800 km auf dem Jakobsweg für verwaiste Familien
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Mitte September 2023 - an einem Sonntag - klingelte mein Telefon. Am anderen Ende war mein Bruder. Ungewöhnlich, da wir beide eigentlich nicht die großen Telefonierer sind. „Ich will, dass du es von mir erfährst: Unsere Tochter ist tot.“ Die kleine Tochter meines Bruders war völlig unerwartet mit nur eineinhalb Jahren an akuter Leukämie gestorben. Wir hatten uns erst einige Tage zuvor zum Pizzaessen getroffen, da war noch alles OK.
Ich bin normalerweise nicht der angefasste Typ, aber der Tod der Kleinen ließ mich in den darauffolgenden Wochen nicht so richtig los. Was macht man in solch einer Situation? Wie geht es weiter? Wo können sich die Eltern - die Hinterbliebenen - Hilfe bei der Bewältigung solch eines Schicksalsschlags holen? Wie erklärt man dem „großen“ Bruder der Kleinen, dass seine Schwester nicht mehr da ist? Was macht das mit einem Dreieinhalbjährigen?
Schnell stellt man fest, dass es wenig bis keine Hilfe gibt und die professionelle Trauerhilfe, die man in solchen Fällen dringend benötigt, oft von Vereinen oder Einrichtungen geleistet wird, die mit viel Engagement, aber wenig finanziellem Spielraum arbeiten. Mein Gedanke war sofort: Das kann doch nicht richtig sein, wenn Menschen, die seelisch in ein tiefes Loch fallen, von Menschen/Vereinen aufgefangen werden müssen, die selbst jedes Jahr ums finanzielle Überleben ihres Hilfsangebots kämpfen müssen.
Der persönliche Kontakt zu einigen Vereinen und Einrichtungen, die Familien in der Trauerarbeit begleiten, zeigte mir deutlich, dass ein paar hundert Euro Spende zwar helfen, aber doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind. Was konnte ich also tun?
Die Idee:
Ich überlegte schon seit einiger Zeit, im Frühling 2024 den 800 Kilometer langen Jakobsweg von St. Jean Piet de Port (Frankreich) nach Santiago de Compostela (Spanien) zu laufen. Im Oktober 2023 - in einem überfüllten ICE von Düsseldorf nach Frankfurt – kam mir die Idee, meinen (Jakobs-) Weg zu einem Spendenlauf zur Unterstützung von Projekten zu machen, die sich um Familien mit schwer kranken Kindern und verwaisten Familien kümmern. Über meinen Blog und Instagram könnt ihr mich fünf Wochen lang auf meiner Wanderung durch Spanien begleiten. Gemeinsam laufen wir von St. Jean Piet de Port nach Santiago de Compostela!
Ihr könnt helfen, indem ihr (virtuell) mit mir auf die Reise geht, eurer Familie, Freunden und Bekannten von diesem Spendenprojekt berichtet oder natürlich ganz fleißig selbst spendet.
Gespendet werden kann hier, über GoFundMe, oder über eine Spendenvereinbarung mit der ihr mich mit einem Betrag je gelaufenen Kilometer unterstützen könnt (sollte ich Teilstrecken – aus welchen Gründen auch immer – nicht laufen können, so zählen diese Kilometer nicht). Weitere Informationen hierzu und die Spendenvereinbarung findet ihr unter www.run-stefan-run.org
Jeder Euro kommt an; denn sämtliche Kosten für Flüge, Übernachtungen, Verpflegung und Ausrüstung trage ich privat. Das Erstellen der Website und der Spendenvereinbarung erfolgte durch liebe Unterstützer. Der Trägerverein „Aktion Kindertraum“ kümmert sich um Verwaltung und Weiterleitung der Spendengelder. Allen, die so hilfreich unterstützen und damit zum Erfolg der Aktion beitragen, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.
Die Spendenempfänger:
Alle gesammelten Spenden werden durch „Aktion Kindertraum“ anteilig zwischen drei Einrichtungen aufgeteilt.
1. FUCHSBAU - Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche e.V.: Seit 2010 begleitet der Fuchsbau Kinder und Jugendliche, die von dem Tod eines nahestehenden Menschen, oft auch von Geschwistern, betroffen sind, bei der Bewältigung ihrer Trauer.
2. Löwenzahn - Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V.: Seit 2008 begleitet Löwenzahn Familien, Kinder und Jugendliche beim Abschiednehmen und im Trauerprozess. Neben der Betreuung von verwaisten Eltern ist die Beratung von Menschen, die im beruflichen Umfeld Kontakt mit trauernden Kindern/Jugendlichen haben, eine weiteres Angebot des Vereins.
3. Aegidius Haus: Ist für schwerbehinderte/schwerkranke Kinder und Jugendliche ein "Zuhause auf Zeit", um ihren Eltern zu ermöglichen Kraft zu schöpfen und/oder oft knappe Zeit mit den Geschwisterkindern zu verbringen.
Der Träger:
Die „Aktion Kindertraum“ aus Hannover erfüllt Kindern und Jugendlichen, deren Leben durch Behinderung, Krankheit oder traumatische Ereignisse, wie Flucht oder Schicksalsschläge, in besonderem Maße belastet ist, Wünsche. Sie kümmert sich auch um jene Kinder, deren Eltern oder Geschwister schwer erkrankt sind. Indem Herzenswünsche erfüllt werden, erfahren diese jungen Menschen und ihre Familien eine ganz besondere Zuwendung, Aufmerksamkeit und Wertschätzung.
Weitere Informationen unter: www.run-stefan-run.org
Organizer
Stefan K
Organizer
Laatzen, Niedersachsen