
Everyone deserves a life - even the weakest!
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Jeder kennt Hurghada, Luxor und Sharm el Sheikh.. es sind bekannte Touristenorte.. zu Tausenden fliegen Menschen aus aller Welt jedes Jahr dorthin.
Wunderschöne Strände, gutes Wetter und vielleicht ein unglaubliches Schnorchelabenteuer locken.
Viele Touristen verbringen ihren Urlaub in einer Bubble. Die Resorts und Hotels bieten jedem mit ein wenig Geld alles, was man braucht. Kein Grund jemals das echte, traditionsbehaftete und tierausbeutende Ägypten kennenzulernen.
Ich habe es kennengelernt. Ich habe Entspannung und Urlaub in Kairo gesucht und Ausbeutung und unvorstellbares Tierleid bekommen. Mitten im Dreck und Schmutz werden tausende von Hunde, Katzen und Pferde ihrem Schicksal überlassen. An stark befahrenen Straßen verrecken Tiere vor den Augen Vorbeifahrender. Das ganze Land hat ihr Bewusstsein für Tiere verloren.
Mein persönlicher Urlaub endete mit einem Besuch im lokalen Tierheim. In der Nacht wirkte alles noch schlimmer. In einer Ecke im Sand genau im Eingangsbereich lag ein Hund mit dem Rücken zur Wand.. nichts ungewöhnliches auf den ersten Blick, jedoch fiel mir beim genaueren Betrachten auf, dass er nur ein Bein hat. Drei der vier Beine waren abgehakt worden. Mit den Stummeln im Sand lag der kleine Wurm da.
Der Mitbegründer des Tierheims erzählte mir dann, dass viele Hunde mit abgeschnittenen Gliedmaßen/schwerst misshandelt gefunden werden - meist schon tot auf den Straßen Kairos. Hier in Ägypten ist es wohl Gang und Gebe, das angehende Tierärzte dazu angehalten werden, Experimente an lebenden "Objekten" durchzuführen. Sie werden dazu gebracht, ihre Operationstechniken an lebenden Tieren zu verfeinern. Der kleine Wurm war einer der Glücklichen, der früh genug lebend gefunden wurde. Es hat mir die Tränen in die Augen getrieben und mich fassungslos zurückgelassen.
Zurück im Apartment ist mir das Ganze nicht mehr aus dem Kopf gegangen und mein Freund und ich haben für uns entschieden, dem Kleinen zu helfen. Wir versuchen ihn nach Österreich zu bringen.
Die Überlebenschance für so einen gehandicapten Hund in Ägypten ist sehr gering, liegt, wenn nicht sogar bei Null. Über ein gutes, artgerechtes Leben brauchen wir gar nicht reden.
Die nächsten zwei Tage habe ich alles in meiner Macht stehende versucht zu organisieren. Habe Privatpersonen und Organisationen angeschrieben, Beiträge verfasst und den kleinen Wurm im Tierheim besucht und versorgt. Das Tierheim hat geholfen, soweit es konnte. Die Stummel sind noch offen, es blutet, bei dem linken vorderen Bein schaut die Spitze eines Knochens raus. Er hat Schmerzen. Die Gefahr einer Blutvergiftung ist hoch.
Ich bin an meinem kompletten Maximum.
Auch jetzt beim Schreiben treibt es mir die Tränen ins Gesicht.
Derzeit ist der erste Schritt, den kleinen Wurm nach Österreich, Wien, zu bekommen. Mit einem Flugpaten oder sonst selbst.
Danach steht die Wunderversorgung an.
Wir hoffen durch ein Röntgen abschätzen zu können, ob noch einmal operiert werden muss oder nicht.
Im nächsten Schritt müssen Prothesen für den kleinen Wurm hergestellt werden.
Das Tierheim gibt sein Bestes, um ihn bis dahin reisefertig zu machen. Die Kapazitäten sind begrenzt. Die Papiere sind im Werden.
Die Zeit rennt!
Organizer

Lena Betsch
Organizer
Vienna