
#metooscience Sponsoring Anwältinnenkosten
Spende geschützt
Wir sind drei Frauen, (promovierte) Psychologinnen und Betroffene von sexueller Diskriminierung und sexualisierter Gewalt im Arbeitskontext.
Wir haben die Plattform @metooscience auf Instagram ins Leben gerufen. Betroffene von sexueller Diskriminierung können über unser anonymisiertes Kontaktformular (https://portal.metoo.science) ihre Geschichten teilen. Auf Instagram stellen wir wissenschaftliche Informationen und Erkenntnisse zu dem Thema bereit und ordnen eure Erfahrungen ein.
Was ist unser konkretes Anliegen mit dieser Petition?
Wir brechen unser Schweigen und machen unsere persönlichen Erfahrungen öffentlich, um einen (weiteren) #metoo-Präzedenzfall zu schaffen. Nur so können wir öffentlich aufzeigen, welchen akuten Bedrohungen wir als Betroffene ausgesetzt waren und was Betroffene wie wir, die sich gegen diese Bedrohungen zur Wehr setzen, erleben.
Wir benötigen finanzielle Unterstützung, um die Ohnmacht zu durchbrechen, der wir als Betroffene in verschiedener Hinsicht ausgesetzt sind. Denn als Betroffene von Machtmissbrauch im akademischen System sind wir unterlegen, was finanzielle Mittel, Einfluss, sowie öffentliche Reputation angeht.
Gleichzeitig haben wir einen Blick für das große Ganze: Es geht uns auch darum, die generellen Ungerechtigkeiten der bestehenden juristischen Handhabe gegen die verschiedenen Formen von sexualisierter Gewalt aufzudecken.
Unser Schritt in die Öffentlichkeit ist ein Unterfangen, bei dem wir viel Gegenwehr erwarten. Dafür benötigen wir finanzielle Unterstützung, um uns rechtlich abzusichern und mögliche Abmahnungen stemmen zu können.
Was benötigen wir um unser Anliegen zu erreichen?
Auf jede Privatperson von uns kommen anwaltliche Beratungskosten und im Klagefall Kosten von ca. 7.000 Euro zu. Deshalb brauchen wir in Summe 21.000 Euro um im Klagefall (z. B. Abmahnungen) handlungsfähig zu bleiben, sowie um bereits entstandene anwaltliche Beratungskosten zu decken.
Leider können wir hier noch nicht öffentlich über aktuelle Vorgänge sprechen. Sobald es uns juristisch möglich ist, werden wir eine transparente Kostenaufstellung auf dieser Seite veröffentlichen.
Warum tun wir das? Zu unserem Hintergrund:
Wir als selbst persönlich Betroffene decken über die Plattform @metooscience sexuelle Diskriminierung in einem spezifischen, gesellschaftlich höchst respektierten Umfeld auf.
Dabei begegnen wir verschiedenen Widerständen, mit denen wir einen Umgang finden müssen und die Muster aufzeigen, wie sie übergreifend bei sexualisierter Gewalt zu finden sind:
Victim Blaming ("Warum haben Sie nicht Nein gesagt?“), daraus entstehend Self-Blame ("Warum habe ich nicht Nein gesagt") und, sobald man gegen das widerfahrene Unrecht vorgehen will, verschiedenste juristische Grauzonen. Beispielsweise liegt die Beweislast bei Vorfällen, die unter „vier Augen“ passiert sind, bei der Betroffenen. Übergriffe sind also häufig nicht eindeutig beweisbar.
Auch erschwert ein grundsätzliches Problem das Teilen von persönlichen Erfahrungen: Es bestehen, je nach Rechtsgebiet, unterschiedliche Definitionen von "sexueller Belästigung", sodass schon die Verwendung dieses Begriffs, um zu beschreiben, was einer betroffenen Person passiert ist, zu einer Abmahnung seitens des Täters führen kann.
Was bei all diesen Schwierigkeiten untergeht, mit denen Betroffene einen Umgang finden müssen, ist ein systemischer Blick auf das, was allzu häufig den (Arbeits-) Alltag von Personen prägt, die aufgrund verschiedener Faktoren Diskriminierung ausgesetzt sind. Machtstrukturen begünstigen und erleichtern Fehlverhalten von Vorgesetzten und erschweren es Betroffenen, dagegen vorzugehen, vor allem in stark hierarchischen und geschlossenen Systemen wie dem Hochschulkontext.
Die Betroffenen sind in diesem Fall wir als Privatpersonen.
Aber: Hier geht es nicht um uns und unser persönliches Schicksal. Leider, mit erschreckender Häufigkeit, ist #metoo mehr als ein Hashtag. Jedes #metoo beschreibt ein einzelnes Schicksal von verschiedensten Formen von Diskriminierung, die wir intersektional und systemisch aufzeigen und einordnen. Getreu unseres Mottos "pars pro toto" (Ein Teil steht für das Ganze) wollen wir mit unserem Angehen gegen das erlebte Unrecht ein Beispiel setzen.
Vielen Dank an alle, die uns unterstützen und damit zu einem Teil eines größeren Ganzen gegen Sexismus und Machtmissbrauch werden!
Organisator und Spendenbegünstigter
Elisa K
Organisator
Cologne, Nordrhein-Westfalen
Franziska Saxler
Spendenbegünstigte