Ein Brandstifter zerstörte unsere Zukunft.
Nach Drei Jahren aufräumen und wieder aufbauen sollte es Ende des Jahres 2023 endlich so weit sein. Wir, das sind mein Mann Rainer (42) unsere beiden Töchter (0 und 3) und ich (41), wollten endlich unser in liebevoller Eigenleistung, nach ökologischen Standards, aufgebautes Zuhause beziehen. Die Farbe für das Kinderzimmer lag schon bereit und wäre eine Woche später zum Einsatz gekommen, Pink natürlich. Was sonst?! Die Freude war riesig und die Sehnsucht nach der heimeiligen Adventszeit im Eigenheim ebenfalls. Vor allem nach dem Kraftakt der verflogenen Drei Jahre, zwischen Kleinkindern, Selbstständigkeit meines Mannes und der ewigen Baustelle. Standardsätze dieser Zeit : Kind 1" wo ist Papa?" , Mama: "Schätzchen der ist auf der Baustelle. Unser Haus soll doch fertig werden", Weinen, Trösten, Aushalten. Kein Freibad zusammen. Kein Family Sunday. Stattdessen Baustelle. Baustelle. Baustelle.
Doch in der Nacht zu Halloween wurde unser kleines Häuschen in Brand gesteckt.
Wir konnten das garnicht wirklich realisieren, bis wir uns die Videoaufnahmen der Tat angesehen hatten. Da es sich um ein noch ausstehendes Verfahren handelt dürfen keine weiteren Aussagen an dieser Stelle gemacht werden.
Nur so viel: man glaubt immer das passiert einem selber nicht. Aber keine Zweifel blieben offen, das kann wirklich jeden treffen. Man kann sich kaum davor schützen.
Diese Erkenntnis und die Tatsache das Feuer und Löschwasser die vordere Hälfte unseres Hauses, kurz vor Wintereinbruch zerstört hatten, ließen uns erstmal in eine Art Schock-Starre verfallen. Aber geht ja auch nicht mit zwei Kindern. Keine Zeit. Kein Raum. Und so sind wir einfach nicht gestrickt. So standen mein Mann und ich, zum Glück nacheinander am Rand dieses Gefühls und konnten uns beide bewahren in diese bodenlose Emotion zu stürzen.
Versicherungsprozedere lief an, Gutachter kamen, wir fassten neuen Mut. Mündlich hieß es, das alles schnellstmöglich repariert werden müsse um Folgeschäden zu vermeiden. Der Zimmerer der unser Dach im Sommer davor aufgestockt hatte war sofort zur Stelle (bester Mann ever!) und ließ sich darauf ein uns zu helfen. "Versicherungsfälle sind immer schwierig, das mache ich gewöhnlich nicht" sagte er noch. Doch in Absprache mit dem Gutachter fing er dann doch an und auch wir bekamen dadurch wieder etwas Auftrieb.
So begannen wir ALLES was wir vorher in mühevoller Arbeit selbst eingebaut hatten wieder selbst rauszureissen und zu entsorgen. Bei jeder Lehmbauplatte der Gedanke "das ist doch nicht richtig!!! Warum müssen WIR das denn jetzt schon wieder machen und nicht der mutmaßliche Täter?!"
Mein Mann als Selbstständiger hatte natürlich gewaltige Verdienst Einbußen, denn entweder arbeitet man im Job oder am Haus. Beides gleichzeitig geht nicht.
Kurz vor Beendigung der Dacharbeiten dann der Anruf der Versicherung"keine Zahlungen werden getätigt. Es gebe Ungereimtheiten "...das ist der Punkt an dem ich emotional ausgestiegen bin. Anwalt.Juristendeutsch. Dauert gefühlt ewig.
Seitdem ist es nur noch Freischwimmen.
Der Zimmerer will selbstverständlich sein Geld, die Reperaturen, Entsorgungen und Materialen verschlingen schon wieder alles Geld und unsere laufenden Kosten für unsere mittlerweile zu kleine Übergangswohnung wollen auch irgendwie gezahlt werden.
Schon vor dem Brand sind wir nach drei Jahren Bauzeit während Corona und der seit dem eingetretenen Preisexplosion mental und finanziell geschröpft und auf der letzten Rille gelaufen. Seit dem Brand laufen wir definitiv neben jeglicher Spur!
Wir sind völlig unverschuldet in dieser Situation geraten und hoffen nun durch Eure kleinen und großen Hilfen unseren Traum doch noch verwirklichen zu können und ein pinknes Kinderzimmer einrichten zu dürfen statt in der Privatinsolvenz zu landen, weil irgendjemand unser künftiges Zuhause angezündet hat.
Bitte helft uns. Gerne auch durch Teilen, teilen, teilen!!
Zeitungsbericht direkt nach dem Feuer
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