Christine, Tritt für Tritt ins Leben zurück !

Hallo liebe Spendergemeinschaft,

mein Name ist Julia und ich bin die Tochter von Christine. Meine Mutter hatte im April 2022 eine schwere Gehirnblutung. Seitdem kämpft sie sich zurück ins Leben.

Meine Mutter hat in ihrem Leben schon schwere Zeiten durchgemacht, mit 20 Jahren hatte sie eine Hirnoperation, nach der sie mühsam wieder sprechen und laufen lernen musste. Doch mit viel Unterstützung ihrer Familie verlor sie nie den Lebensmut und lernte vieles erneut.

In ihren Zwanzigern lernte sie dann meinen Vater kennen und lieben. Gemeinsam haben sie mich auf die Welt gebracht und mir eine gute Ausbildung ermöglicht. Mit dieser Spendensammelaktion möchte ich sie bei ihren Vorhaben bestmöglich unterstützen.

Ein weiterer Schicksalsschlag ereilte meine Mutter 2013, als bei ihr eine seltene Stoffwechselerkrankung diagnostiziert wurde. Seitdem darf sie keine Milchprodukte von Wiederkäuern (Kühe, Ziegen etc.) mehr zu sich nehmen. Auch damit kam sie mit der Zeit zurecht und lernte damit zu leben.

Im April 2022 erlitt sie im Alter von 58 Jahren eine Hirnblutung. Sie wurde operiert, lag einige Wochen auf Intensivstation und kam dann in die Frührehabilitation. Noch einmal musste sie lernen, zu gehen und zu sprechen, aber sie verlor dabei nie ihren Lebensmut. Mein Vater unterstützte sie fleißig bei der Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie. Gemeinsam konnten auch hier Fortschritte erzielt werden. So konnte sie im November 2022 wieder laufen und deutlich sprechen. Leider hatte sie im Dezember 2022 einen schweren Unfall. Beim selbstständigen Treppensteigen verlor sie das Gleichgewicht und stürzte die gesamte Treppe hinunter. Sie hatte wieder eine Hirnblutung. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus in die Frührehabilitation wurde sie sich ihres Zustandes bewusst. Sie erkannte und realisierte, dass erlernte Funktionen wie Sprechen und Gehen wieder verloren gegangen waren. Seit dieser Zeit kommuniziert sie nur noch mit einzelnen Worten und Sätzen und hat zum Teil ihren Lebenswillen verloren. Nun kämpft mein Vater weiter für sie und versucht sie zu unterstützen und zu motivieren. Leider hat meine Mutter die Freude an der Bewegung und am Spazierengehen verloren und bewegt sich deshalb sehr wenig. Mein Vater hat sich daraufhin im Internet informiert, welche Möglichkeiten es für sie gibt und ist dabei auf ein Tandem-Liegerad (E-Bike) gestoßen.

In der letzten Woche konnten meine Eltern das teure Fahrrad für eine Woche ausleihen und ausprobieren. Ich war sehr skeptisch und machte mir Sorgen um meine Mutter. Aber sie hat mich eines Besseren belehrt. Sie sitzt sehr gut auf dem Liegerad und tritt sogar alleine in die Pedale. Letztes Wochenende sind sie 50 km damit gefahren und jetzt fängt meine Mutter an, meinem Vater während der Fahrt von ihren Eindrücken zu erzählen (zumindest versucht sie es wieder). Ich kann unser Glück nicht in Worte fassen und hoffe, dass diese gemeinsame Zeit sie motiviert und sie sich so Tritt für Tritt zurück ins Leben kämpfen kann.

Nun zur Spendenaktion. Leider kostet das Fahrrad in der entsprechenden Ausführung, damit meine Mutter es sicher benutzen kann, ca. 20.000 Euro. Das ist wirklich unglaublich viel Geld für ein "Hobby" und nicht für eine alltägliche Notwendigkeit. Meine Eltern haben einen kleinen Notgroschen zur Seite gelegt, aber ich befürchte, dass sie damit einen Teil des Fahrrades bezahlen werden. Persönlich erhoffe ich mir von der Spendenaktion, dass sie diesen Notgroschen als Sicherheit für die Pflege meiner Mutter nicht antasten müssen.

Ich bedanke mich schon jetzt bei allen, die sich die Zeit genommen haben, diesen Text zu lesen und freue mich über jeden Euro, mit dem wir die Beiden unterstützen können. Das Fahrrad wird am Ende mit einem Wimpel versehen, auf dem alle Spender, die dies wünschen, namentlich erwähnt werden. Diese kleine Geste soll die beiden auf ihren Radtouren durch Hessen begleiten.