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Kampf gegen Ärztefehler

Spende geschützt

Vor dem Gesetz sind alle gleich, doch wer Geld hat, ist gleicher …


Hallo zusammen,


mein Name ist Melli und ich wende mich heute mit einem großen Anliegen an euch. Es fällt mir wirklich sehr schwer diesen Weg zu gehen, aber ich brauche unbedingt Unterstützung, um gegen diese Ungerechtigkeit angehen zu können.


Zu Beginn muss ich jedoch darauf hinweisen, dass alles, was ich im Folgenden geschrieben habe, meine persönliche Wahrnehmung und Einschätzung der Ereignisse ist.


Gegen Ärzte zu klagen, davon hat man mir immer abgeraten. Dagegen kommt man nicht an. Die „Götter in weiß“ machen keine Fehler und wenn, dann können sie ihren Kopf immer wieder aus der Schlinge ziehen. Das war mir zwar bewusst, dennoch konnte ich nicht anders, als diesen Weg zu gehen.


Meine Geschichte lässt sich schwer in wenigen Sätzen schreiben. Deshalb fasse ich mein Anliegen zunächst kurz zusammen. Wenn ihr gerne mehr erfahren möchtet, habe ich am Ende meine Geschichte noch einmal ausführlicher geschildert.


Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele Menschen meine Geschichte lesen. Wir dürfen den Ärzten nicht einfach ausgeliefert sein und müssen kämpfen dürfen, wenn einem Unrecht getan wird.


Ich führe nun seit fast fünf Jahren einen Prozess gegen einen Arzt, dem ich Behandlungs- und Aufklärungsfehler vorwerfe. Seit der Behandlung in diesem Krankenhaus bin ich zu einem GdB von 70 schwerbehindert und habe eine Pflegestufe. Mein Leben ist nicht mehr wie es einmal war und wird es auch nie wieder sein. Ich weiß, dass mir eine Klage mein Leben auch nicht zurückgeben kann, aber ich musste es einfach tun, um mit den schlimmen Erfahrungen abschließen und in Zukunft vielleicht etwas Gerechtigkeit erfahren zu können.


Leider ist es im Arzthaftungsrecht so, dass man als Patient selbst beweisen muss, dass der Arzt Fehler gemacht hat. Dafür reicht es leider nicht aus, wenn man sich nur auf die Fachliteratur beziehen kann.

Normalerweise wird ein Gutachter, der ebenso Arzt auf demselben Fachgebiet ist, vom Gericht bestellt, der den Fall analysieren soll. In bin jedoch nach dem erstellten Gutachten, den Aussagen im ersten Teil der mündlichen Verhandlung und eigenen Recherchen über den Gutachter der festen Überzeugung, dass dieser nicht neutral beurteilt hat und für mich ganz offensichtlich auf der Seite des Arztes steht.


Wie man so schön sagt: „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“. Es ist wirklich nicht nur ein Sprichwort, auch wenn ich das selbst vorher geglaubt habe. Und das sage ich nicht aus dem Grund, weil mir die Beurteilung nicht gefallen hat. Es existieren sehr viele Anhaltspunkte, die meine These untermauern. Als ein Bespiel sei hier erwähnt, dass der Gutachter sich vor der Erstellung des Gutachtens auf eine Chefarztstelle mit Professur an genau der Klinik beworben hat, die mit dem beklagten Arzt und Krankenhaus seit Jahren zusammenarbeitet. Der Gutachter hat diese Stelle mittlerweile auch angetreten. Dazu findest du unten aber noch mehr Informationen.


Das Gericht ist leider stark auf die Beurteilung des Gutachters angewiesen, da dieser der einzige medizinische Fachmann in der „Runde“ ist. Wenn dieser Fachmann dann eine bestimmte Seite eingenommen hat, hat man nur eine einzige Chance…


Man beauftragt privat einen Gutachter, der den Fall neutral beurteilt.


Dieser ist jedoch leider sehr teuer und wird nicht von der Versicherung übernommen.


Ich habe mir in der ganzen Prozesszeit so viel medizinisches Wissen zu meinem Fall angeeignet, sei es durch Literaturrecherche oder auch durch die vielen Gespräche mit verschiedensten Fachärzten, so dass ich mir sehr sicher bin, dieser Arzt hat viele Fehler gemacht.


Es ist so ungerecht, dass einem als Patient so viele Steine in den Weg gelegt werden und man gegen diese Mauer der zusammenhaltenden Ärzte nicht ankommt. Natürlich versucht man einen so großen Fall, in dem es um einen dauerhaften Schaden geht, irgendwie abzuwenden. Er kostet nicht nur Geld, sondern auch den guten Ruf, der wiederum auch wieder Geld kostet. Es geht immer nur ums Geld.


Ich möchte einfach nicht aufgeben und kämpfen, habe aber zur Zeit leider nicht die finanziellen Mittel, um einen privaten Gutachter zu bezahlen. Die Kosten belaufen sich auf mehrere tausend Euro. Darum bitte ich euch um Unterstützung.


Ich bin mir sehr sicher, dass ein neuer Gutachter mir zum Erfolg verhelfen wird. Ich möchte diesen Prozess unbedingt gewinnen, damit der Arzt, durch dessen Behandlung/Nichtbehandlung ich so krank geworden bin und fast gestorben wäre, seine gerechte Strafe erhält.


Bitte helft mir dabei!


Ich bin leider keine Influenzerin oder habe sonst irgendwie eine Reichweite. Meinen TikTok Account (_mellee_) habe ich mal vor einigen Jahren für meine Tiere eingerichtet. Ich habe allerdings geplant, meinen Account zu nutzen , um zum einen meine Geschichte zu erzählen, meine Erfahrungen zu teilen und anderen Betroffenen Mut zu machen.


Wir Patienten müssen zusammenhalten und dürfen uns nicht mit dem Ausgeliefertsein und Stigmatisierungen seitens der Ärzte abfinden. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen. Je mehr Urteile zugunsten der Patienten gesprochen werden, um so mehr Patienten werden sich auch trauen, diesen Weg zu gehen.


Es ist so schwierig gegen Ärzte und ihre erfahrenen Anwälte und Gutachter anzukommen. Das darf so nicht weitergehen. Vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass viele Operationen eigentlich nur aus einem Grund durchgeführt werden… des Geldes wegen… und wenn dann noch etwas schief geht …


Ein Fall wie dieser gehört in die Öffentlichkeit. Dafür werde ich sorgen, sobald der Prozess vorbei ist. Es gibt sicher tausende Fälle wie den meinen und viele, die sich einen solchen langen und nervenaufreibenden Weg auch gar nicht zutrauen. Vielleicht gibt es aber auch viele, denen ich Mut machen kann diesen Weg zu gehen. Manchmal muss man als Präzidenzfall dienen und den Anfang machen.


Darum bitte ich euch, helft mir dabei, dass ich einen privaten Gutachter engagieren und diesen Prozess gewinnen kann. Jeder von uns ist irgendwann einmal, die anderen mehr oder weniger, auf Ärzte angewiesen. Es gibt ganz viele tolle Ärzte da draußen, aber es gibt eben auch Ärzte wie diesen. Wenn etwas schief läuft, dann muss man sich dagegen wehren dürfen. So wie das zur Zeit in Deutschland geregelt ist, werden einem sehr viele Steine in den Weg gelegt. Das darf so nicht sein.


Ich wäre euch so dankbar, wenn ihr mich mit einer kleinen Spende unterstützen würdet.

Sollte dieser Prozess positiv für mich ausgehen, bekommt ihr eure Spende in jedem Fall zurück.


Ich danke euch, dass ihr bis hier hin gelesen habt.


Falls euch die ganze Geschichte interessiert, welche Erkrankung ich eigentlich hatte bzw. nicht hatte, was eigentlich im Krankenhaus passiert ist, warum ich mich für eine Klage entschieden habe und warum ich den Gutachter für nicht neutral halte, dann könnt ihr gerne weiterlesen. Ich würde mich sehr freuen.



Meine Geschichte


Bei mir wurde 2012 Endometriose diagnostiziert und jede Betroffene, es ist mittlerweile jede 7. Frau, weiß, was für eine Ärzteodysee und Belastung das bedeutet. Endometriose ist eine zwar gutartige, aber chronische und schmerzhafte Erkrankung, die damals noch nicht gut erforscht war und bei der sich gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe im Bauchraum ansiedelt. Es kann an allen möglichen Organen vorkommen, auch in diese hineinwachsen und sie zerstören. Eine Heilung gibt es keine. So wurden bei mir bis 2018 sieben Endometriose- und Verwachsungsoperationen durchgeführt und auch die Gebärmutter entfernt.


Aufgrund der chronischen Schmerzen begab ich mich in Schmerztherapie und wurde mit Schmerzmitteln (Opiaten) eingestellt. Danach kam ich mit der Endometriose gut zurecht.


2019 wandte ich mich auf Anraten meiner Gynäkologin vertrauensvoll an eine Klinik, da ich nicht mehr auf die Toilette konnte. Die Verdauung und Stuhlentleerung ist ein schambehaftetes Thema. Das war und ist es natürlich auch für mich. Mir wurde dort zu einer Operation geraten. Es gäbe keine andere Alternative. Ich solle mir ein Stück Darm entfernen lassen, da dieser etwas zu lang wäre. Außerdem hätte ich Verwachsungen am Schleifendarm und Enddarm. Die große Operation, bei der mir letztlich 25cm Darm entfernt wurden, setzte mir schwer zu. Ich benötigte Bluttransfusionen und hatte trotz Rückenmarksnarkose (PDA) starke Schmerzen.


Nach ein paar Tagen merkte ich, dass nach einer anfänglichen Besserung die Schmerzen wieder zunahmen und sich auch veränderten. Ich merkte, dass etwas nicht stimmte und bat den Arzt herauszufinden, woher diese starken Schmerzen kommen. Dieser nahm mich nicht ernst, schob die Schmerzen auf mein Schmerzsyndrom und veranlasste, mir noch mehr Schmerzmittel zu geben. Die Schmerzen wurden jedoch immer schlimmer. Ich bekam noch mehr Opiate, sogar eine Schmerzpumpe, aber selbst nach Weinen, Flehen und Betteln und steigenden Entzündungswerten ließ er keine zielführende Untersuchung in die Wege leiten. Er machte lediglich einen Ultraschall von meinem Bauch, bei der auch noch ein großer Bluterguss hinter der Darmnaht festgestellt wurde. Trotz alledem und obwohl ich vor Schmerzen weinend vor dem Bett lag, hatte er jede weitere Untersuchung abgelehnt. Auch vor dem Hintergrund, dass die OP gar nicht so gelaufen war wie geplant. Aber das fand ich erst später heraus.


Dann passierte die Katastrophe. Mein Darm riss zur Hälfte ab. Ich hatte die schlimmsten Schmerzen meines Lebens. Die Geburt meines Sohnes war nichts dagegen. Ich schrie über zwei Stunden das gesamte Krankenhaus zusammen, weil sich kein Arzt um mich gekümmert hat und ich keinerlei Schmerzmittel bekam. Dann wurde ein CT gemacht, ich bekam keine Luft, wurde blau, hatte Todesangst und war schweißgebadet. Ich dachte wirklich, dass ich jetzt sterben müsse. Dann ging alles ganz schnell. Ärzte um mich herum, wir müssen sie sofort notoperieren.


Aufgewacht bin ich auf der Intensivstation mit einer schweren Bauchfellentzündung, einer Blutvergiftung und einem künstlichen Darmausgang. Mir ging es sehr schlecht und es war ein kleines Wunder, dass ich das überlebt habe.


Die Tage auf der Intensivstation waren eine extreme Belastung. Sowohl körperlich, als auch seelisch. Ich hatte immer Angst vor einem künstlichen Darmausgang, habe mich geschämt, war am Boden zerstört. Ich konnte zu der Zeit noch nicht akzeptieren, dass der künstliche Darmausgang mir das Leben gerettet hatte. Zudem hatte ich extreme Schmerzen, die nur mit stärksten Schmerzmitteln zu kontrollieren waren. Ich fühlte mich ausgeliefert, nicht ernst genommen und hilflos. Ich machte dem Arzt Vorwürfe, nicht rechtzeitig reagiert zu haben und ignorierte ihn so gut es irgendwie ging. Er war sich keiner Schuld bewusst. Nach einer Woche auf der Intensivstation wurde ich auf die Normalstation verlegt.


Noch am selben Abend bekam ich hohes Fieber, mir ging es überhaupt nicht gut. Der Arzt dachte aber erneut nicht an eine Komplikation und das, obwohl meine Entzündungswerte bereits wieder gestiegen waren. Mein einziges Glück war, dass mir das gesamte Anästhesieteam mit Rat und Tat zur Seite stand. Sie kümmerten sich hervorragend um mich und meine Schmerzen. Da diese wieder stark zugenommen hatten, ließen sie ein CT machen. Darauf war zu erkennen, dass ich wieder Entzündungen und Flüssigkeitsansammlungen im Bauch hatte und dass mein Darmstumpf nicht dicht war. Mein behandelnder Arzt führte ein hitziges Kompetenzgerangel mit dem Chefarzt der Anästhesie, ein CT wäre nur von den Chirurgen zu veranlassen. Hätte die Anästhesie dieses CT jedoch nicht gemacht, dann wäre ich erneut fast gestorben, denn mein Arzt hielt es ja wieder einmal nicht für nötig.


Ich wurde noch einmal notoperiert und lag zunächst im künstlichen Koma. Ich hatte wieder eine Blutvergiftung, nun einen großen Bauchschnitt und fünf Drainagen im Körper. Als ich wach wurde, waren die Schmerzen unerträglich. Durch die starken Schmerzmittel bekam ich dann noch schlimmste Halluzinationen, die einige Tage andauerten. Ich sah Teufelsgestalten, die mir und meinem Sohn etwas Böses wollten und alle Ärzte und Pfleger waren Verbündete des Teufels. Es war ganz ganz schlimm und auch das möchte ich nie wieder erleben.


Die Wochen bzw. Monate im KH kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Ich hatte noch zwei weitere Eingriffe bevor ich nach insgesamt zwei Monaten die Klinik verlassen durfte.


Meine Schmerztherapie wurde auf Betäubungsmittel umgestellt. Mein künstlicher Darmausgang wurde in zwei weiteren großen Operationen in einem anderen Krankenhaus zurückverlegt. Dies war eine große Herausforderung, da mein Restdarm fast zu kurz für eine Rückverlegung war. Ich kam mit einem zu langen Darm und scheiterte fast an einem zu kurzem. Ich mochte schwarzen Humor, aber das war mir persönlich dann doch zu schwarz.


Da ich durch die Erlebnisse in der Klinik eine Angst- und Panikstörung entwickelte, konnten diese Operationen nur durchgeführt werden, weil ich permanent eine Begleitperson bei mir hatte. Ich hatte jegliches Vertrauen in die Ärzte verloren und richtig Angst davor, diesen wieder ausgeliefert zu sein und wieder starke Schmerzen erleiden zu müssen.


Nach der Rückverlegung entwickelte sich bei mir leider eine Verengung an der Nahtstelle im Enddarm, die im dreimonatigen Rhythmus unter Narkose ausgedehnt werden muss. Andernfalls kann ich den Stuhl nicht entleeren, bekomme stärkste Schmerzen und lande in der Notaufnahme.


Weiterhin entwickelte sich leider das LARS Syndrom. Dies geht mit sehr vielen Stuhlgängen bis zu 30 Mal am Tag, starken Schmerzen und teilweiser Inkontinenz einher. Dies schränkt mich im Alltag so stark ein, da ich immer eine Toilette in der Nähe brauche und manchmal gar nicht von der Toilette komme. Dann muss ich Verabredungen absagen oder mich auf der Arbeit krankmelden. Planungen sind somit grundsätzlich kaum möglich. Essen muss man nunmal, auch wenn das für mich nur noch ein „am Leben bleiben“ und schon lange kein Genuss mehr ist. Ich begab mich in Psychotherapie, um die Geschehnisse zu verarbeiten, meine Angst- und Panikstörung in den Griff zu bekommen und mein neues Leben mit depressiven Phasen und Schmerzen akzeptieren zu lernen.


Meine feste Überzeugung, dass der Arzt nach den Operationen falsch reagiert, indem er keine Untersuchung in die Wege geleitet hat, ließen mir keine andere Wahl als einen Anwalt aufzusuchen. Wir forderten die Patientenakte an und die Auswertung ließ mir buchstäblich das Blut in den Adern gefrieren.


Für meine Operation gab es gar keine Indikation. Man hätte zunächst, laut Facharztstandard, viele andere Dinge ausprobieren müssen, um meinem Problem entgegenzuwirken. Bei Fällen wie den meinen, wird sogar von einer OP abgeraten, da eine OP die Beschwerden nicht verbessert und die Probleme noch viel schlimmer werden können. Ich gehe stark davon aus, dass meine OP Indikation lediglich aus wirtschaftlichen Interessen ausgesprochen worden ist. Ein Patient bringt mit so einer großen OP viel Geld in die Kassen. Dass die Kliniken in Deutschland alle Geld brauchten und auch immer noch brauchen, das kann man in den Medien heute noch gut verfolgen.


Mein Arzt erzählte mir auch nichts davon, dass er nicht nur meinen Schleifendarm, sondern auch noch 2/3 meines Enddarms entfernt hatte. Dazu hatte ich nicht einmal meine Einwilligung gegeben. Er begründete es im Nachhinein damit, dass meine Verwachsungen zu ausgeprägt waren und man deshalb auch den Enddarm entfernen musste, was man ja aber vorher gar nicht hätte wissen können. Natürlich wusste er das. Ihm lagen alle Berichte aus meinen Vor-Op`s vor und auch in unserem Gespräch habe ich ihm alle Details über meine Endometriose und Verwachsungen erzählt, auch dass bereits tiefe Endometriose am Enddarm entfernt wurde. Es steht sogar in seinem eigenen Bericht. Zudem hatte er diese Verwachsungen während meiner ersten Untersuchungen in diesem Krankenhaus selbst diagnostiziert und daraus seine OP-Indikation abgeleitet. Die Entfernung oder auch Teilentfernung des Enddarms ist eine weitreichende Entscheidung, denn 75 % der Patienten haben danach Probleme mit der Stuhlentleerung. Darum wird er eigentlich nur bei Krebspatienten entfernt.


Er hat mir auch nicht erzählt, dass meine Darmnaht in der ersten OP nicht dicht war und noch mal übernäht werden musste. Auch nicht, dass er eine straffe Darmnaht angelegt und ich starke Blutungen hatte. Er sprach die ganze Zeit von einem komplikationslosen Verlauf. Das habe ich alles erst durch das Auswerten meiner Akte erfahren.


Eine Naht am Enddarm ist an sich schon ein Risiko für Komplikationen wie den meinen. Dazu kamen dann noch die undichte und straffe Naht, sowie die starken Blutungen während und nach der OP. In der Drainage, die ich im Bauch hatte, sammelte sich bis zur ersten Not-OP zudem immer noch Blut, was auch immer ein Anzeichen dafür ist, dass etwas nicht stimmt. Ein Bluterguss ist ebenso ein Risikofaktor für Komplikationen, da er einen Nährboden für Bakterien bietet und auch zeigt, dass keine ausreichende Blutstillung während der OP stattgefunden hat. Dazu hatte ich stärkste Schmerzen trotz der vielen starken Schmerzmittel und PDA.


Und TROTZ ALLEDEM hat der Arzt keine Notwendigkeit gesehen, bei mir nach einer möglichen chirurgischen Komplikation zu suchen, bzw. eine bildgebende Diagnostik in die Wege zu leiten. Die Komplikation, die ich erlitten habe, ist die gefürchtetste in der Chirurgie, da sie mit einer hohen Sterblichkeitsrate und gravierenden Belastungen verbunden ist. Man kann also überhaupt nicht begreifen, warum dieser Arzt hier nicht reagiert hat.


Die Antibiotikatherapie, die ich bekam, wurde zudem nicht nach Leitlinie und sowohl zu kurz, als auch mit den falschen Medikamenten durchgeführt. Darum kam es zum zweiten Mal zu einer Blutvergiftung.


Die gesamte Patientenakte ist zudem unvollständig. Fotos aus der ersten Not-Op wurden selbst auf Gerichtsbestimmung nicht rausgegeben, obwohl diese in jedem Fall existieren. Das hat mir der Arzt der Not-Op bestätigt. Aus diesen Fotos kann man ganz sicher Rückschlüsse auf die Ursache ziehen. Natürlich darf man diese nicht sehen. Erst hatte man versucht das Gericht zu täuschen, indem man die Ultraschallbilder als Fotos aus der Not-OP verkaufen wollte.


Der Entlassungsbericht enthält ebenfalls sehr viele Fehler. Neben einem angeblich komplikationslosen Verlauf, sprach man beispielsweise von 1 statt 5 Transfusionen, von erhöhter Temperatur statt hohem Fieber oder auch von medikamentenfrei statt medikamentenpflichtig (Herz-Kreislauf-Medikamente). Zudem fehlte die Blutvergiftung und die Entfernung des Rektums. Ganz klar versuchte man hier meinen gesamten Verlauf zu verharmlosen.


Ein Jahr nach den Behandlungen in diesem Krankenhaus habe ich Klage erhoben. Der Arzt streitet natürlich alles ab.

Zunächst wurde der Prozess nur über Schriftsätze geführt.


Zwei Jahre, nachdem ich Klage eingereicht hatte, ereignete sich eine weitere Tragödie. Ich erlitt aufgrund der starken Verwachsungen in meinem Bauch, die sich durch die ganzen großen OPs und die Bauchfellentzündung vervielfacht hatten, einen Darmverschluss. Diese Situation war für mich unerträglich. Zum einen aufgrund der starken Schmerzen, zum anderen weil mich aufgrund der Coronasituation keiner ins Krankenhaus begleiten durfte und ich ganz genau wusste, welcher Arzt dort für mich zuständig sein würde. Mein großes Glück war, dass meine Freundin in dem Krankenhaus als Krankenschwester arbeitet und so Zutritt zur Notaufnahme hatte.


Der beklagte Arzt lehnte eine OP bei mir ab. Von ihm hätte ich mich auch auf gar keinen Fall operieren lassen. Aber er untersagte auch sämtlichen Ärzten aus seiner Abteilung eine OP bei mir und das, obwohl mein Darm bereits anfing abzusterben.


Er kümmerte sich nicht weiter um mich. Ich bekam auch stundenlang keine Schmerzmittel. Lediglich ein anderer Arzt aus der Notaufnahme versuchte, für mich ein Intensivbett in den umliegenden Krankenhäusern zu finden, die wegen Corona alle belegt waren.


Insgesamt lag ich mit einem akuten Darmverschluss 9 Stunden in der Notaufnahme und wurde schließlich mit Notarzt und Rettungswagen in ein einstündig-entferntes Krankenhaus gebracht, wo ich letztlich dann sofort notoperiert wurde.


Wäre meine Freundin nicht dort gewesen und hätte nicht vehement Nachdruck gemacht, wer weiß was dann passiert wäre. Man hätte mich dort einfach liegen lassen.


Ein Jahr später wurde im Rahmen der Beweisaufnahme vom Gericht ein Gutachter, ebenfalls ein Arzt aus demselben Fachgebiet, bestellt, der meine Behandlungsunterlagen nach meinen Vorwürfen und den Fragen des Gerichtes auswerten sollte.


Als ich das Gutachten las, war ich schockiert und unheimlich wütend. Wichtige Unterlagen wurden gar nicht mit einbezogen oder fehlten und wurden nicht nachgefordert, es wurden Tatsachen falsch dargestellt, Dinge aus dem Zusammenhang gerissen und daraus falsche Schlüsse gezogen. Zudem fanden sich viele Widersprüche. Ich habe dann eine 60-seitige Stellungnahme dazu abgegeben und sämtliche Behauptungen mit Facharztliteratur, sowie meinen Behandlungsunterlagen be- bzw. widerlegt. Ich hatte stark das Gefühl, dass der Gutachter meinen Fall nicht neutral beurteilt hat.


In der mündlichen Verhandlung erschien dann nicht der vom Gericht bestellte Gutachter, sondern sein damaliger Oberarzt. Dieser bestätigte dann auch, das Gutachten selbst geschrieben zu haben. Darüber war zunächst auch das Gericht verwundert, da ein vom Gericht bestellter Gutachter seinen Auftrag eigentlich nicht abtreten darf. Dieser wurde dann aber vom Gericht als Gutachter ernannt.


Er argumentierte während der gesamten Verhandlung völlig an dem medizinischen Facharztstandard vorbei. Eine Konfrontation mit der Facharztliteratur und mit wichtigen Behandlungsunterlagen ist leider ausgeblieben. Zudem hatte er sich auch dort oft widersprochen und mich bestärkte immer weiter das Gefühl, welches ich zuvor schon hatte, nämlich, dass der Gutachter eine bestimmte Seite eingenommen hatte.


Da es ein sehr umfangreicher Fall ist, wurde ein zweiter Termin für die mündliche Verhandlung angesetzt.


Nachdem ich das erste Mal in meinem Leben Korruption am eigenen Leib erfahren und den ersten Schock verdaut hatte, habe ich Informationen über den Gutachter eingeholt, weil mich dieses bestimmte Gefühl nicht los lies. Es bestätigte sich das, was ich zuvor vermutet hatte.


Der Gutachter hatte sich, ein halbes Jahr bevor das Gericht den Gutachter ernannt hatte, auf eine Chefarzt- und Direktorenstelle mit Professorenstatus an einer Klinik beworben, die seit über 20 Jahren eine enge Kooperation mit der beklagten Klinik und dem beklagten Arzt führt. Er hat diese Stelle auch zugesprochen bekommen und ist dort nun Chefarzt und Direktor seiner Abteilung. Zudem ist er zusammen mit dem beklagten Arzt für die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses zuständig. Sie arbeiten also eng zusammen.


Für mich ist es ganz klar, dass dieses Gutachten ein Gefälligkeitsgutachten war und er entweder die Stelle für ein entsprechendes Gutachten bekam oder sich die Chance nicht verbauen wollte. Außerdem wollte er sicherlich dem Arzt, mit dem er zukünftig zusammenarbeiten wird, natürlich nicht in den Rücken fallen.


Das Gericht glaubt aber immer den Ausführungen des Gutachters, weil er der „Fachmann“ ist. Das Einzige, was die Aussagen des Gutachters entkräften und meine Vorwürfe beweisen kann, ist ein privates Gutachten. Meine Rechtschutzversicherung kommt dafür leider nicht auf und ich finde es eine Unverschämtheit, dass man erst Geld in die Hand nehmen muss, um so einen Prozess gegen Ärzte und befangene Gutachter gewinnen zu können. Ohne private Gutachten kommt man dagegen nicht an. Diese dürfen natürlich auch nicht von jedem Arzt geschrieben werden, sondern es muss ein Arzt mit mindestens dem gleichen Titel sein.


Ich möchte unbedingt weiterkämpfen! Die Ärzte dürfen damit einfach nicht durchkommen!


Ich danke dir, dass du meine Geschichte bis zum Ende gelesen hast. Ich hätte noch so viel mehr schreiben können, aber irgendwann muss man zum Schluss kommen.


Vielleicht magst du mich mit einer kleinen Spende unterstützen. Auch wenn es nicht viel ist, jeder Cent zählt. DANKE!


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    Organisator

    Mel Lee
    Organisator
    Minden, Nordrhein-Westfalen

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