
Entlastung einer 4xMama während Chemotherapie
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Wie viele Frauen weltweit und beide meiner Grossmütter damals, kämpfe auch ich momentan einen ganz speziellen Kampf: Den Kampf gegen Brustkrebs. Glücklicherweise aber gibt es im Jahr 2025 eine zielgerichtete und vielversprechende Therapie mit sehr guten Überlebenschancen. Vor über 60 Jahren, als meine Grossmutter Frieda den Kampf führte, gab es noch keine Chemotherapie und die damaligen Therapiemethoden, die bei ihr angewandt wurden, mussten später als nicht zweckdienlich über den Haufen geworfen werden und führten nicht zum Erfolg. Als Frieda genauso alt war, wie ich jetzt, verlor sie den Kampf und hinterließ drei kleine Kinder und einen Ehemann.
Wie ihr wisst, haben Ruedi und ich auch noch kleine Kinder, 3, 4, 5 und 11 Jahre alt. Nur schon derentwegen möchte ich als Siegerin aus diesem Kampf herausgehen. Zum Glück steht mir die fortschrittliche Behandlung am Tumor- und Brustzentrum Ostschweiz in St. Gallen offen und ich darf dank dieser Therapie auf einen glücklichen Ausgang hoffen.
Ich bin unendlich dankbar, dass ich mir dank der guten Schweizer Krankenkasse keine Sorgen um die Finanzierung dieser Therapie machen muss.
Trotzdem ist diese Krankheit mit erheblichen finanziellen Folgen verbunden, da ich zurzeit ja krankheitshalber nicht arbeiten kann und weil ich als Immobilienmaklerin als Freelancerin und als Game Masterin in einem Escape Room nur im Stundenlohn angestellt war, bekomme ich leider auch kein Krankentaggeld. Das heißt, wir müssen nun mit weniger Lohn höhere Kosten decken, denn während meiner Therapien muss die Kinderbetreuung trotzdem sichergestellt sein, und es fallen Kosten für einen Babysitter an. Gelegentlich brauchen wir auch Hilfe im Haushalt, da während der geschwächten Zeit der Chemotherapie vieles liegen bleibt und ich oftmals überfordert bin mit den Wäschebergen, die immer nur grösser zu werden scheinen und den anstrengenden Tänzchen mit dem Staubsauger.
Bisher hat uns die Krebsliga etwas unter die Arme gegriffen und die Tage der Chemotherapie waren gedeckt, doch bald kommt die Brustoperation, wo ich einige Tage am Stück in der Klinik sein werde und nicht zu den Kindern schauen kann. Auch während der Bestrahlung, die für 3 Wochen täglich eine Fahrt nach St. Gallen ins Tumor-und Brustzentrum fordert, brauche ich Entlastung zuhause, damit der Alltag für meine Kinder, die schon zur Schule und in den Kindergarten gehen, normal weiterlaufen kann und für sie ein Mittagessen auf dem Tisch steht, wenn sie über Mittag nach Hause kommen. Auch nach der Bestrahlung stehen noch immer alle drei Wochen Antikörperinfusionen an und es werden engmaschige Kontrollen fällig.
Da unsere Freunde über zwei Kontinente und in der ganzen Schweiz verteilt sind und uns zwar gerne unterstützen würden, aber eben zu weit weg wohnen, um persönlich zu helfen, wurde der Wunsch geäussert von einem gofundme-Account. Hier könnt ihr uns, wenn es euch ein Anliegen ist, unter die Arme greifen mit einem gespendeten Betrag, für den wir dann unsere liebe Babysitterin Rahel Ammann oder die Haushalthilfe engagieren und sie uns vor Ort helfen können.
Schon im Voraus möchte ich mich für die allfällige Hilfe von Herzen bedanken.
Auch schon die vielen Nachrichten und lieben Kommentare auf Facebook haben mich sehr gefreut und aufgebaut, als es noch schwierig zu begreifen war, was gerade passiert.
Vor dem Krebs hatte ich eigentlich keine Angst, vor all dem Organisatorischen und meiner geminderten Kraft jedoch schon. So war der Alltag mit unseren Kindern vorher schon anspruchsvoll und kaum konnte ich mir vorstellen, dies alles erheblich geschwächt auch noch zu schaffen. In Tat und Wahrheit ist es auch kaum zu schaffen, darum wähle ich diesen Weg, um uns mehr Entlastung leisten zu können. Ruedi kann ich auch nicht mehr aufbürden, da seine Arbeit als Elektriker in der Instandhaltung einer Schweizer Grossmetzgerei sowieso schon sehr anstrengend ist und die Schichtarbeit sehr kräftezehrend ist. Zudem betreiben wir unseren Mittelaltermarktstand weiter, der uns zwar auch Kraft kostet, für uns aber eine wichtige Einnahmequelle und auch eine Herzensangelegenheit ist, treffen wir doch dort unsere liebsten Menschen und zählen viele von ihnen zu unseren echten Freunden. Die fröhliche Atmosphäre an einem Mittelaltermarkt tut Ruedi sehr gut, da er einmal dem strengen Alltag entfliehen und etwas Lockerheit geniessen kann. Von den vielen positiven Begegnungen und wertvollen Gesprächen können wir dann wieder eine ganze Weile zehren. Darum haben wir uns entschieden, einzelne Märkte, abgestimmt auf meinen Chemo-Kalender in den Pausewochen durchzuführen.
Über Facebook und Instagram informiere ich auch hie und da über den Fortschritt meiner Therapie und wie ich diese Reise erlebe. Falls ihr dort noch nicht mit mir befreundet seid und auch gerne Updates haben möchtet, könnt ihr mich gerne hinzufügen oder mir folgen über diese Links:
Hier einmal eine Zusammenfassung:
Am Sonntag, den 1. Dezember 2024, dem 1. Advent entdeckte ich morgens vor dem Spiegel zwei Dellen in der Brust, wenn ich die Arme nach oben hob. Mit den Armen nach unten sah jedoch alles normal aus. Wie ich das auch bei allen anderen medizinischen Unklarheiten so mache als Mama von 4 Kindern, die stets irgendein kleines oder grösseres Wehwehchen haben, befragte ich sogleich Dr. Google. Der kam mal wieder mit der Antwort Krebs hervor, wie er es schon einige Male fälschlicherweise bei meinen anderen Recherchen tat. Diesmal jedoch schien es mir plausibel. Wenn sich ein Tumor bilde, ziehe er manchmal Gewebe zusammen, wodurch sich eine Delle in der Brust bilden könne. Als Anzeichen für Brustkrebs kannte ich dies zwar noch nicht und konnte es kaum glauben, dass ich die möglichen Anzeichen für Brustkrebs noch nie alle in Erfahrung gebracht hatte, war mein Risiko an Brustkrebs zu erkranken ja ziemlich hoch, da beide meiner Grossmütter daran gestorben sind. Wenigstens jetzt war ich geistesgegenwärtig und dank Dr. Google dem Übel trotzdem auf der Spur. Weder Angst, Verleugnung, noch Entsetzen machte sich breit, nein, ich war ganz ruhig und nahm mein Schicksal an. Bevor noch weitere Tests gemacht wurden, war es mir schon klar, dass ich an Brustkrebs erkrankt bin. Sogleich teilte ich Ruedi diese Nachricht mit, obwohl es erst etwa 7 Uhr früh war und er gerade einen winterlichen Mittelaltermarkt hatte mit unserem Stand.
Wenn diese Einziehungen von einem Tumor kämen, müsste dort ja auch der Tumor sitzen und so suchte ich tastend nach einem Knoten in der Brust. Voilà, da war das Geschwür. Ich ertastete tatsächlich eine Verdickung, die jedoch nur schwer schätzbar war. Die Abgrenzung des harten Gewebes war etwas schwierig auszumachen, doch schätzte ich diese Verhärtung etwa auf 1.5 Zentimeter. Im Spiegel sah ich auch noch eine weitere, kleinere Unebenheit an der Brust und auch da, wenn ich genau dort reindrückte, konnte ich einen kleinen harten Knoten wahrnehmen. Meine Gewissheit war nun schon so gross, dass ich gleich am nächsten Morgen einen Termin im Brustzentrum in Münsterlingen abmachte und auch gleich für denselben Tag noch bekam. Beim Ultraschall wurde bestätigt, was sich schon als Realität in meinem Leben festgesetzt hatte. Nur sollte ich mehrere Wochen nun auf einen Termin zu Mammografie warten, was mir gar nicht passte. So griff ich wieder zum Telefon und wollte Röntgeninstitut um Röntgeninstitut abklappern, bis ich einen baldigen Termin zur Mammografie bekäme. Beim ersten Telefon wurde ich aber schon so zuvorkommend behandelt und bekam sogleich für dem Folgetag einen Termin zur Mammografie und anschliessender Biopsie bei einer Brustkrebsspezialistin im Tumor-und Brustzentrum Ostschweiz in St. Gallen.
So fügte ich mich meinem Schicksal und tat alles Mögliche, um schnellstmöglich alle Details zu erfahren und zusammen mit meiner Onkologin einen Schlachtplan erstellen zu können. In rasantem Tempo wurde der Krebstypus ausfindig gemacht und in höchster Eile mit der Chemotherapie begonnen, da es sich als ein sehr schnell wachsender Krebs herausstellte, der auch sehr schnell streuen würde. Alles sah so aus, als ob es ein erblich bedingter Brustkrebs sei und meine Ärztin bereitete mich darauf vor, dass mir wohl beide Brüste abgenommen werden müssen, sowie die Eierstöcke entfernt werden. Dies musste aber zuerst noch mittels Gentests belegt werden, da man nicht das Risiko eingehen wollte, diese Schritte unnötigerweise zu treffen. So wurde die Chemotherapie der Operation vorgezogen und ich begab mich auf diese spezielle Reise zur Genesung. Im 3-Wochen-Zyklus ging es fortan langsam, Schritt für Schritt vorwärts. In der ersten Woche erhalte ich seither eine grosse Chemo mit allen 3 Chemomedikamenten, dann eine kleine Chemo mit nur einem Medikament und darauf folgt immer die herbeigesehnte Pausewoche, wo ich mich jeweils wieder ziemlich gut erhole.
Es stellte sich heraus, dass ich einen Brustkrebs des Typen HER 2 3+habe, was ein sehr aggressiver und schnell wachsender Typus ist, für den es aber eine gezielte Therapie gibt, da er auf Antikörper reagiert. Durch das früher Erkennen konnte ich die Therapie bereits bei einer Tumorgrösse von 1,8 cm, etwa der Grösse einer Kirsche, starten. Die grosse Erleichterung folgte, als die Gentests ergaben, dass es sich zwar um eine genetische Vererbung handeln könnte, jedoch nicht eine der gefürchteten, bekannten Genkombinationen ist, bei der die vorsorgliche Entfernung der Brüste und Eierstöcke nötig ist. Es wird nur zu einer brusterhaltenden Operation kommen und die Eierstöcke bleiben mir auch. Zudem gab es auch für meine Tochter und meine drei Schwestern Entwarnung und ihr Risiko zu erkranken ist nicht derart gross, wie zu Beginn befürchtet. Darüber bin ich unheimlich froh.
In regelmässigen Abständen werden die Tumore gemessen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen. Beim ersten Ultraschall erwarteten die Ärzte ein besseres Resultat, waren die Tumore doch noch keinen Millimeter geschrumpft. Ich durfte mich aber damit trösten, dass sie auch nicht gewachsen waren. Bei der zweiten Messung vor ein paar Wochen war immerhin eine geringere Dichte des Tumorgewebes festzustellen. Der grosse Tumor war in der Mitte gewissermassen implodiert, sodass man erkennen konnte, dass er eigentlich aus drei Tumoren bestand, die zusammengewachsen waren. Dies war dann doch ein Zeichen, dass die Therapie anschlägt und ich bin zuversichtlich für die nächste Woche, wo wieder eine Untersuchung bei der Chirurgin ansteht. Dann wird sie mir auch genaueres über die Operation verraten.
Als Folge des nur mässigen Rückgangs des Krebses wurden mir zwei zusätzliche Chemozyklen auferlegt und muss nun im gesamten 8 Zyklen à drei Wochen absolvieren und eventuell nach der Operation und der Bestrahlung zusammen mit der Antikörperinfusion für ein weiteres halbes Jahr noch etwas Chemo verabreicht bekommen. Dies wird aber erst anhand des Befundes nach der Operation entschieden. Dann nämlich wird das herausgeschnittene Gewebe und ein Lymphknoten genauestens untersucht. Ist der Lymphknoten frei von Krebszellen, bedeutet dies, der Krebs habe noch nicht metastasiert. Das ist das Ergebnis, worauf ich hoffe und auch fest vertraue.
Ich werde euch über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Bis dahin, macht’s gut, bis dann!
Liebe Grüsse, Anina
Like many women around the world and both of my grandmothers at the time, I am currently fighting a very special battle: the fight against breast cancer. Fortunately, however, there will be a targeted and promising therapy in 2025 with very good chances of survival. More than 60 years ago, when my grandmother Frieda fought the fight, there was no chemotherapy and the therapy methods used at that time had to be thrown out of the window later as not appropriate and did not lead to success. When Frieda was the same age as I am now, she lost the fight and left behind three small children and a husband.
As you know, Ruedi and I also have small children, 3, 4, 5 and 11 years old. Just because of that, I want to come out of this fight as a winner. Fortunately, the advanced treatment at the Tumor and Breast Center Eastern Switzerland in St. Gallen is open to me and I can hope for a happy outcome thanks to this therapy.
I am infinitely grateful that I don't have to worry about financing this therapy thanks to the good Swiss health insurance. Nevertheless, this illness is associated with considerable financial consequences, as I cannot work at the moment due to illness and because I was only employed as a real estate agent as a freelancer and as a game master in an escape room on an hourly basis, I unfortunately do not receive a daily sickness allowance. This means that we now have to cover higher costs with less pay, because childcare still has to be ensured during my therapies, and there are costs for a babysitter. Occasionally we also need help in the household, because during the weakened time of chemotherapy a lot is left behind and I am often overwhelmed with the mountains of laundry, which only seem to get bigger and bigger, and the strenuous dances with the vacuum cleaner. So far, the Cancer League has given us a helping hand and the days of chemotherapy were covered, but soon the breast operation will come, where I will be in the clinic for a few days at a time and cannot look at the children. Even during the radiation, which requires a trip to St. Gallen to the Tumor and Breast Center every day for 3 weeks, I need relief at home so that everyday life can continue normally for my children, who are already going to school and kindergarten, and there is lunch on the table for them when they come home for lunch. Even after irradiation, antibody infusions are still due every three weeks and close monitoring is due. Since our friends are spread over two continents and all over Switzerland and would like to support us, but live too far away to help personally, the wish was expressed by a gofundme account. Here you can, if it is a matter of concern to you, help us with a donated amount, for which we can then hire our dear babysitter Rahel Ammann or the domestic help and they can help us on site. I would like to thank you in advance for any help from the bottom of my heart. The many messages and lovely comments on Facebook also made me very happy and uplifted me when it was still difficult to understand what was happening. I wasn't really afraid of cancer, but I was afraid of all the organizational stuff and my reduced strength. So everyday life with our children was already demanding before and I could hardly imagine that I would be able to do all this considerably weakened. In fact, it is hardly manageable, which is why I choose this path in order to be able to afford us more relief. I can't burden Ruedi anymore either, because his work as an electrician in the maintenance of a large Swiss butcher's shop is already very exhausting anyway and the shift work is very exhausting. In addition, we continue to run our medieval market stall, which also costs us energy, but is an important source of income for us and also a matter of the heart, as we meet our dearest people there and count many of them among our real friends. The cheerful atmosphere at a medieval market is very good for Ruedi, as he can escape the strict everyday life and enjoy some looseness. We can then draw on the many positive encounters and valuable conversations for quite a while. That's why we decided to hold individual markets, coordinated with my chemo calendar, during the break weeks. Via Facebook and Instagram I also inform here and there about the progress of my therapy and how I experience this journey. If you are not friends with me there yet and would like to have updates, you are welcome to add me or follow me via these links:
Sincerely, Anina
Organizer

Anina Bolt
Organizer
Müselbach, SG