
Hilfe für blinde Freundin - Ein Dach für Doerthe
Donation protected
Ich starte diesen Spendenaufruf für eine sehr gute Freundin. Doerthe leidet seit ihrem zehnten Lebensjahr an Diabetes Typ 1. Mit 14 sagten die Ärzte, sie würde wahrscheinlich keine 30 werden – heute ist sie 60. Leider war ihr Diabetes nie richtig einstellbar, phasenweise hat sie alle 20-30 Minuten ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren müssen, weil dieser unvorhersehbar schwanken kann. Ein implantierter Sensor hat hier mittlerweile Abhilfe schaffen können, sodass sie sich zumindest nicht mehr dauernd für die Bluttests stechen muss.
Inzwischen kämpft sie zunehmend mit den langfristigen Folgen ihrer Erkrankung: chronische Nervenschmerzen und Taubheitsgefühle, Durchblutungsstörungen vor allem in den Beinen, und, akut die belastendste Folge, ihre inzwischen so gut wie vollständige Erblindung. Als ich sie vor über 20 Jahren kennenlernte, war sie bereits auf einem Auge blind, auf dem anderen hatte sie noch etwa 30 % Sehkraft. Inzwischen ist davon beinahe nichts mehr übrig. Rechtlich betrachtet ist sie blind; nur bei sehr guten Lichtverhältnissen und großen Kontrasten kann sie noch schemenhaft etwas erkennen. Ein Zustand, der für die meisten normal Sehenden unvorstellbar ist, für sie aber noch einen großen Unterschied bedeutet.
Da Doerthe aufgrund ihrer Erkrankung und damit einhergehenden Behinderung schon lange erwerbsunfähig ist, hielt sie vor inzwischen ca. 18 Jahren nichts mehr in Deutschland. Auch chronisch Kranke dürfen schließlich Träume haben, und so ist sie nach Irland ausgewandert. Es war nicht immer leicht, aber sie hat sich durchgebissen. Sie war so lange wie möglich noch kreativ aktiv, hat fotografiert, gestempelt und Seidenmalereien angefertigt. Außerdem engagierte sie sich im Community Garden ihres neuen Wohnorts. Das alles ist ihr nun wegen ihrer Blindheit nicht mehr möglich, und die Corona-Pandemie hat auch die sozialen Kontakte stark zurückgefahren.
Wer sich fragt, wie eine chronisch kranke, blinde Frau alleine in Irland zurechtkommt: Sie wird von Freunden so gut wie möglich unterstützt und hat einen sogenannten Carer. Die Versorgung pflege- oder betreuungsbedürftiger Menschen in Irland läuft größtenteils über das Carer-System, bei dem Angehörige finanzielle Unterstützung für die Pflege und Betreuung erhalten. Ihr letzter Carer, bei dem sie auch eine Weile wohnte, wurde allerdings in den letzten Jahren selbst zunehmend zum Pflegefall. Er lebt inzwischen in einem Pflegeheim.
Vor Beginn der Corona-Pandemie hat sie also ihr Erspartes zusammengekratzt und sich ein Eigenheim in Form eines kleinen Holzhauses gekauft, das näher am Wohnort ihres aktuellen Carers aufgebaut wurde. Das hat, u.a. durch die Pandemie, sehr viel länger gedauert als erwartet, aber inzwischen ist es so gut wie fertig, nur das Dach fehlt noch. Derzeit ist provisorisch eine Plane angebracht, damit es überhaupt bewohnbar ist. Im alten Haus, das sie sich mit dem letzten Carer geteilt hatte, konnte sie nicht mehr bleiben, da sie dort sehr viel mehr auf sich allein gestellt gewesen wäre.
Nun kam die Hiobsbotschaft: die Firma, die das Holzhaus geliefert hat, ist pleite. Ihr bestelltes und bereits bezahltes Dach wird nicht mehr geliefert werden. Sie muss nun also einen Dachdecker kommen lassen, sonst hat sie im wahrsten Sinne des Wortes im kommenden Winter kein Dach über dem Kopf, und wenn die provisorische Lösung versagt, verliert sie alles.
Wer sich einmal länger mit Doerthe unterhält, kommt nicht umhin, die hartnäckige Verbissenheit zu bemerken – und zu bewundern –, mit der sie sich an ihren Optimismus klammert und aus all den Zitronen Limonade macht, die ihr das Leben so vor die Füße wirft. Wenn ich jemals einen Menschen getroffen habe, dem ich eine Kämpfernatur attestieren würde, dann ist es Doerthe. Dabei ist sie aber kein Ellbogenmensch, sondern im Gegenteil selbst empathisch und großzügig und hat trotz aller Widrigkeiten ihren Humor nicht verloren.
Die letzten Jahre haben ihr dennoch spürbar zugesetzt und deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn einige von euch bereit wären, einem wirklich lieben Menschen finanziell unter die Arme zu greifen. Wer gerade dabei ist, sein verbliebenes Augenlicht endgültig zu verlieren, sollte nicht auch noch um die vertraute Umgebung fürchten müssen. Eine Orientierung ohne visuellen Anker ist ohnehin schon schrecklich schwer, vor allem für jemanden, der sein bisheriges Leben zwar schon lange stark sehbehindert, aber eben doch noch sehend geführt hat. Noch hilft ihr das letzte bisschen Sehkraft, sich im Holzhaus zurechtzufinden und sozusagen eine Karte in ihrem Kopf zu zeichnen für die Zeit, wenn sie gar nichts mehr sehen wird. Ein Verlust dieses Hauses würde eine völlig neue, unbekannte Umgebung mit noch weniger Augenlicht bedeuten, denn die Erblindung schreitet stetig voran – vom Verlust des bisher investierten Geldes und dem psychologischen Tiefschlag einmal abgesehen.
Über Veränderungen, Fortschritte etc. halte ich euch regelmäßig auf dem Laufenden (z. B. wartet sie noch auf einen Kostenvoranschlag des Dachdeckers). Danke an alle, die sich an der Hilfe beteiligen! Jeder Euro hilft!
Inzwischen kämpft sie zunehmend mit den langfristigen Folgen ihrer Erkrankung: chronische Nervenschmerzen und Taubheitsgefühle, Durchblutungsstörungen vor allem in den Beinen, und, akut die belastendste Folge, ihre inzwischen so gut wie vollständige Erblindung. Als ich sie vor über 20 Jahren kennenlernte, war sie bereits auf einem Auge blind, auf dem anderen hatte sie noch etwa 30 % Sehkraft. Inzwischen ist davon beinahe nichts mehr übrig. Rechtlich betrachtet ist sie blind; nur bei sehr guten Lichtverhältnissen und großen Kontrasten kann sie noch schemenhaft etwas erkennen. Ein Zustand, der für die meisten normal Sehenden unvorstellbar ist, für sie aber noch einen großen Unterschied bedeutet.
Da Doerthe aufgrund ihrer Erkrankung und damit einhergehenden Behinderung schon lange erwerbsunfähig ist, hielt sie vor inzwischen ca. 18 Jahren nichts mehr in Deutschland. Auch chronisch Kranke dürfen schließlich Träume haben, und so ist sie nach Irland ausgewandert. Es war nicht immer leicht, aber sie hat sich durchgebissen. Sie war so lange wie möglich noch kreativ aktiv, hat fotografiert, gestempelt und Seidenmalereien angefertigt. Außerdem engagierte sie sich im Community Garden ihres neuen Wohnorts. Das alles ist ihr nun wegen ihrer Blindheit nicht mehr möglich, und die Corona-Pandemie hat auch die sozialen Kontakte stark zurückgefahren.
Wer sich fragt, wie eine chronisch kranke, blinde Frau alleine in Irland zurechtkommt: Sie wird von Freunden so gut wie möglich unterstützt und hat einen sogenannten Carer. Die Versorgung pflege- oder betreuungsbedürftiger Menschen in Irland läuft größtenteils über das Carer-System, bei dem Angehörige finanzielle Unterstützung für die Pflege und Betreuung erhalten. Ihr letzter Carer, bei dem sie auch eine Weile wohnte, wurde allerdings in den letzten Jahren selbst zunehmend zum Pflegefall. Er lebt inzwischen in einem Pflegeheim.
Vor Beginn der Corona-Pandemie hat sie also ihr Erspartes zusammengekratzt und sich ein Eigenheim in Form eines kleinen Holzhauses gekauft, das näher am Wohnort ihres aktuellen Carers aufgebaut wurde. Das hat, u.a. durch die Pandemie, sehr viel länger gedauert als erwartet, aber inzwischen ist es so gut wie fertig, nur das Dach fehlt noch. Derzeit ist provisorisch eine Plane angebracht, damit es überhaupt bewohnbar ist. Im alten Haus, das sie sich mit dem letzten Carer geteilt hatte, konnte sie nicht mehr bleiben, da sie dort sehr viel mehr auf sich allein gestellt gewesen wäre.
Nun kam die Hiobsbotschaft: die Firma, die das Holzhaus geliefert hat, ist pleite. Ihr bestelltes und bereits bezahltes Dach wird nicht mehr geliefert werden. Sie muss nun also einen Dachdecker kommen lassen, sonst hat sie im wahrsten Sinne des Wortes im kommenden Winter kein Dach über dem Kopf, und wenn die provisorische Lösung versagt, verliert sie alles.
Wer sich einmal länger mit Doerthe unterhält, kommt nicht umhin, die hartnäckige Verbissenheit zu bemerken – und zu bewundern –, mit der sie sich an ihren Optimismus klammert und aus all den Zitronen Limonade macht, die ihr das Leben so vor die Füße wirft. Wenn ich jemals einen Menschen getroffen habe, dem ich eine Kämpfernatur attestieren würde, dann ist es Doerthe. Dabei ist sie aber kein Ellbogenmensch, sondern im Gegenteil selbst empathisch und großzügig und hat trotz aller Widrigkeiten ihren Humor nicht verloren.
Die letzten Jahre haben ihr dennoch spürbar zugesetzt und deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn einige von euch bereit wären, einem wirklich lieben Menschen finanziell unter die Arme zu greifen. Wer gerade dabei ist, sein verbliebenes Augenlicht endgültig zu verlieren, sollte nicht auch noch um die vertraute Umgebung fürchten müssen. Eine Orientierung ohne visuellen Anker ist ohnehin schon schrecklich schwer, vor allem für jemanden, der sein bisheriges Leben zwar schon lange stark sehbehindert, aber eben doch noch sehend geführt hat. Noch hilft ihr das letzte bisschen Sehkraft, sich im Holzhaus zurechtzufinden und sozusagen eine Karte in ihrem Kopf zu zeichnen für die Zeit, wenn sie gar nichts mehr sehen wird. Ein Verlust dieses Hauses würde eine völlig neue, unbekannte Umgebung mit noch weniger Augenlicht bedeuten, denn die Erblindung schreitet stetig voran – vom Verlust des bisher investierten Geldes und dem psychologischen Tiefschlag einmal abgesehen.
Über Veränderungen, Fortschritte etc. halte ich euch regelmäßig auf dem Laufenden (z. B. wartet sie noch auf einen Kostenvoranschlag des Dachdeckers). Danke an alle, die sich an der Hilfe beteiligen! Jeder Euro hilft!
Organizer
Corinne Hocke
Organizer
Leipzig, Sachsen