Barbara Böhm

| 4 min read Two women

Eine Farm für mehr Selbstbestimmung. Inspiriert durch ihren ghanaischen Großvater, den sie selbst leider nie kennenlernte, gründete Barbara im zarten...

Eine Farm für mehr Selbstbestimmung. Inspiriert durch ihren ghanaischen Großvater, den sie selbst leider nie kennenlernte, gründete Barbara im zarten Alter von 22 Jahren eine eigene Farm in Ghana. Ganz nach dem Motto Selbstbestimmung und Mitbeteiligung möchte sie einen Ort schaffen, der nicht nur ökologische und köstliche Früchte produziert, sondern auch eine Zukunft für seine Mitarbeitenden schafft.

 

Mit 22 stand Barbara eines Morgens in Kumasi, Ghanas zweitgrößter Stadt, auf dem Dach des Hauses ihrer Mutter und realisierte beim Anblick der vielen Klein- und Subsistenzfarmen der Stadt, welche Bedeutung Landwirtschaft für die meisten Menschen in ihrer Heimat hat. Die Idee einer eigenen Farm in Ghana war geboren. 

 

Inspiriert durch ihren Großvater, den sie selbst leider nie kennenlernte, der aber ihrer ghanaischen Mutter sein ganzes Wissen über den Anbau von Obst und Gemüse vermacht hatte, setzte sie die Idee einer Farm in Ghana Schritt für Schritt um. Mit der Hilfe ihrer Mutter und eines langjährigen Familienfreundes kaufte sie 40 Hektar Ackerland in Cape Coast an der Südküste Ghanas und wurde so im zarten Alter von 22, noch Studierende der Informatik in München, Farmbesitzerin. 

Zehn Angestellte arbeiten mittlerweile dauerhaft auf der Farm. Alle Mitarbeitenden kommen aus den umliegenden Dörfern und können sich dank des neuen Jobs und des fairen Gehalts, das Barbara ihnen zahlt, nun leisten, ihre Kinder auf die Schule zu schicken und ihre Familien zu ernähren. Doch Barbara setzt nicht nur auf faire Bezahlung, sondern möchte eine nachhaltige Beziehung auf Augenhöhe zu ihrem Team aufbauen. So versucht sie so oft es geht, kleine Boni zu zahlen oder ihre Angestellten anderweitig zu unterstützen. Letztes Jahr schenkte sie allen ein Fahrrad, womit sie ihren Arbeitsweg drastisch verkürzen konnten. Dieses Jahr gab es ein Smartphone. Bald, so hofft Barbara, möchte sie auch den Frauen ihrer Arbeiter Jobs, zumindest saisonal, anbieten können. 

 

In dem einen Jahr, in dem Barbara die Farm nun betreibt, konnten sie bereits Yam, Okra, Mais und Wassermelonen anpflanzen, ernten und auf dem lokalen Markt verkaufen. Sie möchte der Entwicklung in Ghana, dass hochwertiges Obst und Gemüse ausschließlich für den Export produziert wird, entgegenwirken. Auch möchte sie sich mit ihrer Farm dem wachsenden chinesischen Einfluss in Ghana stellen. Während die Chines:innen meist riesige Flächen Land kaufen um Nahrungsmittel ausschließlich für den chinesischen Markt zu produzieren, soll Barbaras Farm von Ghanaer:innen für Ghanaer:innen sein. 

Auch Kokospalmen haben sie letztes Jahr gepflanzt und hoffen, dass diese in drei bis vier Jahren die ersten Früchte tragen. 

Bis jetzt wirft die Farm noch keinen Gewinn ab. Das Ackerland hat Barbara von ihren eigenen Ersparnissen bezahlt, die Löhne ihrer Angestellten finanziert sie zurzeit durch ihre Jobs als Tennislehrerin und Model. Bis jetzt, sagt sie, hat es immer irgendwie gereicht am Monatsende. Aber natürlich wünscht sie sich, noch mehr Menschen eine Perspektive mit einem Job auf ihrer Farm bieten, vielleicht höhere Löhne und mehr Boni für ihr Team zahlen zu können. Daher hat sie eine GoFundMe-Kampagne gestartet. Die Spendeneinnahmen helfen Barbara, langfristiger planen zu können und die Aktivitäten auf ihrer Farm langsam auszuweiten. 

 

Zweimal im Jahr fliegt Barbara von München, wo sie aktuell noch ihr Informatikstudium beendet, nach Ghana um so viel Zeit wie möglich im Heimatland ihrer Mutter und bei ihrer Farm zu verbringen. Aktuell plant sie ihre Bachelorarbeit, für die sie gern den technologischen Aspekt ihres Studiums mit dem landwirtschaftlichen ihrer Farm verbinden möchte. Eine Kooperation mit Universitätsstudent:innen aus Ghana kann sie sich dafür sehr gut vorstellen. 

Eines ist auf jeden Fall sicher – Barbara plant langfristig und möchte mit ihrer Farm in Ghana nachhaltigen positiven Einfluss auf die lokalen Strukturen haben. Sie möchte ihre eigene ghanaische Identität und ihre deutsche Ausbildung nutzen, um vor Ort die traditionelle Landwirtschaft weiterzuentwickeln, ohne Pestizide und Gewinndruck. Wenn ihr sie dabei unterstützen wollt, dann schaut euch ihre GoFundMe-Kampagne an und spendet für Barbaras Farm.

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