2 Kinder wachsen jetzt ohne ihre Mutter auf

Das Schicksal meinte es in letzter Zeit nicht gut mit uns.

2019 erkrankte ich selbst schwer. Verbrachte Wochen im Krankenhaus im Bangen darum meinen Kindern weiter Vater sein zu dürfen. Aber ich hatte Glück und die letzte CT blieb frei vom Bösen. Trotzdem begleiten mich Therapie und Medikation bis heute. Aber es ging Berg auf und ich fand wieder einen ganz tollen Arbeitgeber. Anfang November diesen Jahres erkrankte dann meine Frau an einer schweren Darmgrippe die einfach nicht besser werden wollte. Als es sich nach 2 Wochen zu bessern schien bekam ich einen Anruf, dass mein Sohn weinend vor der Tür steht und niemand öffnet. Ich fuhr sofort los und beobachtete wie er bereits mit 2 Freunden versuchte auf den Balkon zu gelangen, da die Tür gewöhnlich nicht verschlossen war. Ich fand meine Frau im Bett, schwer ansprechbar als wäre sie sehr alt und krank. Der Notarzt hat sie dann mit ins Krankenhaus genommen und berichtete mir, dass sie eine Blutvergiftung hat.

Ausgelöst durch einen Fäkalkeim und Blasenentzündung. Offenbar unbemerkt wegen der anderen Symptome. Es ging ihr durch Antibiotika rasch besser und wir telefonierten noch einmal. Sie war wieder fit und wollte sich ausruhen. Am nächsten Morgen rief der Arzt sehr früh an und sagte dass die Blutvergiftung ihre Nieren bereits stark geschädigt hat. Sie müsse jetzt eine Dialyse bekommen. Im Laufe des nächsten Tages zwischen Angst und Bangen verloren die Ärzte die Hoffnung. Ein Transport in die Uniklinik könnte sie noch retten, so die Ärzte. Aber als es so weit war dass sie hätte verlegt werden können war es bereits zu spät. Um 16 Uhr am 16.11 erreichte mich die traurige Nachricht.

Nichts ist schlimmer als den Kindern mitzuteilen, dass die Mutter nicht mehr nach Hause kommt. Sie haben Tage danach noch geglaubt sie sei im Krankenhaus. Trotzdem sie es genau wussten.

Sie hinterlässt 2 Kinder. 9 und 12 und verstarb mit Mitte 30 völlig unvorbereitet und plötzlich.

Sie war hier am Möhnesee vielen Eltern bekannt. Vor einigen Jahren im Vorsitz des Elternbeirats im Kindergarten, Manchmal war sie laut und launisch, aber immer ehrlich und direkt und immer das ausgesprochen was sich niemand traute. Schlichterin in vielen Streitsituationen. Wir kannten uns über 20 Jahre. Ich war 19 als ich sie kennengelernt habe.

Unsere 2 Kinder müssen nun ohne ihre geliebte Mutter auskommen und es wird sich Vieles ändern.

Es liegt nicht in meiner Natur um Hilfe zu bitten, aber als wir vor 8 Jahren hier her gezogen sind, haben wir unsere Freunde und Angehörige zurück gelassen. Niemand ausser meine Geschwister und mein Arbeitgeber hat sich bereit erklärt mir zu helfen ihr eine würdige Bestattung und einen angemessen Abschied zu gewähren.

Ich möchte diese Schuld möglichst schnell begleichen und bin jeder Person unendlich dankbar die einen kleinen Teil dazu beitragen kann.

Sie wird am 07.12.2023 im Friedwald Möhnesee bestattet, da sie die Natur geliebt und nie etwas für Friedhöfe übrig hatte.

Ich wünsche mir dass Ihre Seele uns begleitet und die Kinder schützt, mir Kraft gibt gesund zu bleiben und wir nun zu dritt endlich das Schicksal besänftigen uns zu verschonen.

Danke

P. S. Das Bild zeigt unsere Kinder verkleidet auf Halloween. Das war der letzte Tag, an dem sie noch gesund war.