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Missbrauch in der Psychotherapie

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Ich sammle Spenden für Anwaltskosten und notwendige Therapien. Jeder zusätzlich Euro wird von mir an den Ethikverein, der sich für Betroffene von Missbrauch in der Psychotherapie einsetzt, gespendet.

Zusammenfassend:
Ich und mindestens eine weitere Betroffene wurden von unserem Psychotherapeuten missbraucht. Die Strafverfolgung durch die Staatsanwaltschaft wurde eingestellt.
Der Täter ist auf freiem Fuß und darf weiter praktizieren und dass obwohl die Staatsanwaltschaft seine Schuld anerkennt hat, jedoch der Meinung ist, der Täter hätte unter der Tat mehr gelitten als wir Opfer.

Damit wir den Täter wenigstens auf Zivilrechtlichen Wege belangen können, sammeln wir nun Spenden für die bisherigen und zukünftigen Anwaltskosten.


Zu den Details:
Ich bin 37 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder.

Als ich 2016-2017 innerhalb eines Jahres fünf meiner Angehörigen, darunter meine Mutter und beide Großmütter verlor, begab ich mich zur Trauerbewältigung in Psychotherapeutische Behandlung, in meiner Heimatstadt Arnstadt. Ich war damals die erste Patientin des Therapeuten.

Nach einer längeren Zeit der schweren Manipulation durch eben diesen Therapeuten, missbrauchte er mich schließlich auch sexuell. Er schaffte es, mich von ihm „abhängig“ zu machen. Ich war ihm absolut hörig und ergeben. Ich litt jede Minute unter seiner Abwesenheit, so sehr, dass ich mit meinem eigentlich guten Leben nicht mehr klar kam und akute Suizid-Gedanken bekam, die vor der Therapie nicht da waren.

Als ich den Kontakt zu ihm ein halbes Jahr nach den sexuellen Übergriffen schließlich abbrach, litt ich unter Panikattacken und extremen Angstzuständen.
Diese Abhängigkeit zu ihm lies selbst nach zwei Monaten der Kontaktstille nicht ab. Erst als ich durch Zufall über eine Bekannte erfuhr, dass es einer anderen Frau ganz genauso erging wie mir - MIT genau DEM SELBEN MANN - begriff ich dass wir schwer von unserem gemeinsamen Therapeuten manipuliert und missbraucht wurden sind. Erst dann lies die Abhängigkeit endlich nach.

Wir erstatteten daraufhin im Dezember 2020 gemeinsam bei der hiesigen Polizei Anzeige. Erst nach einem halben Jahr wurden unsere Aussagen - meine dauerte tatsächlich mehr als 6 Stunden - aufgenommen. Weitere 18 Monate vergingen bis die Staatsanwaltschaft jetzt im November 2022 - also 2Jahre nach der Anzeige - die Ermittlungen einstellte und zu folgendem Schluss kam:

Das Verfahren wird gem. §153b Abs. 1 StPO mit Zustimmung des Gerichts eingestellt. […] Die Taten liegen bereits länger zurück […] Der Beschuldigte hat […] einen Selbstmordversuch mit Ketamin unternommen. […] zudem „ist seine Verhandlungsfähigkeit fraglich

Der Beschuldigte wird daher beschuldigt, durch 15 Handlungen sexuelle Handlungen an einer Person, die ihm zur psychotherapeutischen Behandlung anvertraut war unter Missbrauch des Behandlungsverhältnis vorgenommen zu haben. Strafbar als sexueller Missbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses in 15 Fällen gemäß der §§ 153 Abs. 1 und 53 StGB.

Ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung ist nicht gegeben. Die Schuld wäre als gering anzusehen. Zwar hat der Beschuldigte das Behandlungsverhältnis zu den Zeuginnen massiv zum Ausbau einer sexuellen Beziehung ausgenutzt und ging hier bei hochgradig manipulativ vor.

Nach diesem Schreiben der Staatsanwaltschaft verlor ich persönlich jedes Vertrauen in unseren Rechtsstaat.

Schrieb mir die Staatsanwaltschaft tatsächlich gerade, dass der Täter unter der Tat mehr leidet als wir Opfer?

Der gemeinsame Anwalt von mir und der anderen Betroffenen argumentierte daraufhin sehr treffend:

Bei aller Tragik der Reaktion des Beschuldigten auf unsere Anzeige sehe ich die Voraussetzungen eines Absehens von Strafe nach § 60 StGB nicht als gegeben an. Das beginnt schon damit, dass der bedauernswerte Zustand des Beschuldigten nicht „Folge der Tat“ ist. „Folgen der Tat“ entstanden einzig und allein für unsere Mandantinnen, die vom Beschuldigten missbraucht wurden. Die Depressionen mit dem Suizidversuch waren nicht Folgen der Tat, sondern Folgen des Aufdeckens der Tat durch unsere Mandantinnen. Hätten unsere Mandantinnen nicht die Taten des Beschuldigten aufgedeckt, wäre dieser nicht in Depressionen verfallen, sondern hätte voraussichtlich weitere Patientinnen missbraucht. Und der Beschuldigte ist offensichtlich auch nicht in Depressionen verfallen, weil er von Reue darüber geplagt war, was er unseren Mandantinnen angetan hat, sondern aus Selbstmitleid über die beruflichen und familiären Folgen der Strafverfolgung.
Im Ergebnis wird der Beschuldigte als Opfer der völlig berechtigten Strafanzeige behandelt und die wahren Folgen der Tat, die alleine unsere Mandantinnen getroffen haben, werden als unbedeutend vernachlässigt. So wird der Täter zum Opfer umgewürdigt und die wahren Opfer werden ignoriert. Schließlich kann ich auch nicht verstehen, dass Sie in Ihrer Einstellungsverfügung die Schuld des Täters als „gering“ ansehen. Bei mindestens 15 Fällen eines Sexualdelikts gegenüber zwei Geschädigten, das – übrigens im hier einschlägigen Abs. 2 des § 174 c StGB – mit einer Mindeststrafe von 3 Monaten Freiheitsstrafe bedroht ist, ist eine geringe Schuld grundsätzlich nur schwer vorstellbar. Noch dazu, wenn Sie dem Beschuldigten ein „massives“ Ausnutzen der Behandlungsverhältnisse und ein „hochmanipulatives“ Vorgehen attestieren. Darüber hinaus kam von seiner Seite gegenüber unseren Mandantinnen keinerlei Entschuldigung, Verantwortungsübernahme oder auch nur das Angebot einer Wiedergutma- chungsleistung.
Es bleibt unverständlich, warum die Verhängung einer Strafe beim Beschuldigten „offensichtlich verfehlt“ wäre.“

Meine Bitte zum Schluss:
  • Bitte teilen Sie mit Jedem den Sie kennen, unsere Geschichte.
  • Bitte spenden Sie für die Gerechtigkeit.
  • Ich verspreche, dass ich weiter dran bleibe und mich, stellvertretend für alle Opfer von Missbrauch in der Psychotherapie, stark machen werde.

Ich brauchen dazu Ihre Hilfe.

Ich werde Sie auf dem Laufenden halten mit regelmäßigen Updates.

Danke für Ihre Selbstlosigkeit und dem Teilen des Beitrages.

Fundraising team: Spendenteam (2)

Alexandra Greifzu
Organizer
Arnstadt
Tobias Greifzu
Team member

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