagten Dinge, wie: „Es sitzt kein Mädchen in meiner Nähe, außer sie, eher gesagt es!", sie lachten, wenn ich mich zu Wort meldete oder als ich anfing, mich mit einer stumpfen Bastelschere im Klassenraum zu schneiden. Keiner der Lehrer nahm die Sache ernst. Die Schulleitung meinte nur: „Sie könne nichts tun. Man könne nicht immer auf die schwächsten Schüler Rücksicht nehmen.“. Meine Eltern schickten mich zu einer Therapeutin, da von dem fröhlichen Kind nicht mehr viel übrig war.
Ich war gerade 12, als ich meine ersten Selbstmordpläne entwickelte und vorbereitete. Warum es kein Versuch wurde?
Mein Vater war zu der Zeit im Auslandseinsatz in Afghanistan. Ich wollte ihn ein letztes Mal sehen und es weder ihm antun, aus dem Einsatz abberufen zu werden, weil sein Kind sich das Leben genommen hat, noch meiner Mutter, tagelang allein zu sein.
Dennoch fasste ich damals den Beschluss, niemals volljährig zu werden, denn Ärzte prophezeiten mir weiterhin einen frühen körperlichen Verfall und ab 18 Lebensjahr ist der Erhalt von Hilfen, wie z.B. Rollis, viel schwerer.
Nach einiger Zeit beendete ich die Therapie, weil meine Eltern davon ausgingen, dass es mir besser geht ... sie hatten von meinen Plänen nichts mitbekommen. Ich wollte sie nicht enttäuschen.
In den Pausen wurde die Behindertentoilette zu meinem Lieblingsaufenthaltssraum. Es gab Monate, in denen ich verzweifelte, einsam und traurig war. Es ging mir nicht gut. Meine Dämonen, meine Dunkelheit blieben.

Ich fand ein neues Ventil für meine Dunkelheit: Essen.
Ich begann eine Diät, welche darin endete, dass ich verzweifelt und voller Scham, tränenüberströmt vor einer Toilette kniete. Diesmal war es noch mühsamer, als sonst die Dämonen zurückzudrängen. Seitdem meide ich Waagen wie der Teufel das Weihwasser.

In meinen letzten Schuljahren begann ich mich immer mehr mit meinen Eltern zu streiten, besonders, wenn ich wieder in das dunkle Loch fiel. Dann gaben sie mir eine Mitschuld an meiner Einsamkeit.
Heute weiß ich, dass sie einfach überfordert waren, dass sie mir helfen wollten und es nicht konnten. Damals war es grausam.

Mit der Schule fertig, hoffte ich an der Uni auf einen Neuanfang.
Doch dem war nicht so. Ich konnte meine Vergangenheit nicht vergessen.
Ich setzte mich selbst extrem unter Druck. Die vielen Menschen, das Neue überforderte mich, während die Streiterein zu Hause eine neue Dimension erreichten. In der Uni fand ich weder Zeit um auf Toilette zugehen, noch um zu essen. Zuerst hatte ich keine Zeit zu essen, dann fand ich Kontrolle darin, es nicht zu tun. Meinen Eltern sagte ich, dass ich mit Kommilitonen essen würde, von denen ich keine kannte. Zu allem Überfluss machte ich auch noch Erfahrungen, die an sexuellen Missbrauch und körperliche Gewalt grenzten.
Erst als ich begann, mich mit einem Messer zu schneiden, wurde mir klar, dass ich Hilfe brauchte.
Ich lernte die Namen meiner Dämonen kennen: Depression, Anorexie und eine Traumafolgestörung. Ich entkam nur knapp einer Zwangseinweisung.

Mittlerweile bin ich 200 km von alldem entfernt, doch meine Vergangenheit ist mitgereist. Nach wie vor fühle ich mich hinter verschlossen Türen am wohlsten, habe Chili als Messerersatz und Gehörschutz gegen die Menschenmassen dabei.
Die Angst die Kontrolle (über mich selbst) zu verlieren, ist mein ständiger Begleiter.

Vor einigen Monaten kam ich mit meinem Sozialarbeiter auf das Thema Assistenzhund, welches schon lange in meinem Kopf existiert. Ein für mich ausgebildeter Hund würde mir einerseits physisch durch den Alltag helfen, indem er mich z.B. bei der Fortbewegung unterstützt, mir Sachen aufhebt, Türen öffnet, Schuhe auszieht etc.. Andererseits würde er sowohl Nähe als auch Distanz zu Menschen schaffen; Brücke, als auch Schild... je nach Bedarf. Er würde für mich ein Anker sein, der mich immer begleitet, selbst wenn ich schlafe, und in der Lage ist im Notfall menschliche Hilfe zu holen. Um seinetwillen werde ich gezwungen sein auf mich selbst Rücksicht zunehmen. All das würde nicht nur mich entlasten, sondern auch eine Menge Verantwortung von meinem Umfeld nehmen („ Bei Sachen, die aus dem Ruder gelaufen sind kannst du die Situation durch einen Assistenzhund entschärfen und dir wenn es zu viel wird, die Zeit nehmen, mal runterzukommen ohne dass wir uns um dich Sorgen machen müssen.“).
Wie der Zufall es wollte, hatte mein Sozialarbeiter gerade einen Hund für eine andere Klientin organisiert und ich erkundigte mich, ob für mich die Kostenübernahme möglich sei. Weil mir mehrmals versichert wurde, ich solle mir keine Sorgen ums Geld machen, machte ich mich auf die Suche nach einer Trainerin. Inzwischen habe ich Loki kennengelernt, der Hund, welcher sich bei unserem ersten Treffen neben mir zusammenrollte und überredet werden musste zu gehen. Als ich weiterleitete, dass ein Partner gefunden ist, kam der Schock:
Es gab ein Missverständnis und die Finanzierung ist nicht gegeben.

Danach setzte ich alle Hebel in Bewegung, fragte Stiftungen an, telefonierte Ämter durch, bettelte bei Firmen, um mir und Loki eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen.
Bisher ohne Erfolg!
Die Trainerin unterstützt uns und gewährt mir die Zeit der Ausbildung, um die Kosten von insgesamt 26.600 € zu sichern. Leider kann ich ihn aufgrund meiner Körperbehinderung und weil ich allein wohne nicht selbst ausbilden, weshalb diese enorme Summe zustande kommt. Deshalb muss ich diesen Weg gehen, obwohl es mir unwohl ist, um Hilfe dieser Art zu bitten.

Ich hab mich bereits vor Jahren entschieden zu leben, jetzt möchte ich weit mehr als das: Ich möchte das Leben in all seinen Farben kennenlernen. Ohne einen Assistenzhund bin ich aber weiterhin von den Entscheidungen anderer abhängig.



Bitte helft Loki und mir, die Welt zu erobern.
Wir sind dankbar für jede Unterstützung von euch.

Juliane & Loki

P.S. Wenn ihr noch ein wenig mehr über mich und was ich so mache wissen wollt, dann checkt den Artikel: https://www.sunrisemedical.de/blog/wacken-2019-im-rollstuhl
und werft einen Blick auf das Video:





-----------------------------------------------------------------------------------------------------------

”I also want to have fun, and you aren't helping with that”

Hello, I am Juliane, or Yoda. However you want.
Before I was born, I suffered a stroke and a cerebral hemorrhage, which meant my brain got permanently damaged. My doctors expected that I'd never be able to sit, let alone speak. And yet, I completed elementary school with a recommendation for further academic schooling and could, at least temporarily, stand on my very literal own two feet.

The big problem: no school wanted to take me in. And when my family and I finally found one, my classmates communicated quite quickly to me, that I wasn't welcome. They said things like: “There is no girl sitting next to me, except for her, more like 'it'”. They laughed, when I said things during class and when I tried to cut myself with the dull scissors during arts class.
Furthermore, none of my teachers tool the bullying seriously. The principle simply stated they couldn't do anything. “You can't always take care of the weakest students”.
My parents sent me to a therapist then, because there wasn't much left of the happy child I used to be.

I was 12 when I first started planning and preparing my suicide. Why I didn't end up trying to make it reality?
My dad was deployed to Afghanistan. I wanted to see him one last time, and neither want him to have to temporarily return, nor my mom to have to be home alone for days on end.

Still, I made myself a promise to never legally become an adult. My doctors were still expecting my body to fail me very early on, and getting aid from the social system, like a new wheelchair, would be much more complicated once I hit age 18.

After a while, I stopped therapy, because my parents thought I was doing better and I really didn't want to disappoint them.
While in school, the disabled toilet became my favorite spot during breaks. Still, there were months, where I was desperate, lonely and desolate.
I wasn't doing well. My demons, my darkness stayed with me.

I found a new way to vent my darkness: food.
I started dieting, which ended with me, desperate, ashamed, eyes red with tears, kneeling in front of a toilet bowl. That time, it was even harder to fight back the demons. Since then, I avoid the scale like a devil avoids holy water.

During my last years of school i started fighting with my parents more and more, especially when i fell back into that dark hole. During those times, they would declare me partially responsible for my pain. Today, I know they were simply overwhelmed, wanting to help me but being unable to do so. Back then, it was another knive being twisted inside me.

Fresh out of school, I hoped for a new start at University.
But that didn't happen, I couldn't forget the past.
I put myself under extreme pressure, the masses of people, the masses of new things, they overtaxed me. All the while, the fighting at home reached a new dimension.
Due to my courses, I barely found time to go to the toilet, let alone eat, and after a while, not doing so helped me feel in control.
I told my parents I was eating with other students whom in reality I knew none of.
Additionally, I made experiences that verged on sexual a d physical abuse.
Only when I started cutting myself with a knive did I truly understand that I needed help.
I finally learned the names of my demons: depression, anorexia and secondary trauma disorder. I barely managed to escape being forcibly admitted to a mental hospital.


Now, I am about 200km away from all that pain, but my past has travelled with me. I still feel most comfortable behind closed doors, equiped with chili as a knive substitute and earplugs for crowds.
The fear of loosing control of myself is my constant companion.

A couple of months ago, my social worker suggested a service dog to me, a topic I had thought about many a times in the past.
One one hand, a dog that is trained for me could help me in my every-day-life physically by aiding my in mobility, for example picking things up, opening doors, taking off my shoes etc. On the other, he could facilitated both closeness and distance to other people, be my bridge as well as my shield. He would be my anchor, always at my side, awake and asleep, and always be able to fetch human help in case of an emergency. For his sake, I would have to truly take care of myself.
All that wouldn't just support me, it would also take a lot of pressure from the other people in my life (“When things get out of hand, your dog could defuse the situation and help you get time to calm down without us having to be constantly worried”)
As luck would have it, my social worker had just worked on getting one of his other clients such a service dog, so I asked if there was a chance for me of the cost being covered by a third party, as health insurance doesn't cover that in Germany.
After being assured multiple times I needn't worry about the money, I started looking for a dog trainer.
By now, I have met Loki, the dog, who, upon our first meeting, rolled up next to me and had to be persuaded to leave. When I announced the happy news, a bomb was dropped on me:
There had been a misunderstanding. There was no third party, no guarantee of the cost being covered.

I immediately started emailing foundations calling government aids, and asking firms in order to allow Loki and me a joint future. Currently without success!
The dog trainer supports us, and graciously has given me the time until Loki's training is finished to procure the needed 26600€.
Since I am disabled and living on my own, I can't take over parts of his training myself, which causes the enorm sum. Which means I have to ask for money this way, even though I feel uncomfortable, asking for help this way.

I decided I want to live years ago. Now, i want more than just that. I want to enjoy life in all it's colors and without a service dog, I would still be dependent on other people's decisions.



Please help me and Loki conquer the world.
We are thankful for every cent or penny you would like to give us.

Juliane & Loki

P.S. If you like to get to know me better, check this article:
and watch the video:


Organizer

Juliane Schmöe
Organizer
Bremerhaven

Your easy, powerful, and trusted home for help

  • Easy

    Donate quickly and easily.

  • Powerful

    Send help right to the people and causes you care about.

  • Trusted

    Your donation is protected by the  GoFundMe Giving Guarantee.