Hilfe in der schwersten Zeit
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2020 ist für uns alle ein Jahr, dass uns vor besondere Situationen und Herausforderungen stellt. Für meine Schwester (wir sind 28 und 29 Jahre alt) und mich entwickelte sich Ende Mai dieses Jahr zum schlimmsten unseres Lebens. Mitte Mai bekam unsere Mutter (61 Jahre alt) die Diagnose Krebs. Zwölf Tumore haben sich innerhalb kürzester Zeit in ihrem Gehirn gebildet . Keine Behandlungsmöglichkeiten mehr, keine Chance auf Heilung. Für uns alle hat sich unser Leben von einen Nachmittag auf den anderen komplett geändert. Meine Schwester und ich sind von heute auf morgen nicht nur zu Vollzeit-Pflegekräften geworden, sondern wir mussten uns auch mit der Realität abfinden, dass unsere Mutter nicht mehr die selbe war. Es fand eine komplette Wesensänderung statt, sie erkannte uns nicht mehr, sagte nur noch ja und nein, wurde nach einer Woche aufgrund der Krankheit bettlägrig und die Realität traf uns wie ein Schlag ins Gesicht: wir begleiten unsere geliebte Mutter beim sterben. Es war unser Wunsch, unsere Mutter bis zum Schluss zuhause zu pflegen und ihr in den letzten Wochen ihr gewohntes Umfeld zu ermöglichen. Wir haben auch keine große Familie, wir bestehen nur noch aus 3 Personen. Mit unserer Großmutter, der Mutter unserer Mutter, die mit 88 Jahren nun noch ihre einzige Tochter verloren hat. Am 1.6.2020 bekamen wir die Diagnose und holten unsere Mutter heim, am Montag, den 10.08.2020 ist sie dann friedlich zu Hause im Kreis ihrer Familie und Katzen eingeschlafen.
Wir stehen nun nicht nur vor der Aufarbeitung der schwersten Zeit unserer Lebens, dem langen Weg der Trauer, der noch vor uns liegt, sondern auch vor finanziellen Herausforderungen. Ich selbst bin seit Juni ohne jegliche Einnahmen. Durch die Vollzeitpflege war es weder zeitlich, noch nervlich für mich möglich, meiner Arbeit nachzugehen. Natürlich haben wir zeitnah direkt eine Pflegestufe und das Pflegegeld beantragt, aber beides ist bis heute noch nicht genehmigt, den Termin mit dem Medizinischen Dienst haben wir tatsächlich erst Ende August.
Der letzte Wunsch unserer Mutter war eine Seebestattung. Da sie ihr Leben lang unter Angstzuständen und Klaustrophobie litt, war für sie die Vorstellung in einem Grab liegen zu müssen, der ultimative Albtraum. Solch eine Seebestattung ist nicht teurer als eine "normale" Beisetzung aber auch hier gehen wir auf eine Summe von mehreren tausend Euro zu. Da die Krankheit unserer Mutter so plötzlich kam und weniger als 3 Monate dauerte, war es für uns auch nicht möglich, genügend Rücklagen zu bilden, vor allem als ein komplettes Einkommen wegfiel. Da eine Seebestattung in Bayern nicht möglich ist, müssen wir dafür nach Rostock fahren. Da selbstverständlich unsere Großmutter dabei sein möchte und für sie solche eine Tour schnell zur Tortur wird, müssen wir hier auch einen Stopp auf halber Strecke einplanen, welcher auch wieder mit Kosten verbunden ist.
Wir wissen, dass 2020 für uns alle eine große Herausforderung darstellt. Deswegen wären wir gerade in dieser Zeit für jeden Betrag, mag er noch so klein sein, dankbar. Egal welche Summe am Schluss hierbei erreicht wird, es nimmt uns ein Stück weit die finanzielle Last ein wenig von den Schultern und hilft uns nach vorne zu sehen. Sollte die Summe, die wir hier erreichen, unsere zu zahlenden Kosten übersteigen, würden wir gerne auch einen Betrag an die SAPV und an den ambulanten Hospiz-Dienst Mögeldorf spenden. Diese zwei Stellen haben uns in dieser Zeit unglaublich geholfen. Nicht nur mit medizinischem Fachwissen, sondern auch mit psychologischer Unterstützung.
An dieser Stelle möchten wir nicht nur allen danken, die sich für eine Spende entscheiden, auch allen die egal auf welchem Weg uns ihre Beileidsbekundungen, Liebe und positive Energie geschickt haben.
Vielen Dank
Lisa, Nina und Oma
Organizer and beneficiary
Lisa Schober
Organizer
Nuremberg
Nina Schober
Beneficiary