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Forum für HipHop und postmännliche Realness

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Hi, ich bin David und als Rapper und Produzent unter dem Namen form seit Längerem in der HipHop-Kultur unterwegs. Ich gründe gerade mit weiteren Verbündeten das Forum für HipHop und postmännliche Realness. Ich muss kurz ausholen, um zu erklären, wieso:

HipHop, wir müssen reden. Wir müssen sogar etwas machen. Und ganz besonders wir Männer im HipHop. Denn wir haben das viel zu lange vermieden und die ganze Scheiße erst soweit kommen lassen, wie sie jetzt ist. Von Sexismus bis Antisemitismus, sexualisierter Gewalt bis Verschwörungsgeraune: Die Liste der Probleme ist lang. Damit es nicht immer so weitergeht, damit es auch besser werden kann, müssen wir uns als HipHop selbst kümmern. Deshalb gründen wir gerade das Forum für HipHop und postmännliche Realness, eine professionelle, stabile Plattform von und für HipHop im deutschsprachigen Raum, die den Weg zu einer wirklich offenen, menschenfreundlichen HipHop-Kultur unterstützt, begleitet und voranbringen will. Eine Plattform für alle, die diese Ziele teilen. Wir möchten alle Interessierten dazu aufrufen, mitzumachen und das Vorhaben zu unterstützen.

Warum das Ganze? Erstens gibt es im deutschsprachigen Raum mit dem Ende der meisten journalistischen HipHop-Medien wie der Juice oder rap.de kaum noch Räume, in denen aus einer HipHop-Perspektive mit einem Mindestmaß an inhaltlichem Anspruch langfristig und professionell gearbeitet, also auch Kritik geübt wird. Es gibt sehr viele Themen, die von HipHop berührt werden, es gibt auch offensichtliche Probleme. Es gibt ziemlich viele Leute, die sich auskennen und forschen, interviewen und streiten. Die etwas bewegen und bessere Zustände erreichen wollen. Diese haben aber in der Regel kaum Strukturen innerhalb von HipHop, die solch einen auch kritischen Input zu schätzen wissen. Sie schweigen daher mitunter aus Angst oder werden von Anwälten stummgeschaltet. Viele haben sich auch über die Jahre enttäuscht und entnervt von HipHop abgewendet. In Zeiten, in denen die noch übrigen HipHop-Medien (von meist ehrenamtlichen Ausnahmen abgesehen) strukturell zu abhängig von den Künstler*innen sind, um die anstehenden Fragen zu stellen, wächst daher der Bedarf, darüber dann eben anders zu sprechen und zu handeln.

Wie kommt es, dass aus dem Skandal um #deutschrapmetoo immer noch keine strukturelle Konsequenz auf Seiten der Männer erfolgt ist? Von sexualisierter Gewalt Betroffene - das sind hauptsächlich Frauen -, solidarische Frauen und Queers organisieren sich seit Jahren, klären auf, bieten psychologische und rechtliche Unterstützung. Von Seiten der Männer kommt aber leider noch sehr wenig, vor allem nicht öffentlich. Das muss sich ändern. Das Forum tritt an, um dafür langfristig stabile Räume zu schaffen und damit ganz einfach einen Kulturwandel anzustoßen. Dann können wir auch darüber reden, ob es HipHop eigentlich überhaupt noch gibt.

Der zweite wichtigste Grund neben einer von und für HipHop selbst geschaffenen Plattform zum Streiten, Nachdenken, Fragen stellen und Antworten finden ist die Priorität der männlichen Verantwortung. Frauen und Queers tun schon teilweise seit Jahrzehnten ihr Möglichstes, aber Männer müssen sich endlich auch mal viel mehr beteiligen. Das Schweigen brechen, den exklusiven Männerbund hinter sich lassen und für eine Welt und also auch eine HipHop-Kultur einstehen, in der alle Menschen, unabhängig ihres Geschlechts und anderer Merkmale, mitmachen und in Frieden leben können.

Wie machen wir das? Diskurs und Konsequenzen
Wo bisher zu viel geschwiegen wird, soll diskutiert werden. Öffentlich nachvollziehbar, bei Podcasts, auf Veranstaltungen, in Texten, Büchern und Videos, offline oder online. Es gibt Bedarf nach Auseinandersetzungen und daher müssen diese auch geführt werden. Das geht von den Gründen, weshalb ihr mal angefangen habt, euch mit HipHop zu befassen und euch dafür zu begeistern, über die Anforderungen an Jungs und Männer, ein echter Mann zu werden und die Schäden, die das bei ihnen selbst und später anderen anrichtet bis hin zum Hier und Jetzt und Diskussionen aus allen Ecken der Kultur oder aus Folgephänomenen. Gibt ja schon viele Rapper*innen, die sich gar nicht zu HipHop zählen.
Damit es nicht beim Besprechen von Problemen bleibt, werden wir auch herausfinden, welche ganz konkreten Veränderungen denn nötig sind, damit wir nicht in ein paar Jahren immer noch an derselben Stelle stehen. Das wird sicher nicht von jetzt auf nachher passieren. Es muss jedoch klar sein, dass Gespräche allein nicht reichen. Es gibt schon sehr viel Wissen und Erfahrung, aber das muss auch in die Breite getragen und gerade unter Männern im HipHop oder Rap/Graffiti/ in ähnlichen Feldern behandelt und in die Praxis umgesetzt werden.

Wenn ihr all das interessant und unterstützenswert findet: Meldet euch, macht mit, spread the word und unterstützt das Crowdfunding für eine Startfinanzierung, in der HipHop sich somit selbst Strukturen schafft, in denen wir uns mit vereinten Kräften dafür einsetzen, dass es besser wird.

Meldet euch unter [email redacted].

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David Häußer
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Berlin, Berlin
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