ein Dreirad für eine MS-Kranke

Hallo, ich bin Silke, bin 53 Jahre alt und habe seit meinem 27. Lebensjahr Multiple Sklerose. Im Laufe der Jahre hat sich die Krankheit sehr verschlechtert und das Laufen fällt mir immer schwerer. Als ich 34 Jahre alt war und meine Kinder 6, 8 und 10 Jahre alt waren, trennte sich mein Mann von mir und ich musste mein Leben als alleinerziehende Mutter neu sortieren. Ich hatte die spontane Idee mir ein Dreirad zu kaufen, was mir sehr dabei half Einkäufe zu erledigen, meine Kinder jeden Tag zur Schule zu bringen, meine Muskulatur durch das Fahren zu trainieren (was bei dieser Krankheit essentiell ist) und trotz meiner Behinderung mitten im Leben zu sein. Es gab mir ein gutes Gefühl, meinem Muttersein trotz Einschränkungen gerecht zu werden.

Inzwischen sind meine Kinder erwachsen und bauen sich ihr eigenes Leben auf. Ich benutze je nach Befindlichkeit, einen Rollstuhl, Rollator oder eine Unterarmgehstütze. Mein Dreirad kann ich seit etwa einem halben Jahr nicht mehr nutzen, da mein rechtes Bein inzwischen so schwach ist, dass mir der Aufstieg auf das Dreirad nicht mehr möglich ist. Dies würde sich natürlich ändern, wenn ein flacherer Einstieg wie beim Modell Maxi Comfort möglich wäre.

Ich konnte dieses Dreirad im Laden bereits ausprobieren und es ist ein großartiges Gefühl wieder Fahrrad zu fahren. Meine Krankengymnastin befürwortet den Kauf des Dreirads sehr. Radfahren lockert die Spastik in den Beinen und stärkt die Muskulatur und das Gleichgewicht.

Ich merke deutlich die Auswirkungen der fehlenden Bewegung, welche mit dem Abbau der Muskulatur zusammenhängt , ich spüre seit einem halben Jahr wie meine Gehfähigkeit abnimmt. Das beunruhigt mich sehr. Ich habe mich mit Hilfe einer Sozialarbeiterin,an verschiedene Stiftungen gewandt. Jedoch sind die Möglichkeiten inzwischen ausgeschöpft und es fehlen noch 3000 €.

Falls es gelingt genug Spenden zu sammeln, könnte ich weiterhin aktiv mobil sein und mich jeden Tag an der frischen Luft bewegen. Zudem wirke ich dadurch dem Abbauprozess der Muskulatur entgegen. Radfahren im nahegelegenen Park genieße ich sehr und fühle mich frei und unbeschwert. Das vertreibt viele trübe Gedanken und macht mich glücklich. Das fehlt mir sehr. Ich wünsche mir wieder Radfahren zu können.