Domenik braucht Unterstützung

Hallo,

ich bin Claudia, die Mutter von Domenik. Domenik ist 28 Jahre alt und Autist und liegt seit dem 27.01.25 im Krankenhaus wegen einer sehr aggressiven Krebserkrankung. Ich bin fast täglich im Krankenhaus um Domenik zu unterstützen und ein wenig zu Vermitteln, denn es fällt Domenik manchmal schwer zu beschreiben, was gerade los ist oder was er für aktuelle Beschwerden hat. Andersherum erkläre ich Domenik, was die Ärzte gerade planen oder die einzelnen Behandlungen etc. Da ich täglich über 160 Kilometer fahren muss um bei ihm zu sein, benötigen wir Unterstützung. Domeniks Papa starb 2017 nach langer Krankheit und Domenik hat bei seiner Pflege geholfen wo er konnte, ein Großteil seiner Kindheit und Jugend war komplett anders als in anderen Familien, doch Domenik hat das gestärkt und hilft ihm heute sogar. Er ist eine Seele von Mensch, er hatte es nie wirklich leicht. Schon früh zeigte er Entwicklungsverzögerungen und musste von einer Regelgrundschule dann in eine Förderschule und von dort kurze Zeit später in eine Schule für Kinder mit Beeinträchtigungen (Schule am Markt " in Süderbrarup. Von dort hat er als einer der ersten Jugendlichen am "Inge" Programm teilgenommen, ein Projekt der Schule am Markt, an dem die Schüler im BBZ integriert werden und von dort eine Berufsvorbereitung durchlaufen. Domenik hatte schon dort den Willen, nicht in die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu müssen und hat dann mithilfe vom IFD (Integrationsfachdienst) in Schleswig und dem persönlichen Budgets, Praktika gemacht in verschiedenen Betrieben und hat auch in der Margeritenresidenz in Kappeln gearbeitet. Ihm und auch den Vorgesetzten hat die Arbeit die er im Service geleistet hat, sehr gut gefallen und er konnte dann über die Schleswiger Werkstätten dort in einem "ausgelagerten" Arbeitsplatz arbeiten. Nach einer Eingewöhnungszeit hat der Arbeitgeber beschlossen, ihn fest und in Vollzeit zu übernehmen. Domenik hatte zwischenzeitlich sogar mithilfe des IFD und Unterstützung der Fahrschule, den Führerschein gemacht, sodass er auch ohne weiteres im Schichtdienst arbeiten konnte. Domenik hat gezeigt, dass er kämpfen kann und bewiesen, das sich kämpfen lohnt, deswegen wird er auch nicht aufgeben. Da Domenik keinen Papa mehr hat, der uns unterstützen kann und seine "kleine" Schwester weit weg lebt und arbeitet, sind wir oft Alleinkämpfer. Seine "Schwippschwappschwester" Mia, der er ohne wenn und aber vor drei Jahren sein Zimmer überlassen hat, und unsere Familie unterstützt uns, wo sie können, aber es fehlt an sehr vielen kleinen Dingen. Vor allem muss unser Auto in die Werkstatt und die Benzinkosten sind enorm. Domenik benötigt bequeme Kleidung, etwas was ihm die lange Zeit im Krankenhaus erträglich macht. Es gibt keinen funktionierenden Fernseher auf dem Zimmer und W LAN ist auch kein Standard hier. Domenik hat etwas, was sich "großzelliges Hodgkin Lymphom" nennt, eine sehr aggressive Krebsart, die sich innerhalb von Tagen entwickelt und ihn sehr geschwächt hat. Die Ärzte konnten die geplante Therapie nicht beginnen, weil die Werte sehr schlecht waren. Heute ist nun der erste Tag, wo wir einen kleinen Lichtblick haben und die Therapie beginnen kann. Es ist total verwirrend, sich über eine Chemotherapie zu freuen, aber genau das ist es gerade. Domenik ist sehr positiv und nimmt alles hin wie es kommt. Als er die Diagnose bekam sagte er "warum Mama, ich hab doch niemanden was getan?"und das ist sehr schwer zu ertragen. Jetzt ist er aber im "Kampf-Modus ", er ist positiv und so komisch das klingt, aber wer ihn kennt, kann es sich vorstellen. Er baut mich oft auf und das ist ein Segen . Jeder der Domenik kennt, weiß was er für eine positive Ausstrahlung hat und die hat auch der Krebs nicht gebrochen. Es gibt im Moment viele schlechte Tage, aber er verliert nie den Mut. Gestern sagte er "Mama, ich bin gelb und speichere gerade viel Wasser ein, ich glaub ich bin SpongeBob". Das zeigt, mit welchem Mut er an die Sache herangeht und dabei nie seinen Humor verliert und dafür bewundere ich ihn grenzenlos!!!