Moldawiens unsichtbare Kinder

UPDATE 18. Mai 2022

 

Wer den Twitteraccount von @der_Gerichtshof verfolgt, dem dürfte aufgefallen sein, dass es in Moldawien mitunter turbulent zugeht.

 

Was morgens noch vielversprechend aussah kann sich am Abend schon als katastrophal ungeeignet herausstellen.

 

In den letzten 8 Tagen wurden über 50  Grundstücke aufgesucht und genau unter die Lupe genommen, mit den Verantwortlichen gesprochen und fleißig verhandelt.

 

Stand HEUTE sieht es so aus:

 

Ein Grundstück in Otaci wurde erworben. Die Unterlagen liegen beim Notar und die Freigabe wird in den nächsten Tagen erwartet. 
Preis 13.000€

Ein zweites Grundstück, in einem Vorort von Otaci, wird nun ebenfalls durch das Katasteramt und einen Notar geprüft. 

Dies soll ca. 16.000€ für 1,5ha kosten.

 

Ein drittes Grundstück befindet sich auch wieder direkt in Otaci. 
Dieses soll vom ortsansässigen Verein (welcher später die Einrichtung unterhält) gepachtet werden, mit späterem Vorkaufsrecht. 

Eigentümer aller drei Grundstücke wird der ortsansässige Verein sein.

Das Betriebskonzept wird nach dem nächsten Aufenthalt im Juni offiziell vorgestellt. 

Die Kaufnebenkosten werden in den kommenden Tagen berechnet. Da sich auch beim 2. und 3. Objekt noch Dinge ändern können, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt unverantwortlich eine finale Summe zu benennen. 
 

Warum bereits einige Objekte wieder verworfen wurden:

 

- Das erste Grundstück inkl. Gebäude war bei Begehung nur noch eine Ruine, an der sich die umliegenden Anwohner mit Baumaterial versorgt haben. U.a. Fensterstürze, deren Fehlen das ganze Gebäude instabil macht. Das ist dort eben so. Da der Preis dadurch aber nicht sinkt wurde die Immobilie verworfen.

 

- Ein Grundstück ist mit einer Strafe belegt.

 

- Während der Überprüfung durch einen Notar meldete sich die Erbengemeinschaft und war nicht einverstanden mit dem Verkauf, den eine Schwester heimlich durchführen wollte. 

 

- Die Preisverhandlungen waren nicht erfolgreich.

- Fehlende Papier für die Immobilie.

@der_Gerichtshof ist vor Ort sehr gut unterstützt durch Sozialarbeiter.
Dennoch gilt es eine nicht unerhebliche Sprachbarriere zu überbrücken. Es mischen sich Russisch, Ukrainisch, Romani, Englisch, Rumänisch und Deutsch zu einem bunten Reigen. 

Was alle eint, ist der Wunsch Verbesserungen zu schaffen, gemeinsam.

Egal, mit wem gesprochen wurde, vom normalen Einwohner bis zum Bürgermeister, alle sind Feuer und Flamme und packen gerne mit an. 

Eine Sache fällt immer wieder äußerst positiv auf: Niemand hält die Hand auf, verlangt oder beansprucht etwas für sich.
Die Geschäfte laufen offiziell und fair. Moldawien ist arm an Geld, aber nicht arm an Anstand und Rechtschaffenheit. 

 

 

Ein Posten der enormen Schwankungen unterliegt ist das Baumaterial. Bei einem Gespräch im örtlichen Baumarkt wurde erklärt, dass sich sämtliche Preise in den letzten 2 Monaten verdreifacht haben. Der Krieg hinterlässt dort bereits gravierende Spuren in der Versorgung mit Alltäglichem.

Da Moldawien selber keine Holzwirtschaft besitzt, muss sämtliches Holz aus der Ukraine importiert werden. Bekanntermaßen kann dort gerade nicht im gewohnten Maße gearbeitet werden. 
Eine exakte und realistische Baukostenkalkulation kann erst im Juni/Juli stattfinden, wenn alle Verträge unterzeichnet sind und es dabei keine Überraschungen mehr geben kann. Bis dahin wird der Architekt bereits ein Meisterwerk zu Papier gebracht haben. 

Vielen Dank bis hierhin, für all Ihre Spenden und Ihr Wohlwollen. Der Anfang ist gemacht. 

 

 

               Zitat Bürgermeister Otaci:

Seit 20 Jahren kommen Leute, gucken, machen große Pläne, wollen helfen und verschwinden wieder. Nichts passierte. Und nun sind Sie zwei Mal da gewesen und hier passiert sofort etwas. 

 

Und das ist der Grund, warum alle mit anpacken wollen. Manchmal braucht es nur einen richtigen Funken. 

 

 

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Allein in der Region  Ocnița im Norden von Moldawien, leben wohl mehr als 800 obdachlose Kinder und Jugendliche.

Die meisten davon sind Mädchen. Saubere Kleidung, ausreichend gesundes Essen sowie ein regelmäßiger Besuch der Schule scheinen hier ein Ding der Unmöglichkeit.

Diese Kampagne bringt Ihnen die Republik Moldau ein Stück näher und Sie können mithelfen, dieses Land ein Stück lebenswerter zu gestalten.

 

Der Mensch hinter dem Account @der_Gerichtshof hat auf seinen Hilfseinsätzen für ukrainische Flüchtlinge gesehen, wie es um das ärmste Land Europas bestellt ist. Dass es keine Sozialhilfen gibt, dass Kinder illegal in Häusern, bzw. vielmehr Ruinen wohnen und jederzeit vertrieben werden können; oft sind auch keine Eltern mehr da, die sich kümmern könnten. Und weil es sein unbändiger Wunsch ist zu Helfen, hat er sich Gedanken gemacht, Kontakte geknüpft und losgelegt - weil Machen wie Wollen ist, nur geiler!

 

Für bisherige und folgende Informationen folgen Sie dem Twitteraccount von @der_Gerichtshof .

(geht auch ohne Anmeldung bei Twitter, über einen Browser)

 

 

Konzept

 

Sozialarbeiter und Volontäre holen die Kinder zur Schule mit dem neuen Bus (abgeschlossenes CrowdFunding) ab. Die Kinder erhalten Frühstück und Dusche. Ihre Kleidung wird während der Schulzeit gewaschen. Sie erhalten von uns Schulkleidung und Schuhe. Nach der Schule erfolgt eine Nachmittagsbetreuung mit Essen.

Nach dem After School Programm werden die Kinder (vorerst) wieder zurück gebracht.

 

Durch Aufstockung der Gebäude kann ein Unterkunftsteil entstehen. Dies muss aber Teil 2 werden, denn das kostet noch einmal eine ganze Stange Geld.

 

Der Kaufpreis des gesamten Anwesens (Link) liegt um 25.000€ + Gebühren, die Ausbaukosten Stufe 1 bei etwa 35.000€ - hierbei ist eine Dachsanierung, sowie die Sanierung der Sanitäreinrichtungen und Heizungsanlagen vorgesehen.

Hinzu kommen noch die benötigten Möbel, Alltagsgegenstände sowie Dinge, die das Gebäude kindgerecht und schön machen.

Im Nebengelass können aktuell bis zu 20 Betten Platz finden, nach Aufstockung ca. 60 Betten. Bezahlt wird hier hauptsächlich das Material, Arbeit kommt zu 70% von Freiwilligen.

 

Der Betrieb an sich wird durch örtliche Volontäre sichergestellt. Für den laufenden Unterhalt wird es Patenschaften geben. Die Lebensmittel für die Kinder sollen über NGO aus aller Welt langfristig finanziert werden. Hierzu finden schon Gespräche statt.

 

Es ist schaffbar! Der Wille der Menschen vor Ort ist groß.

 

Wir wollen hier als Feuerwehr fungieren. Kaufen, ausbauen, Konzept durchboxen und den Betrieb wirtschaftlich sicherstellen, übergeben.

 

Wichtig ist uns hierbei, dass wir den Menschen in Moldawien nicht einfach unsere "Westlicher-Industriestaat"-Vorstellungen überstülpen, sondern genau hinsehen und hinhören.

Was brauchen die Menschen dort wirklich?

Wie leben diese Menschen?

Und wie können wir die Menschen innerhalb ihrer Kultur und ihrer Werte unterstützen?

Wir missionieren nicht und wir dulden keine Missionierung unter unserem Dach.

 

Ist der Grundstein gelegt, müssen die ran, deren Beruf es ist, obdachlosen Kindern in Moldawien zu helfen. Jobs schaffen hilft dem armen Land! Und die Verantwortlichen vor Ort sind nicht nur offen für dieses Konzept, sondern unterstützen auch tatkräftig.

 

Infos zur Schulkleidung:

 

Durch die Ausgabe von einheitlicher Kleidung an die Kinder sind sie im Stadtbild schnell als "zu uns" zugehörig erkennbar. Das erleichtert die Arbeit der Ortspolizei und wird für mehr Sicherheit sorgen, auch durch mehr "soziale Kontrolle".

Stigmatisierung, wie wir es bei uns vermuten wollen, findet in der Form nicht statt. Alle Kinder dort sind arm. Alle!

Jeder dort ist froh, wenn die Kinder sicher, sauber und versorgt sind.

 

Folgen Sie dieser Kampagne und dem Twitteraccount @der_gerichtshof für weitere Informationen.

Teilen Sie diese Kampagne für ein schnelles erreichen der Ziele.

 

Mit Ihnen zusammen schaffen wir es, die Welt ein Stück wärmer und schöner zu machen.

Vielen Dank für Ihr Engagement.

 

ERGÄNZUNG:

Interview  von Jurios.de mit @der_Gerichtshof