Das Bündnis Berliner Stadttauben sammelt für in Not gekommene Futterstellen in Berlin.
Die Versorgung der Stadttauben liegt oft in den Händen nur weniger Privatpersonen, die eine beträchtliche Summe ihres Privatgeldes investieren, um das Leid der streunenden Tiere etwas zu verringern. Der Überlebenskampf der Tauben in der Stadt ist grausam. Die, die aufgeklärt sind über das Elend der Stadttauben, versuchen zu helfen wo sie nur können. Doch oft stoßen die Tierschützer:innen an ihre finanziellen (und physischen) Grenzen. Deshalb haben wir diesen Fonds eingerichtet, aus dem punktuell und überbrückend Futterstellen mit Futter versorgt werden können, die sonst nicht weiter füttern könnten.
Stadttauben müssen, genauso wie streunende Katzen oder Hunde, gefüttert werden. Vom Menschen in die modernen Städte gebracht, liegt es in unserer Verantwortung, deren Leben mit so wenig Qual wie möglich zu ermöglichen. Wir füttern, weil Stadttauben in der Stadt keine artgerechte Nahrung finden. Pommes, Schrippen, Brot, Erbrochenes essen sie aus Hunger und Verzweiflung. Unser Futter enthält Mais, Linsen, Weizen, Samen.
Wir füttern, weil wir die Verantwortung übernehmen für Tiere, die geholt und gezüchtet wurden, nun aber niemand mehr will. Jahrhundertelang wurden Tauben von den Menschen gehalten und gezüchtet als Fleischlieferant. Erst mit Aufkommen der Wohlstandsgesellschaft in Deutschland wurden sie nicht mehr gebraucht und wurden sich selbst überlassen. Stadttauben sind verwahrloste Haustiere und deren Nachkommen, die ursprünglich von der Felstaube vom Mittelmeer stammen.
Wir füttern, weil die Tauben sich so die stundenlange Rennerei auf dem Boden sparen können und weniger Gefahr besteht, einzelne Zehen, einen Fuß oder sogar beide Füße zu verlieren. Haare, Fäden, dünne Schnüre wickeln sich häufig um die Krallen oder Füße, dass diese langsam absterben. Manche Tiere haben nur noch Stümpfe und müssen trotzdem darauf humpeln, um an etwas Essbares zu gelangen. Werden sie gefüttert, können sie sich nach oben verziehen, wo sie am liebsten sind und mit vollem Bauch ein Taubenleben führen.
Wir füttern, weil wir so auch die verirrte und geschwächte Brief-, Rasse- und Hochzeitstauben füttern, die sich den Schwärmen angeschlossen haben. Brieftauben hunderte Kilometer vom Ursprungsschlag nach Hause fliegen zu lassen gilt als “Sport”. Viele dieser Tiere landen geschwächt und halbtot in unseren Städten. Auch die fangen wir damit auf.
Wir füttern, weil wir wissen, dass sie auch ohne Fütterung unnatürlich häufig brüten, nur ist dann das Tierleid sehr viel höher. Sie brüten auch in Notlagen wie Kälte und Nahrungsknappheit, weil es ihnen so angezüchtet wurde.
Wir füttern, weil Stadttauben durch Unterernährung mit schrecklichen Krankheiten zu kämpfen haben und bei Kälte ihre Temperatur nicht halten können.
Wir füttern, weil wir finden, dass diese wunderschönen Geschöpfe es verdient haben, beachtet und respektiert zu werden. Weil wir wissen, dass sie unter Hunger, Kälte und Schmerz leiden und das Leben in den Städten für sie brutal und hart ist.
Wir füttern, weil Tauben leidenschaftlich gehasst werden und häufig Opfer von unglaublicher Tierquälerei sind.
Wir füttern, weil wir Mitleid haben.
Die Grafik wurde uns freundlicherweise von Lilly Tomec zur Verfügung gestellt:
Organizer
Bündnis Berliner Stadttauben - Ingeborg Cetin
Organizer
Berlin, Berlin


