
Buch "Jugend in Flammen" von Aliza Vitis-Shomron
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Aliza Vitis-Shomron, Jahrgang 1928, wohnhaft im Kibbuz Givat Oz im Norden Israels, hat ein wichtiges Vermächtnis: den Menschen darüber zu berichten, was ihr als jungem Mädchen und ihren Freunden der bekannten Jugendbewegung Hashomer Hatzair im Warschauer Ghetto widerfahren ist.
Das Buch "Jugend in Flammen" ist die deutsche Übersetzung ihrer Memoiren, die bereits in Hebräisch, Polnisch, Ungarisch und Englisch erschienen sind. Ich habe diese Übersetzung auf der Grundlage der englischen Fassung auf Bitten der Familie angefertigt. 2020 habe ich im Rahmen von ACHAVA in Thüringen bereits Ausschnitte aus dem Buch öffentlich präsentiert, begleitet von dem wunderbaren Berliner Cellisten Tobias Unterberg, von Omri und Revital Vitis sowie Guy Strier. Der Intendant der ACHAVA-Festspiele Martin Kranz und sein Team standen mir dazu mit der nötigen Videokonferenztechnik zur Seite. So konnten wir Aliza und ihre Familie zur musikalischen Lesung dazuschalten, die an drei Orten stattgefunden hat: im Theater in Gera, in der Kleinen Synagoge Erfurt und vor sehr vielen Schüler*innen Thüringens im Zughafen Erfurt.
Zur Autorin:
Aliza wurde 1928 in Warschau als Tochter einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie geboren, in der sich jüdische Tradition und polnische Kultur vermischten. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges war sie elf Jahre alt. In ihren Tagebüchern, die sie auf Papierreste schrieb und während des Krieges aufbewahrte, erzählte sie die Geschichte ihrer Familie, die im besetzten Warschauer Ghetto ums Überleben kämpfte. Diese Tagebücher und ihre späteren Aufzeichnungen bildeten die Grundlage für ihre Memoiren. Die Mitgliedschaft bei Hashomer Hatzair gab Aliza Hoffnung und ermutigte sie, ums Überleben zu kämpfen. Im Ergebnis einer außergewöhnlichen Reihe von glücklichen Umständen gelang es ihr, das Konzentrationslager Bergen-Belsen zu überleben. Sie gehörte zu denen, die von amerikanischen Truppen aus einem „gestrandeten Zug“ in der Nähe von Farsleben (Sachsen-Anhalt) befreit wurden. Um ihre Geschichte weiter zu erzählen, hielt die heute 93-Jährige auf der ganzen Welt leidenschaftliche Vorträge über den Aufstand 1943 im Warschauer Ghetto, angeführt vom legendären Führer Mordechai Anielewicz. Sie verließ das Ghetto 14-jährig, zwei Tage vor der Revolte, mit dem Auftrag, von den unmenschlichen Zuständen zu berichten. Der Aufstand war eine Inspiration für viele weitere Widerstandsgruppen in Polen.
Der Verlag Hentrich & Hentrich (Leipzig) hat erfreulicherweise Interesse an der Veröffentlichung der Übersetzung gezeigt und ein interessantes Angebot vorgelegt. Um das Buchprojekt realisieren zu können, benötige ich nun die Unterstützung von Menschen, die wie ich dafür Sorge tragen wollen, dass die Stimmen der Überlebenden des Holocaust weiterhin hörbar bleiben.
Im Voraus bedanke ich mich sehr herzlich für Ihren wertvollen Beitrag!
Petra Sawadogo
Organizer
Petra Sawadogo
Organizer
Erfurt, Thüringen