
Existenzverlust durch Corona & Krebserkrankung
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Hallo Ihr Lieben, ich bin Manuel und einer der zwei fröhlichen Gesichter auf dem Titelbild. Wie dort zu sehen, war unsere Welt noch völlig in Ordnung und wir hatten auch allen Grund zu Lächeln. Das Bild entstand kurz nach unserer Eröffnung eines kleinen Tagescafes bei uns in der Heimat im Juli 2019. Unserer Oma Hildegard ihr größter Traum war es immer ein eigenes kleines Café zu besitzen, leider wurde dieser bis zu Ihrem Tod im Jahre 2015 nie Wirklichkeit. Somit machten wir es uns zur Aufgabe, Ihren Traum wahr werden zu lassen, auch wenn Sie es persönlich nicht mehr erleben durfte. Deshalb bekam unser Herzensprojekt auch den Namen HILDE, die Kurzform von Hildegard und somit den Namen unserer Oma. Zugleich war Sie auch das Logo und Aushängeschild unseres Unternehmens.
Alles lief super, dass Café hatte schnell seine Daseinsberechtigung in der Stadt gefunden und wir haben uns schneller als erwartet auf dem Markt etabliert. Doch wie das Leben manchmal so spielt, geht es oft schneller als einem Lieb ist. Plötzlich kam Corona, eine Pandemie die uns alle Weltweit Schwer getroffen hat. Einem jeden auf seine eigene Art und Weise.
Für uns persönlich kam das ganze leider zum schlechtesten Zeitpunkt überhaupt. Ein halbes Jahr nach Eröffnung eines Unternehmens, mitten in der Anlaufphase. :-( Wir haben sehr lange dafür gekämpft diesen Traum wahr werden zu lassen und plötzlich Stand uns aus dem Nichts ein riesiger Stein im weg, der sich leider zu einem unüberwindbaren Berg entwickelte. Wir haben unseren kompletten privaten Besitz ins Café gesteckt um unser Herzensprojekt am Leben zu halten und irgendwie diese schwere Coronazeit zu überstehen. Zwischendurch hatten wir auch den Glauben es schaffen zu können, trotz des großen finanziellen Verlustes. Wir hatten die besten Kunden, Freunde und Bekannten, die uns geholfen haben wo es nur ging. Doch diesen waren natürlich Grenzen gesetzt, vor allem auch finanziell nach dieser schweren Zeit. Im Sommer 2022 standen wir dann kurz vor der Schließung, da wir die fehlenden Einnahmen aus der Coronazeit einfach nicht mehr ausgleichen konnten und sich ein großer Berg an Schulden angesammelt hat. Was sich auch Privat mehr als deutlich widerspiegelte. All unsere finanziellen Mittel lagen in diesem Projekt. Durch einen Stammkunden und auch guten Freund keimte dann nochmal Hoffnung auf, da er uns einen Privatkredit anbot der es uns ermöglichte in den Sommer zu Starten, der umsatzstärksten Zeit der Gastronomie. Somit sammelten wir all unsere Kräfte und gingen mit dem besten Team der Welt die Sache an. Der Sommer lief super, die Kunden waren glücklich das wir noch da sind, unsere Angestellten waren froh das sie ihren Job weiterhin mit Leidenschaft ausführen durften und wir waren einfach nur Dankbar. Doch dann kam der nächste Schock und mein Bruder erkrankte plötzlich. Von einem Tag auf den anderen fehlte ihm die Kraft wie gewohnt seiner größten Leidenschaft nachzugehen. Erste Untersuchungen stellten dann fest das er eine schwere Lungenentzündung hat und somit erstmal raus ist. Er sollte sich seiner Gesundheit widmen und ich versuchte mit aller Kraft das Geschäft am Laufen zu halten. Der Sommer war rum und die Herbst/Winterzeit begann, die schwerste für die Gastro. Es kristallisierte sich dann leider immer mehr heraus das all unser Einsatz im Sommer nur bedingt eine Verbesserung der finanziellen Lage darstellte und wir die fehlenden Einnahmen aus der Schließungszeit einfach nicht mehr ausgleichen können. Doch wir wollten den Traum unserer Oma nicht kampflos aufgeben. Also haben wir neue Ideen entwickelt, neue Produkte eingeführt unseren Kunden noch mehr geboten und weiter gekämpft. Doch die angenommene Lungenentzündung meines Bruders wurde einfach nicht besser. Also haben wir weitere Ärzte aufgesucht und schlussendlich einen Spezialisten. Nach intensiven Untersuchungen stand dann plötzlich fest, es ist keine Lungenentzündung, es ist Lungenkrebs und zwar bösartiger. Von einem Moment auf den anderen brach alles um uns herum zusammen. Nicht nur das unser Herzensprojekt ohne eigene Schuld zu bruch geht, jetzt muss mein geliebter Bruder auch noch um sein Leben kämpfen. Wir standen im Nichts. Wir verstanden einfach nicht was gerade um uns herum passiert. Womit haben wir all das verdient? Nun war die wichtigste Aufgabe für uns alle, meinem Bruder den Rücken zu stärken und zu helfen wo es nur geht. Ihn in dieser schweren Zeit so viel Energie und Kraft zu geben, wie es nur möglich ist. Und für mich war klar, ich muss das Café am laufen halten! Das war sein einziger Halt den er noch hatte. Das darf ich ihm nicht nehmen, sonst schafft er es vll nicht.
Also haben das Team, unsere Mutter und ich alles dafür getan, das Café am Laufen zu halten und somit auch seine Lebensquelle.
Er begab sich in die Chemotherapien und dann später in immer wiederkehrenden Bestrahlungen. Wir kämpften so lange wir konnten und arbeiteten von Früh bis Nachts, Tag ein Tag aus......Jedoch wurde die Realität irgendwann zur Gewissheit. Wir konnten das Café leider nicht mehr retten. All unsere finanziellen Mittel waren erschöpft und die guten Umsätze reichten einfach nicht aus, denn der Schuldenberg war zu groß. Wir müssen aufgeben, wir müssen Schließen!!
Dies war dann nicht nur ein weiterer tiefer Schlag für uns, es war vor allem für meinen Bruder extrem schwer. Aber er wollte uns nun auch schützen und wusste das es nicht mehr anders geht. Somit war für uns klar, der Traum unserer Oma war gescheitert und wir standen nun mitten in einem schlechten Alptraum.
Wir meldeten das Café dann im April 2023 schweren Herzens ab.
Zwei damalige Freunde stiegen dann in ein anderes Gastroprojekt in der gleichen Stadt mit ein, sie wollten das Café am Leben halten und uns somit auch helfen. Wir verkauften dann das Konzept zusammen mit dem Inventar an das Unternehmen, für einen überschaubaren und mehr als fairen Preis.
Am neuen Ort und unter neuer Unternehmensführung, durften mein Bruder und ich dann unser geliebtes Café noch etwas mitführen und waren in diesem nun Angestellt.
Mein Bruder führte das Cafe so gut er konnte mit Herz und Seele weiter, trotz seiner schweren Erkrankung. Aber es war leider von Anfang an nicht mehr dasselbe. Aufgrund von internen Differenzen mit der Führungsetage und aus eigenen gesundheitlichen Problemen, beschloss ich dann meinen persönlichen Ausstieg im Oktober 2023 und widmete mich einer neuen Lebensaufgabe und meiner Gesundheit. Mein Bruder hielt bis vor kurzem durch, musste aber letztendlich aus verschiedenen Gründen auch seinen Hut nehmen. Somit befindet sich das Projekt nun komplett in fremden Händen. Mein Bruder konzentriert sich nun voll und ganz auf seine Krebserkrankung und ich habe ein neues Projekt vor Augen. Doch leider haben wir noch immer eine Restverschuldung bei der Kreditbank, die nun von einem Tag auf den anderen die Restschuld einfordert. Obwohl hier eine Rückzahlung bis Juli 2028 geplant war. Somit stehen wir beide vor einer privaten Insolvenz, was nicht nur die Gesundheit meines Bruders zusätzlich gefährdet würde, sondern unsere komplette Existenz bedroht. Deshalb haben uns Freunde auf "gofundme" aufmerksam gemacht. Wir sollen doch unsere Geschichte hier einmal erzählen und auf Hilfe hoffen.
Deshalb greifen wir nun nach diesem Strohhalm und schaffen es vll durch eure Hilfe unsere Existenz zu wahren und vor allem meinen Bruder weiter Kraft und Hoffnung zu schenken, für den weiteren Kampf gegen den Krebs.
Vielen Dank ❤️
Manuel
Organizer

M H
Organizer
Michelau in Oberfranken, Bayern