Alles weg nach Großbrand in der KultBlechSchmiede

Damit hat wirklich keiner gerechnet. Dabei sollte es ein schönes Wochenende werden, war es auch, bis dieser eine entscheidende Anruf kam: „Da kommen schon die Flammen aus deinem Dach!“

Chef Michael war übers lange Wochenende zum Nürburgring gefahren, um endlich mal wieder etwas Rennluft zu schnuppern. Seine Werkstatt war geschlossen.

Doch wie sonst auch, stand sie in seiner Abwesenheit für Andere zur Verfügung, falls an den eigenen Autos geschraubt werden musste. So auch an diesem Wochenende, an dem ein Bekannter seinen Wagen reparieren wollte.

Jeder KFZ-Schweißer und auch die Feuerwehr kann davon ein Lied singen, ein Funken, ein Schwelbrand und plötzlich geht alles ganz schnell. Alle Löschversuche vergebens, kein Telefon zur Hand, überall Qualm, da blieb nur noch - raus hier. Wer die Feuerwehr gerufen hat, wissen wir gar nicht, nur das es schon lichterloh gebrannt hat, als sie eingetroffen ist. Zum Glück sind keine weiteren Personen im Gebäude und auch die Katze konnte letztlich aus dem Wohntrakt gerettet werden. Übrig blieb ein trauriges Gerippe einer Halle mit noch viel traurigeren Liebhaberautos und ihren fassungslosen Besitzern, ganz zu schweigen von Michael.

Nach dem Anruf „dein Haus brennt“ war das 24h Rennen logischer Weise uninteressant. Für Michael gab es nur noch einen Gedanken, wir müssen zurück. Lange drei Stunden Autofahrt und die Feuerwehr hat uns mit mitfühlenden Worten empfangen. Der erste Blick auf die Überreste hat sprachlos gemacht.

Ein Lebenstraum, aufgebaut über ein paar Jahrzehnte, viel Leidenschaft und noch mehr Arbeit reingesteckt, komplett nieder gebrannt innerhalb von ein paar Stunden. Von jetzt auf gleich alles weg. Die Autos, von Kunden und auch eigene, die vielen seltenen Ersatzteile, das ganze Spezialwerkzeug, Unterlagen, Technik, alles zerstört.

Ein Hard-Reset, einmal alles auf Null bitte, Werkstatt ade.

Die Brandschutzwand hat den Wohntrakt vor den Flammen geschützt, jedoch haben auch dort Qualm und Löschwasser die Unterkunft unbewohnbar gemacht. Strom, Wasser, Gas gekappt, was bleibt ist das Wohnmobil, na wenigstens ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen. Gott lob.

Es hat viele Tage gedauert, bis die Tatsache für sich wirklich im Kopf angekommen war, um zu begreifen, welches Ausmaß dieser Brand wirklich hatte. Und wieder ein paar Tage um eine Vorstellung davon zu bekommen, was nun alles getan werden muss und wie evtl. die Zukunft aussehen könnte.

Natürlich gab es Momente, in denen Michael kapitulieren wollte, doch letztlich siegte das Schrauberherz, ohne Schrauben geht es einfach nicht.

Und ja, natürlich ist er versichert und nein, natürlich nicht genug. Wie das bei kleinen Unternehmen nun mal so ist, werden die laufenden Kosten so gering wie möglich gehalten und wer hätte denn schon mit einem kompletten Totalschaden gerechnet? Michael jedenfalls nicht. Schmerzhaft ist, dass auch viele Dinge verbrannt sind, die man einfach nicht mehr wiederbeschaffen kann. Trotzdem will er nicht aufgeben, was ich sehr bewundere.

Mein Name ist Jennifer, ich bin die Lebensgefährtin von Michael und begleite ihn nun seit 5 Jahren. In dieser Zeit ist eins ganz deutlich geworden, er ist durch und durch eine Schrauberseele der alten Schule und ein hilfsbereiter, großzügiger Mensch, der diese „Klatsche“ einfach nicht verdient hat.

Damit die Werkstatt wieder so wird, wie sie war, Michaels Schrauberei z.B. an alten VW Bussen, sowie die Chance für viele Menschen, an ihren lieb gewonnenen Kultblechen zu arbeiten - bitte unterstützt ihn beim Wiederaufbau der KultBlechSchmiede 2.0, vielen lieben Dank!