Bhutan, Covid19 und wir mittendrin

Norbu und ich leben in Bhutan im Himalaja. Ich bin ursprünglich aus Erlinsbach im Kanton Solothurn. Vor knapp 10 Jahren haben wir uns kennengelernt und im Jahre 2013 haben wir zusammen unsere Reiseagentur Druk Eye Tours & Travels auf die Beine gestellt. Seither haben wir viel Arbeit, Zeit und vor allem  Herzblut in unser "Kind" gesteckt. 

Link zur Website: https://reisenbhutan.ch/  

Mit unserem kleinen Unternehmen haben wir nicht nur für uns eine Existenz aufgebaut, sondern auch für unsere Pem und ihre Familie. Pem hat sich um die administrative Organisation der Touren gekümmert, vor allem um die Reservationen von Hotelzimmern und die Flüge mit den bhutanischen Airlines. 


Nebst Pem beschäftigen wir auch mehrere Freelance-Reiseführer, Fahrer, einen Trekking-Koch und Trekkinghelfer.  

Wir haben uns vor allem auf massgeschneiderte Touren für Alleinreisende, Paare, Familien oder Freunde konzentriert. Unsere Gäste sind hauptsächlich aus der Schweiz und Deutschland. Mit unserem Konzept haben wir eine kleine Nische im hart umkämpften Tourismus-Markt gefunden.


Für uns war bei der Umsetzung der Touren nicht nur die vollste Zufriedenheit der Gäste wichtig, sondern dass die Touren möglichst nachhaltig und fair organisiert sind. Das heisst konkret, dass wir auch Randregionen in Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Bauern und Bäuerinnen in die Programme eingebaut haben, also mit Menschen die sonst nicht vom Tourismus profitieren würden. Eine weitere Priorität für uns war und ist, dass Pem und unsere Freelance-Mitarbeiter alle fair entlöhnt werden, dass die Trekking-Crew abgesichert ist, wenn etwas passieren sollte und wir auch gerne Weiterbildungen finanziert haben. 

Dann kam anfangs März Covid-19 das erste Mal nach Bhutan. Am nächsten Tag wurden die Grenzen geschlossen. Dies war 2 Tage bevor wir unsere ersten Frühlings-Gäste empfangen hätten. Wir mussten daraufhin alle Frühlings-Touren annullieren und rückabwickeln. 

Das Ausmass der Pandemie war zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar. Wir rechneten damit, dass der Sommer nichts wird, aber hofften ganz fest auf den Herbst. In Bhutan verdient man das Geld im Tourismus vor allem im Frühling und im Herbst. Nun ist aber Ende August und die Grenzen sind immer noch geschlossen, nicht nur in Bhutan sondern in den meisten Ländern Asiens. Wieder müssen wir den noch verbliebenen Gästen mitteilen, dass es nicht möglich ist nach Bhutan zu reisen. Der Herbst wird wieder eine Nullrunde respektive Minusrunde, da wir ja die laufenden Kosten trotzdem begleichen müssen. 

Dank unseren drastischen Sparmassnahmen wie Lohnkürzungen bei uns und leider auch Pem und Kündigung der Büroräumlichkeiten können wir bis Ende Herbst durchhalten. Nachher geht es aber nicht mehr weiter und darum haben wir dieses Crowdfunding gestartet. 

Die Ziele unserer Kampagne sind:

- dass wir unserer Mitarbeiterin Pem weiterhin einen Lohn bezahlen können, damit sie und ihre Familie nicht in eine Notlage kommen. 

- dass wir unseren Freelance-Mitarbeitern zur Seite stehen können, falls sie einen Notfall hätten.

- dass wir nach Corona unser Reisebüro weiterführen können. 

- dass wir in dieser Krise die Zeit nutzen um neue Reiseziele in Bhutan zu entdecken und unsere Gäste mit neuen Programmvorschlägen überraschen  zu können. 

Kurzum: Wir möchten die Krise gemeinsam mit unseren Mitarbeitern überstehen und nach Corona wieder da weitermachen, wo wir aufgehört haben. 



Sollten die Grenzen doch rascher öffnen als wir das im Moment erwarten, würden wir den Rest des Fundings anderen hilfsbedürftigen Menschen hier in Bhutan zukommen lassen. Wir möchten uns nicht bereichern. 

Wir bedanken uns herzlich für das Interesse und hoffen auf Ihre Unterstützung. 

Merci vielmals. Kadrinche La. 

Nadine Koch & Norbu Gyeltshen