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Ernst, zurück ins Leben

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GEHIRNSCHLAG 13.01.2018


Von den Ärzten aufgegeben - von der Familie zurück ins Leben geholt.


Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen, mein Name ist Angelika, ich bin die Nichte von Ernst und die Organisatorin dieses Spendenaufrufs.


Mein Onkel Ernst (geb. 21.06.1950) war gerade mal 18 Jahre alt und seine große Liebe Milena war 17, als sie schwanger wurde. Damit mein Cousin in geordneten Verhältnissen aufwachsen kann, wurde dann im engsten Familienkreis geheiratet, da kein Geld für eine große Hochzeit da war. Ein Jahr nach der Geburt meines Cousins wurde meine Tante wieder schwanger und bekam meine Cousine. So waren sie schon sehr jung eine glückliche Familie, was bis zum heutigen Tage so ist.

Ernst hat viele Jahre als Baggerfahrer gearbeitet, sein eigenes Haus gebaut, der Familie beim Bauen derer Häuser geholfen und war sein Leben lang ein Mensch, welcher immer für andere da war und geholfen hat, wo er nur konnte.

Durch die schwere körperliche Arbeit sind seine Rückenschmerzen mit den Jahren immer schlimmer geworden, weshalb er eine Umschulung zum Radio- und Fernsehelektroniker machte. Trotz der neuen Arbeit verschlimmerten sich seine Rückenschmerzen stetig, bis er dann nach unzähligen Untersuchungen die Diagnose „Morbus Bechterew“ bekam. Die Ärzte sagten ihm voraus, dass er im Rollstuhl enden wird. Ernst kam dann Mitte 40 in Frührente.

Von da an beschäftigte sich Ernst mit den verschiedensten Heilungs- und Schmerzlinderungsmethoden für Morbus Bechterew und hatte die fortlaufende Versteifung der Wirbelsäule für ihn erträglich im Griff. Auch bemerkte er bei jedem Urlaub in Kroatien, der Heimat seiner Frau, dass es ihm dort durch das mediterrane Klima viel besser geht.

Doch der nächste Rückschlag folgte, als es Milena immer schlechter ging und bei ihr 9 Bandscheibenvorfälle festgestellt wurden. Eine Operation hätte zwar die Schmerzen gelindert, sie aber in den Rollstuhl gebracht. Nur mit hohen Dosen Morphin konnte sie wenigstens ein paar Schritte laufen und so schickte man auch sie mit Anfang 50 in Frührente.

Von der Schulmedizin „austherapiert“ beschäftigte sich Ernst von nun an intensiv mit alternativen Heilmethoden, was für ihn eine neue Lebensaufgabe wurde. Dadurch konnte er auch Milena ein relativ schmerzfreies Leben ermöglichen, natürlich mit guten aber auch schlechten Tagen.

2005 erfüllten sie sich dann ihren Lebenstraum. Sie bauten in Kroatien, der Heimat von Milena, ihren Alters Ruhesitz, wo es beiden die meiste Zeit relativ gut ging. Hier fühlten sie sich einfach zuhause und kamen dann nur zu Besuch nach Deutschland.

Ernst hatte sich bis dahin so viel Wissen über alternative Heilmethoden angeeignet, wodurch er in Kroatien sehr vielen Menschen helfen konnte. Da Ernst kein kroatisch spricht, übernahm Milena den Part der Übersetzung. Da die Menschen in Kroatien oftmals auch nicht viel Geld hatten, tat er das alles deshalb komplett kostenfrei.

So hatten beide eine neue Lebensaufgabe gefunden. Sie waren glücklich und zufrieden.

Doch dann veränderte der 13.01.2018 nachts um 02.00 Uhr alles. 
Bei einem Besuch in Deutschland hatte Ernst einen sehr schweren Hirnschlag, weshalb er nachts in Günzburg notoperiert werden musste und daraufhin ins Komma fiel. Seid diesem Tag ist nichts mehr, wie es früher war, bis auf die Liebe und den Zusammenhalt der gesamten Familie.

Nachdem Ernst sechs Wochen lang im Koma lag, teilten die Ärzte Milena mit, dass es wohl besser wäre, die Maschinen abzustellen. Denn selbst wenn er wieder aufwachen würde, würde ihn ein Leben im Wachkoma erwarten. Die Ärzte sagten, dass sein Gehirn so großen Schaden genommen hat, dass er nie wieder selbstständig atmen, schlucken und essen könnte und er wohl auch niemanden mehr erkennen würde.

Doch war es für die ganze Familie keine Option unseren "Helden" aufzugeben, weshalb er nach Neresheim in eine Klinik für schwer Hirnverletzte Patienten verlegt wurde.

Ende Februar wachte Ernst tatsächlich aus dem Koma auf und da begann unsere "Reise Gehirnschlag".
Milena mietete sich eine kleine Wohnung in Neresheim um jeden Tag bei ihrem "Erni" sein zu können und ihn in der beginnenden Reha zu unterstützen. Er lernte wieder selbstständig zu atmen, zu schlucken und zu essen.

Nach ein paar Wochen sollte Ernst dann entlassen werden. Die Ärzte sagten Milena, dass sie nichts mehr für ihn tun können und dass sie sich um einen Platz im Pflegeheim bemühen solle. Doch auch das kam für Milena überhaupt nicht in Frage. Also wurde im Eiltempo in ihrem alten Haus in Buch, welches mein Cousin bewohnt und in welchem sie eine kleine Wohnung (für Besuche in Deutschland) hatten, so umgebaut, dass Ernst nach Hause kommen konnte.

Das ist jetzt drei Jahre her. Seitdem kümmert sich Milena 24 Stunden am Tag liebevoll um ihren Erni. Milena ist inzwischen 69 Jahre alt und Ernst feierte am 21.06.2020 seinen 70 Geburtstag. Außerdem feierten sie 2019 ihre goldene Hochzeit.

Ernst sitz seither zwar im Rollstuhl, da seine linke Seite leider noch nicht funktioniert, aber er kann alleine auf dem Sofa sitzen, er kann mit Hilfe eines Stehtisches stehen, er fährt in einem speziellen Trainingsgerät Fahrrad und will unbedingt wieder laufen.
Ernst erkennt uns alle, er isst und trinkt selbstständig und er kommt jeden Tag ein Stück weit mehr ins Leben zurück. Natürlich gibt es auch immer wieder Rückschläge, wie epileptische Anfälle, Bluthochdruck, Probleme mit den Augen oder aber Verschlechterung seines Zustandes durch falsche Behandlungsmethoden in den Rehas (unglaublich aber wahr).

Aber er kämpft mit seinem unglaublichen Willen weiter und hat trotz allem, immer einen lustigen Spruch auf Lager und baut Milena auch immer wieder auf, wenn sie nicht mehr weiter weiß.

Die größte Unterstützung bekommen Ernst und Milena von ihren beiden Kindern Jürgen und Manuela. Jürgen wohnt gleich neben an, aber Manuela wohnt im 40 Kilometer entfernten Burgau. Trotzdessen fährt sie jeden zweiten Tag nach der Arbeit um 17.00 Uhr nach Buch und bleibt bis um 22.00 Uhr um ihre Eltern zu unterstützen wo sie nur kann.

Da ich selbst bei einem Pflegedienst beschäftigt bin und Ernst zu meinen Patienten gehört, unterstütze ich sie in der ambulanten Hauswirtschaft, wodurch ich natürlich viel mitbekomme, was die ganzen Hintergründe mit Ärzten, Physiotherapien, Rehas und der Bürokratie dahinter betrifft.

Seit 3 Jahren unternehmen wir nun alles um Ernst wieder ein Leben zu ermöglichen, welches er nach den Aussagen der Ärzte schon gar nicht mehr hätte. Leider ist das oftmals nicht immer einfach, da viele Therapien von der Krankenkasse nicht übernommen werden, genauso wie einige Gerätschaften. Natürlich wird vieles auch von der Krankenkasse übernommen aber selbst hier braucht man oftmals einen langen Atem und muss hartnäckig darum bitten.

Aber langsam ist vorallem Milena am Limit. Ihre gesundheitliche Verfassung ist schließlich auch nicht die Beste und oft fehlt ihr einfach körperlich die Kraft, um Ernst zum Beispiel umzusetzen oder mit ihm das Aufstehen zu üben. Eine Vollzeit Pflegekraft wäre ihr eine enorme Hilfe, allerdings kann sie sich diese hier in Deutschland leider nicht leisten. Denn ihre Renten reichen gerade so, um über die Runden zu kommen und ihre Ersparnisse sind jetzt leider durch die Zuzahlungen für Medikamente, für verschiedenste Therapien und auch für den Einbau eines speziellen Drehstuhles für das Auto, usw., aufgebraucht.

Aus diesem Grund möchten Milena und Ernst jetzt im Frühjahr wieder nach Kroatien in ihr Zuhause. Damit wäre vieles finanziell einfacher und sie könnten sich dort auch um eine Pflegekraft bemühen. Auch gesundheitlich würde es Ernst mit Morbus Bechterew in Kroatien deutlich besser gehen. Zudem möchte Milena ihren Kindern wieder ein normales Leben ermöglichen und auch ihre eigene Lebenssituation ist in ihrer momentanen Wohnung sehr beengt, da sie ja nur für kurze Aufenthalte in Deutschland gedacht war und auch die speziellen Geräte für Ernst brauchen leider sehr viel Platz.

Da sie jetzt aber über 3 Jahre nicht in ihrem Haus in Kroatien waren, muss dort natürlich auch alles behindertengerecht umgebaut werden und aufgrund der langen Abwesenheit liegt dort auch vieles im Argen. Was die Arbeit angeht, hilft natürlich die ganze Familie mit (soweit das Corona bedingt möglich ist).



Diesen Spendenaufruf habe ich in der Hoffnung erstellt, viele Menschen mit Mitgefühl und Herz zu erreichen, die bereit sind, zwei herzensguten Menschen zu helfen, die anderen selbst immer geholfen haben, wo sie nur konnten.

Jedem einzelnen danke ich von ganzem Herzen für jeden einzelnen Euro.
Auch wenn sie nicht in der Lage sein sollten, etwas zu spenden, wären wir ihnen sehr dankbar, wenn sie uns trotzdem unterstützen und diese Kampagne teilen.

Bitte vergessen sie nie, dass Gesundheit das wichtigste im Leben ist und ich wünsche ihnen, dass sie, vorallem in der momentanen Situation, gesund bleiben!

Ernst, Milena, Manuela, Jürgen und die ganze Familie.






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    Vöhringen, Bayern
    Manuela Osterried-Ludewig
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    Kim Koller
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