Tinderschwindler 2.0 - Wenn Liebe zum Alptraum wird!

Hallo, mein Name ist Marie (Name geändert zum Schutz meiner Person).

Ich mache das hier wirklich aus reiner Verzweiflung, weil ich nicht mehr kann und ich einfach endlich abschließen möchte.

Meine Scham über das Ganze ist sehr groß, weil ich natürlich weiß, dass viele Menschen sich denken "wie kann man so doof sein". Ja das frage ich mich tatsächlich auch. Und diese ständigen Vorwürfe sind schwer zu verarbeiten..

Ich fange einfach von ganz vorne an. Auf der einen Seite möchte ich jedes Detail mitteilen, musste den Text aber kürzen, da niemand ein ganzes Buch lesen möchte.

Ich bin Marie, ein Mädel Mitte zwanzig, was dachte Ihren Traummann gefunden zu haben.

Fünf Jahre später sitze ich nun hier und schreibe für diesen Spendenaufruf meine Geschichte. Weil ich nicht mehr kann. Weil ich diese Erlebnisse endlich hinter mir lassen möchte.

Zusammengekommen sind wir im Jahr 2019. Mitte 2020 ist er zu mir in meine Wohnung gezogen.

Wir wollten heiraten, Kinder kriegen und ein Haus kaufen.

Und genau so verlief es auch. Max redete von Eigenkapital von 50.000€ und davon, dass ich mir keine Sorgen machen müsse, weil meine finanzielle Situation nicht so aufgestellt war.

Ich vertraute ihm, ich vertraute ihm wirklich blind. So wie man sich das in einer Beziehung auch wünscht.

Wir fanden ein Haus und die Finanzierung war unterschrieben. Dann hieß es nur abwarten bis das Geld da ist und dann können wir weiter machen.

Tja - Pustekuchen.

Es kamen zwei Briefe von der Bank. Einer an Max, einer an mich. Der Kredit wurde wegen ihm abgelehnt.

Ich weiß nicht, ob sich irgendjemand vorstellen kann was das für ein Gefühl ist?!

Mein Max, der finanziell doch immer alles im Griff hatte, bekam keinen Kredit?

Mein Max, der sehr gut verdiente hatte seine finanzielle Situation vielleicht doch nicht im Griff?

Mein Max, der von seinem Papa sehr teure Uhren geerbt hatte, die er jederzeit verkaufen konnte, bekam keinen Kredit?

Ich war immer noch völlig schockiert, dass Max für den Kredit abgelehnt wurde.

Also sagte ich ihm, er muss unbedingt seine Schufa-Auskunft beantragen, weil nicht dass da was drin steht was unberechtigt ist (wie naiv ich noch war...).

Und ich denke rückblickend, dass ich hier an diesem Punkt sicher viel merken hätte können. Dass das eine Art Warnsignal war, aber ich habe es eben übersehen oder nicht sehen wollen. Ich weiß es nicht..

An dieser Stelle, ist es vielleicht wichtig Max zu beschreiben. Wie er war, wie er in der Beziehung war.

Ich schreibe das absichtlich in der Vergangenheit.

Max war ein sehr liebevoller Mensch. Er war immer für mich da. Er unterstützte mich egal bei was. Hörte immer zu. War bei Freunden und Familie sehr beliebt. Meine Eltern verstanden sich super mit ihm.

Ich könnte ewig zu weiter machen.

Damals war er mein absoluter Traummann.

Und ich war mir damals wirklich sicher, dass es jemanden wie ihn kein zweites Mal gibt. - Rückblickend wünsche ich mir das natürlich für alle Frauen da draußen.

Es begann ein nie endendes Thema mit Max' Schufa-Auskunft. Er behauptete, dass nie Briefe zugestellt wurden, und erzählte, wie oft er versuchte, dort anzurufen. Schließlich war er überzeugt, dass Briefe aus unserem Briefkasten gestohlen wurden, weshalb wir das Schloss tauschten und den Einwurfschlitz verkleinerten. Zu der Zeit arbeitete Max wegen Corona im Homeoffice, während ich viel Stress bei der Arbeit hatte. Ich war froh, dass er mir im Haushalt und mit den Hunden helfen konnte.

An Weihnachten 2020 machte er mir einen Heiratsantrag. Zu diesem Zeitpunkt war er für mich mein Traummann, deshalb war die Antwort ganz klar: Ja!

Ich war nun viel beschäftigt die Hochzeit zu planen und er erzählte mir freudestrahlend nach einem Besuch bei seinem Opa im Altenheim, dass sein Opa uns 40.000€ zur Hochzeit schenkt.

Ich war krass geschockt, dass er uns das zahlen wollte, aber natürlich freute ich mich riesig.

Die Planung ging weiter, wir entschieden uns im Juni 2021 zu heiraten.

Alles war organisiert, gebucht, reserviert und im Februar 2021 habe ich mein Brautkleid gekauft.

Auf Grund der Coronabeschränkungen haben wir die Hochzeit dann um ein Jahr verschoben, also auf Juni 2022. (Auch hier rückblickend - Gott sei Dank).

Es vergingen einige Monate und es kam weiterhin kein Brief der Schufa an, die Hochzeit war verschoben, Max arbeitete immer noch im Homeoffice, unterstützte mich wo er nur konnte.

Für mich war die Hausbau/kauf Thematik, wie auch sein Schufa-Thema zu diesem Zeitpunkt auch einfach nicht mehr relevant, weil ich wegen meines Jobs immer mehr Stress hatte, wollte ich mich nicht noch mit anderen Dinge unnötig stressen. Ich dachte mir er wird sich kümmern und alles regeln.

Ab dann veränderte sich alles..

Wir entschieden uns im Juli 2021 spontan einen Kurztrip nach Holland zu machen. Einfach mal rauskommen und abschalten.

Am zweiten Tag unseres Urlaubs waren wir unterwegs und Max wollte das Parkhaus mit Karte bezahlen.

Die Karte ging nicht. Jetzt war es mir zu viel und ich sagte ihm, dass ich das alles nicht mehr glauben kann und ich sein Onlinebanking sehen möchte. Er zeigte es mir und da standen circa 700€, die er vom Arbeitsamt erhalten hatte. Hä? Arbeitsamt?

Ich stellte ihn zur Rede und er meinte, dass das sein Kurzarbeitergeld ist wegen Corona.

Ich weiß, dass das Kurzarbeitergeld aber nicht vom Arbeitsamt kommt, sondern vom Arbeitsgeber und dann platze die erste große Bombe:

Max: "Oke jetzt ist eh schon egal, ich arbeite nicht mehr bei Mustermann AG (Name geändert), sondern habe im Januar gekündigt."

Ich weiß nicht, ob jemand dieses Gefühl nachempfinden kann, ich hoffe tatsächlich nicht.

Januar? Wir haben Juli 2021. Seit 7 Monaten denke ich, dass mein Freund, mein Freund den ich heiraten will, den ich über alles liebe, dem ich blind vertraue, coronabedingt im Homeoffice arbeitet, dabei arbeitet er dort gar nicht mehr, sondern ist seit 7 Monaten arbeitslos!!

Für mich brach eine Welt zusammen. Wir schrien uns an. Ich verstand die Welt nicht mehr. Seine Erklärungen waren, dass ich dafür kein Verständnis gehabt hätte. Er war dort sehr unglücklich, konnte dort nicht mehr weiterarbeiten, weil ihn die Situation dort so belastet hat. Er hätte bereits Gedanken gehabt sich das Leben zu nehmen, weil er mit der Schuld mich so anzulügen nicht klar kam.

Also letztendlich gab er mir die Schuld dafür, dass er mich 7 Monate belogen hat und ein anderes Leben vorspielte, als er eigentlich gelebt hat. Mir die Schuld, an seinen Selbstmordgedanken.

Er betonte, dass er sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen kann und wie sehr ihm das alles leid tut.

Er sagte mir, dass er pleite sei, dass es die 50.000€ Eigenkapital nie gab, dass er den Kontoauszug gefälscht hat und er durch seine Kündigung vom Arbeitsamt gesperrt wurde und eben schauen musste wie er über die Runden käme. Er hat sich von seinem Bruder Geld geliehen um irgendwie über die Runden zu kommen und um die Fassade aufrecht zuhalten. Sein Opa ist aber weiterhin bereit im das Geld zu geben und er könnte seine Uhren verkaufen.

Also fuhren wir umgehen nach Hause. Acht Stunden sind eine sehr lange Zeit um nachzudenken. Und leider waren meine Gedanken nur davon geprägt mit "wie kann ich ihm helfen". Ich habe mich so unfassbar mies gefühlt, dass er sich nicht getraut hatte, mir zu sagen, dass er gekündigt hat. Und das schlimmste war für mich, dass er sich mehrmals überlegt hatte sich das Leben zu nehmen, weil er mit dem Schuldgefühl nicht umgehen kann, dass er mich belügt. Kurz zusammengefasst: Ich war schuld, dass die Situation so war wie sie war.

Wir hielten an einem Rastplatz und meine einzige Lösung war, dass ich einen Kredit aufnehmen muss um ihm da raus zu helfen. So schnell wie möglich. Danach können wir alles in Ruhe angehen und verkaufen seine Uhren und damit löse ich den Kredit wieder ab.

Am nächsten Tag machten wir einen Plan was alles bezahlt werden müsse, ich erzähhlte ihm vom Kredit und wir vereinbarten, dass ich ihm das Geld leihe.

Es waren so viele Briefe, es war tatsächlich sehr schwer einen Überblick zu bekommen.

Als das Geld da war überwies ich alle seine offenen Forderungen. Darunter 6000€ an seinen Bruder und knapp 6000€ an seine Exfreundin, der er Geld schuldetet. So richtig verstanden warum hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Es war eben wieder eine Geschichte. Eine von unzähligen Geschichten.

Und so schnellt schaut man gar nicht sind 20.000€ wieder weg.

Es es kamen immer neue Briefe dazu und er sagte mir, dass es besser wäre wenn ich noch einen Kredit aufnehmen würde.

Fragt mich nicht wie, aber er schaffte es mich immer wieder um den Finger zu wickeln. Ich war geplagt von riesigen Schuldgefühlen, weil ich ihm das Gefühl gegeben hatte, dass er sich mir nicht anvertrauen kann. Dass er solche großen Sorgen hatte, dass er nicht mehr leben wollte. Und wahrscheinlich hat mich auch die Illusion von einer schönen Zukunft mir diesem Mann dazu getrieben, so viele für mich schlechte Entscheidungen zu treffen.

Um ehrlich zu sein, wusste ich zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr was ich machen sollte. Durch diese ganzen schnell aufeinander treffenden Ereignisse hatte ich keine Zeit mal über das Ganze nachzudenken.

Wieder eine Gespräch mit seinem Opa, wieder die Bestätigung, dass die 40.000€ zur Hochzeit kämen. Er versicherte mir wieder, dass er es, obwohl es ihm so schwer fällt, da die Uhren Erbstücke von seinem verstorbenen Vater sind und das das einzige ist was er noch von ihm hat, er darüber nachdenkt eine oder mehrere zu verkaufen.

Nun hatte er mich so weit.

Ich nahm einen zweiten Kredit auf. Nun hatte ich rund 35.000€ Schulden, wofür kein einziger Euro für mich war.

Irgendwann kamen keine weiteren Briefe mehr an. Ich hatte das Gefühl endlich wieder alles im Griff zu haben.

Max hatte eine Umschulung begonnen und das Gefühl, dass alles endlich besser wurde machte sich breit.

Naja. Wie das eben so war mit ihm. Das Gefühl war nicht von langer Dauer.

Im September 2021 war bei uns Zuhause eine Durchsuchung von der Polizei. Wegen ihm. Vorwurf Betrug. Ich verstand gar nichts mehr. Das war alles zu viel für meinen Kopf und vor allem für mein Herz.

Irgendwann hatte er mich wieder so weit, dass ich ihm seine Version glaubte. Und alle Zweifel die ich je hatte waren laut ihm wieder nur Probleme, die ich mir selber machte und einredete.

Wahrscheinlich um mich zu besänftigen, stimmte er einige Tage später endlich zu, dass wir einige von seinen Uhren verkaufen können. Es stellte sich dann aber raus, dass alle Uhren gefälscht sind. Er behauptete er wusste es nicht, ich war fassungslos, denn das war die Sicherheit für den Kredit, den ich aufnahm.

Er meinte hätte mir niemals angetan, dass ich Kredite für ihn aufnehme, wenn er das gewusst hätte. Er versprach umgehend mit seinem Opa zu sprechen um die 40.000€ von ihm zu bekommen, dass er mir sofort die Schulden die er bei mir hatte, begleichen könne.

Also fuhr er zu seinem Opa. Der Opa stimmte laut seiner Aussage zu, aber er müsse einen Fond auflöse in dem das Geld angelegt sei, diesen könnte man nur zum Quartalsende (Also Ende 2021) kündigen und dann bekommt er sofort da Geld. Max brachte mir einen Kontoauszug mit, auf dem hervorging wie viel Geld sein Opa insgesamt auf dem Konto und in diesem Fond hat. Es waren um die 70.000€.

Ich sah diesen Kontoauszug und war für den ersten oberflächlichen Moment erstmal zufrieden gestellt.

Aber wie immer, kam alles anders.

Ich hoffe tatsächlich, dass niemand der das hier liest nachempfinden kann, warum ich das getan habe. Denn jeder der es nach empfinden kann, hat entweder Gleiches oder Ähnliches erlebt und das wünsche ich niemanden.

Auch an diesem Punkt kommt sicherlich vielen der Gedanken "aber jetzt musst sie es doch endlich gecheckt haben, was mit dem Typen nicht stimmt". Aber ich denke, ich war hier schon lange über den Punkt hinaus an dem ich irgendwas hätte checken können. Ich war gefangen in einer Spirale aus emotionaler Abhängigkeit, Verlustangst und dem Gefühl, dass ich für als das selbst verantwortlich war.

Und dann kam, der große Knall. Der Knall an dem ich es endlich geschafft habe einen Schlussstrich zu ziehen – Januar 2022

Aber erstmal nur mit Bleistift.

Wir gingen spazieren und ich sagte ihm, dass ich in seinem Gesicht einfach sehe, dass er mir immer noch nicht die Wahrheit sagt. Dass er mir irgendetwas verheimlicht. Ich sagte ihm, er solle doch einfach sagen, was ihn belastete, es gibt doch nichts mehr zu verlieren.

Und dann erzählte er. Er erzählte, dass kurz vor Weihnachten 2021 die Gerichtsverhandlung wegen des Betrugfalls (Hausdurchsuchung) war und er zu einer Geldstrafe von 6.000€ verurteilt wurde. Er habe außerdem nicht gekündigt bei Mustermann AG, sondern die Firma hätte ihn fristlos gekündigt, weil er Geld unterschlagen und es ginge um circa 23.000€. Und nein, das war leider noch nicht alles.

Sein Opa möchte ihm kein Geld geben, er bekäme lediglich 4.000€ von ihm und mehr nicht, aber die 40.000€ hatte sein Opa ihm nie zugesagt und wird sie ihm auch nicht geben.

Und dann standen wir da. Im Wald, mit den Hunden und ich dachte mein Geist verlässt jetzt gerade meinen Körper. Nun war der Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr konnte.

Zuhause sagte ich ihm, dass ich jetzt einen Kreditvertrag aufsetze, dass er mir 35.000€ zzgl. Zinsen (abzüglich der bereits geleisteten Raten) schuldet und mir diese im monatlichen Raten zurückzuzahlen hat. Er willigte sofort ein. Wir beide unterschrieben den Vertrag.

Er zog dann tatsächlich zwei Wochen später aus.

Bis dahin kamen die monatlichen Raten immer pünktlich zum 01. des Monats.

Im Mai 2022 bat er mich, dass ich einen neuen Kreditvertrag aufzusetzen, da er seine Geldstrafe auf Raten abzahlt und dafür einen Nachweis bräuchte.

Nach dieser ganzen Abwicklung hatte ich Kontakt zu Freunden von früher von ihm aufgenommen, mit denen ich mich die zwei Male, die wir uns gesehen hatten recht gut verstanden habe.

Alles was ich ihnen erzählte, hat sie weder gewundert noch schockiert. Sie meinte nur, dass das genau der Max ist, den sie kennen.

Ich war wieder geschockt. Wie können die sowas wissen und von ihm denken und mich nicht warnen???

Sie meinte, dass sie sich nie einmischen wollte und das die einzige Person, die mir Klarheit bringen kann, seine Exfreundin vor mir ist, denn ihr ist sehr ähnliches passiert.

Wir nennen Sie hier Tina.

Die Freunde von damals fragten Tina, ob sie mir ihre Handynummer geben dürften und so kam der Kontakt zu stande.

Tina und ich telefonierten.

Dieses Gespräch hat mir so viel gegeben, das wird niemals jemand verstehen, außer Tina und ich. Ihr waren ähnliche Dinge mit Max passiert.

Er hatte ihre Kreditkarte ohne ihr Wissen mit circa 6.000€ belastet und nach der Trennung einfach ihr Auto mitgenommen. Zusammen ergab das dann einen Wert von 15.000€ den er ihr schuldetet. Das mit der Kreditkarte, hatte sie auch erst nach der Trennung erfahren.

Sie hatten auch während der Beziehung angefangen ein Haus zu renovieren, das laut Max seinem Opa gehörte und dann stellte sich raus, dass das Haus nie seinem Opa gehörte. Und das wusste Max auch.

Und dann noch die Krönung. Auch ihr hatte er erzählt, dass die Uhren echt seien und die beiden waren bereits gemeinsam mein Juwelier, der ihnen gesagt hatte, dass es sich bei allen Uhren um Fälschungen handelte. Also, er wusste in der Beziehung mit mir von Anfang an, dass die Uhren nicht echt sind.

Das Auto hatte sie sich dann nach Monaten zurückgeholt, nachdem sie ihn in seiner Arbeit überrascht hatte und ihn dort zur Rede stellte.

Die 6.000€ hatte ich bezahlt. Kleiner Schwenk nach oben. Das waren die Schulden bei seiner Exfreundin zu der er mir eine Geschichte erzählte, die sich wie immer gut anhörte.

Die Wahrheit war aber eben eine ganz andere und zwar das mit ihrer Kreditkarte.

Wir waren beide einfach nur erschrocken. Erschrocken und angewidert, wie ein Mensch so sein konnte.

Aber dieses Gefühl, dass man nicht alleine war. Dieses Gefühl, dass einen jemanden versteht, dass es jemanden genauso ergangen war und man endlich nicht mehr das Gefühl hatte, für alles selbst verantwortlich zu sein, war einfach das wertvollste Gefühl seit langem.

Er zahlte bis August 2023 fast immer die Raten. Seit Septemer 2023 nicht mehr.

Ich hatte mittlerweile einen neuen Partner - Alex. Alex bestärkte mich darin, endlich zum Anwalt zu gehen und er kenne privat einen. Und so machten wir es dann.

Im Oktober 2024 war dann die Gerichtsverhandlung. Es kam zur Entscheidung, dass er mit monatlich 500€ zahlen muss, aber die Gesamtsumme wurde um über 10.000€ gemindert (Vergleich vor Gericht).

Die erste Rate hat er bezahlt, ab der zweiten nicht mehr …

Ich frage mich immer wieder, wann dieser Wahnsinn endlich aufhört. Ich fühle mich wie in einem Karussell, dass viel zu schnell fährt und ich einfach aussteigen möchte, aber es einfach nicht anhält.

Mein größter Wunsch ist, dass ich endlich eine dicke Linie ziehen kann. Einen Schlussstrich mit Edding. Dick und schwarz!

Es liegt noch ein weiter Weg vor mir und ich wünsche mir, dass ich diese finanzielle Belastung endlich loswerde und nach vorne zu schauen.

Jeder denkt, dass eine krankehafte Beziehung das Schlimmste ist. Ich finde das danach ist viel schlimmer. Man braucht so viel Kraft um neues Vertrauen zu schöpfen.

Sich auf etwas einzulassen und dieses riesige Misstrauen in ganz kleinen Schritten loszuwerden.

Vielleicht kann ich mit meiner Geschichte andere Frauen davor bewahren, dass ihnen ähnliches passiert.

Vielleicht findet sich eine andere Frau in meiner Geschichte oder in Situationen wieder und ihr werden somit die Augen geöffnet.

Merke dir immer eins: Du bist nicht schuld, dass die schlechtes widerfährt!

Du bist nicht schuld!

Ich danke dir, von ganzem Herzen, dass du bis zum Schluss gelesen hast. Das bedeutet mir echt viel!

Danke,

Marie