Buchhandlung Jacobi & Müller braucht Ihre Hilfe

Nach 25 Jahren steht die Buchhandlung Jacobi & Müller kurz vor dem Aus

Nun gibt es uns schon seit 25 Jahren: die kleine Buchhandlung Jacobi & Müller im Harz 2 in Halle an der Saale. Für viele sind wir über die Jahre zur Buchhandlung des Vertrauens geworden. Egal ob mit einem Büchertisch oder Moderation bei Ihren Lieblingsveranstaltungen oder für eine Buchempfehlung im Laden: unsere Buchhandlung steht für Kultur, Bildung und Austausch und ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Umso trauriger ist die Tatsache, dass die Buchhandlung kurz vor dem Aus steht und die Insolvenz droht.

Anfänglich hielten wir es für einen Glücksumstand, dass in Sachsen-Anhalt im Corona-Lockdown die Buchhandlungen geöffnet bleiben durften. Während Kolleg*innen in anderen Bundesländern die Buchführung auf Vordermann brachten, die Geschäftsräume renovierten oder die Bestände reorganisierten, vielleicht sogar mal ein paar Tage frei machen konnten und Corona-Fördermittel bekamen, hatten wir geöffnet - aber eben auch zwischen 30 und 75 % weniger Kunden pro Tag im Laden und damit deutlich weniger Umsatz.

In diesem Zusammenhang stellten die Bibliotheken der Universitäts- und Landesbibliothek verstärkt auf elektronische Ressourcen und Datenbanken um und die Anschaffung von Büchern ein. Ein Status, der gegenwärtig anhält und bei dem fraglich ist, ob sich das je wieder ändert. Der Rechnungsumsatz mit der ULB ist dadurch quasi auf null geschrumpft - somit sind 75 % des Rechnungsumsatzes komplett weggebrochen.

Dann kam vor einem Jahr der Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Konsequenzen: vor allem die steigenden Gas- und Energiepreise, Sprit- und Heizkosten, die natürlich, wie auch der Papiermangel, auf die Kosten der Bücher und in der Buchhandlung durchschlagen.

In Zeiten der Krise wird am Buchkauf gespart und so war das Weihnachtsgeschäft des Jahres 2022 katastrophal - die Tagesumsätze erreichten kaum relevante Größen verglichen mit "normalen" Umsätzen außerhalb des Weihnachtsgeschäftes.

Auch im Buchhandel müssen die - nur zu Recht gestiegenen - Mindestlöhne bezahlt werden.

Gleichzeitig hat die Sparkasse als Hausbank entschieden, den Dispokredit erst schrittweise zu halbieren und dann zum 1. November ganz zu streichen. Möglicherweise eine Reaktion auf die schlechten Branchennachrichten aus Frankfurt zur Buchmesse 2022.

Finanzamt und Stadt Halle mit der Gewerbesteuer erheben sofort fällige, unrealistische Forderungen, allerdings auf der Basis der Geschäftszahlen von vor 2020.

Und natürlich: An allen Ecken und Enden fehlt Antje Jacobi mit ihrer Kompetenz, mit ihrer freundlichen Art, mit ihrem Rat und ihrer Herzenswärme.

Wir sind um jede Spende dankbar. Falls Sie nicht in der Lage sind, Geld zu spenden, können Sie uns auch helfen, indem Sie unseren Spendenaufruf mit Ihrer Familie und Ihren Freunden teilen.

Ihr Team von der Buchhandlung Jacobi & Müller